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Plasma City

Plasma City

Titel: Plasma City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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konnte, die sie selbst in Brand gesteckt hat, ganz zu schweigen von dem weiten Weg in ein Caraqui, in dem gerade eine Revolution im Gange war.
    Teleportation, denkt Aiah. Die seltenste und gefährlichste der Fähigkeiten, die ein Magier überhaupt entwickeln kann.
    Aldemar ist anscheinend eine viel bessere Magierin, als man nach den Chromos vermuten konnte.
    Fast alle Fragen der Journalisten sind an Constantine gerichtet. »Dies ist nicht meine, sondern Caraquis große Stunde«, sagt er schließlich. »Die Metropolis wurde befreit, nachdem sie Generationen lang von Banditen regiert wurde. Bitte richten Sie Ihre Fragen an Colonel Drumbeth.«
    Auch dafür, tröstet Aiah sich, bin ich verantwortlich.
     
    ■ ■ ■
     
    15.20 Uhr.
    Eine federleichte Berührung in Aiahs Kopf, ein leichter Sinnesreiz … ein Duft nach weichem Leder und Moschus, eine tiefe Stimme, die in ihrem Kopf zu hören ist.
    - Teuerste Lady, kannst du mich hören?
    Aiah legt die Hand an den Hals und setzt sich vor Schreck aufs ungemachte Bett.
    - Ja. Ja, ich kann dich hören.
    - Ich möchte dir danken. Aldemar sagt, du hättest deine Sache heute gut gemacht. Du hattest Recht, das Plasma zum Kanal der Märtyrer abzuzweigen. Ich war zu sehr in die Kämpfe verwickelt, um es zu erkennen.
    Aiah hat einen Kloß im Hals.
    - Der Junge. Er ist tot.
    - Das ist nicht deine Schuld. Er hat sich überschätzt.
    - Es sind noch so viele andere gestorben.
    Constantine antwortet gelassen:
    - Ja, das ist richtig. Aber verglichen mit dem, was in Cheloki geschehen ist, sind wir glimpflich davongekommen.
    Aiah findet den Gedanken nicht sehr beruhigend, doch Constantine fährt fort:
    - Du warst mutig und sehr entschlossen, sendet er.
    - Ich möchte dir eine Belohnung zukommen las sen, wenn das gefahrlos möglich ist. In Gunalath wird Geld auf ein Konto eingezahlt, ich schicke dir die Kontonummer und die Kreditkapsel, sobald es geht.
    - Die vielen Menschen, die ihr Heim verloren haben, sendet Aiah seufzend zurück. – Kümmere dich zuerst um sie.
    - Ja. Ja, ich bin jetzt endlich in einer Position, dies auch tun zu können.
    Eine unsichtbare Hand scheint über Aiahs Kopf zu streichen. Constantines Körpergeruch steigt ihr in die Nase.
    - Lebewohl, meine tapfere Lady, sendet er. Ich werde dein Licht nie vergessen.
    Constantine zieht sich aus Aiahs Bewusstsein zurück und ihr laufen die Tränen über die Wangen.
    Einige Träume sind heute wirklich wahr geworden, denkt sie. Aber nicht ihre.
     
    ■ ■ ■
     
    18.22 Uhr.
    Die Polizei steht vor Aiahs Tür.

 
     
     

     
    Lebensverlängerung
    Viel preiswerter als Sie denken
     
    Die Polizei klopft lauter als irgendjemand sonst auf der Welt. Man kann sie nicht verwechseln. Aiah starrt die Tür an, die Furcht schnürt ihr die Kehle zu. Dann geht sie zur Tür und versucht, möglichst ruhig zu bleiben.
    Draußen stehen mindestens drei Sorten Polizei: zwei Beamte in Anzügen mit dezenten Rüschen, offensichtlich Zivilfahnder der Behörde. Dann zwei große Männer, die kaum durch eine Tür passen. Hinter ihnen noch zwei Bezirkspolizisten in braunen Uniformen und eine blau uniformierte Frau vom Sicherheitsdienst der Loeno Towers, die staunend zuschaut.
    Aiah vermutet, dass außerdem ein Magier an einer unsichtbaren Speiseleitung hängt und von oben zusieht, um die Polizisten zu beschützen, falls Aiah sie mit Magierkräften zu zerschmettern droht.
    »Dürfen wir reinkommen?«, sagt der erste Schnüff ler und hält ihr seinen Ausweis unter die Nase. Die dicken Augenlider fallen wie schwere Vorhänge über die Knopfaugen.
    »Nein«, erwidert Aiah.
    Auch das hat sie bereits gelernt, als sie ihrer Großmutter noch nicht einmal bis zum Knie reichte. Wenn man die Cops einmal hereingelassen hat, wird man sie nicht wieder los.
    »Wir können bei einem Richter ohne weiteres einen Durchsuchungsbefehl bekommen«, erwidert der Schnüffler.
    Aiah zuckt die Achseln. »Dann besorgen Sie sich einen.« In ihrem linken Knie zuckt es heftig, dass sie fürchtet, sie könnte jederzeit umstürzen. Aiah lehnt sich an den Türrahmen, um sich zu stützen, während sie zugleich versucht, die Geste lässig und selbstbewusst wirken zu lassen.
    Sie sieht dem Schnüffler in die Augen.
    »Was soll das eigentlich?«
    Der Mann sieht seinen Partner an, einen Mann mit verschlissenem grünem Anzug, der die Gesprächsführung übernimmt. »Sie heißen Aiah, richtig?«
    »Ja.«
    »Wo sind Sie beschäftigt?«
    Aiah lächelt. »Ich arbeite im Hauptsitz der

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