Plastikfreie Zone
Holz- oder Naturkautschukzahnbürsten mit Naturborsten
– Geschirrspülmittel (nachfüllbar)
– Tabs für den Geschirrspüler (ohne Plastikfolie)
– Shampoo in Glasflaschen oder Metalltuben
– Seifen in fester Form
– drei Metallboxen für die Jausenbrote
– eine Milchkanne aus Emaille oder Metall und ohne Plastikdeckel
Noch diskutierend erreichen wir unser erstes Ziel, und bald werden wir mit unseren plastikfreien Wünschen auf dem Prüfstand stehen. Die »Kornwaage« ist ein bekannter Bioladen in Graz, bei dem ich gelegentlich ein paar Kleinigkeiten besorgt habe, der mir für einen Familieneinkauf jedoch bislang zu teuer war. Jetzt allerdings erscheint er mir als optimaler Ausgangspunkt, um unsere Liste abzuarbeiten.
Obwohl ich das Sortiment der »Kornwaage« nicht wirklich kenne, bin ich absolut zuversichtlich, hier alle oder fast alle Verbrauchsgüter zu finden, die auf unserem Einkaufswunschzettel stehen.
Während ich mich also im Laden schlaumache, wird Peter mit der Straßenbahn weiter in die Innenstadt fahren und sich dort auf die Suche nach Milchkanne und Jausenboxen begeben. Mit ihm alle drei Kinder, die diesen Teil des Einkaufsprogramms attraktiver finden als die Suche nach Taschentüchern und Geschirrspülmittel ohne Plastikverpackung.
Für mich ist das in Ordnung, denn auf diese Weise kann ich meinen Teil wenigstens in Ruhe erledigen.
Ich habe schon mehrfach erwähnt, dass ich ein unverwüstlich optimistischer und impulsiver Mensch bin. Und obwohl ich damit in der Regel ganz gut durchs Leben komme, trägt mir diese Mentalität bisweilen den Verdacht der Naivität ein. Aus meiner Sicht zumeist grundlos, doch diesmal hätten etwaige Kritiker recht behalten. Bereits nach etwa fünf Minuten im Bioladen merke ich nämlich, dass die Sache nicht ganz so einfach sein wird, wie ich mir das im Überschwang der Gefühle ausgemalt habe.
Hier gibt es weder Klopapier noch Taschentücher oder Küchenrollen ohne Plastikverpackung, und auf meine Frage nach der speziellen Sorte Recyclingtoilettenpapier, die früher papierverpackt angeboten wurde, teilt mir die Verkäuferin mit, die Firma sei bereits seit einigen Jahren auf Plastik umgestiegen.
Eine Alternative fällt ihr nicht ein. Dafür sucht sie nach einer Erklärung für den Verpackungswechsel. »Wahrscheinlich wegen der Feuchtigkeit«, meint sie und fügt auf meinen verständnislosen Blick hinzu: »Na ja, beim Transport kann es leicht passieren, dass die Sachen nass werden. Wenn es regnet zum Beispiel.«
»Aha.« Ich bin tief beeindruckt. Wie einfach sich manche Dinge lösen lassen. Nur meine Einkaufswünsche offenbar nicht.
Ich verzichte darauf, die Verkäuferin über die Gründe meiner Suche aufzuklären, frage mich allerdings, ob die heutigen Standards in der Transportlogistik tatsächlich Plastikverpackungen zwingend notwendig voraussetzen. Werden die Waren nicht mit hoffentlich wasserdichten Lkws direkt zu den Geschäften gebracht? Und haben diese nicht normalerweise überdachte Ladezonen, sodass eigentlich die Gefahr des Nasswerdens relativ gering sein sollte?
Egal, kümmern wir uns lieber um die Zahnbürsten. Im Angebot sind hier lediglich Plastikzahnbürsten mit Naturborsten und austauschbaren Bürstenköpfen. Und wieder weiß niemand in diesem renommierten Bioladen, wo es so was wie Holzzahnbürsten gibt. Fast hätte ich gelacht, dass ich hier auf ein plastikfreies Ökowunderland gehofft habe.
Etwas erfreulicher ist die Lage bei den Reinigungsmitteln. Zumindest Handspülmittel gibt es in großen Kanistern, die allerdings aus Plastik sind. Man müsste also einen eigenen Behälter mitbringen und sich die benötigte Menge abfüllen lassen. Immerhin ein Lichtblick. Außerdem sind die Mittel, die hier verkauft werden, von ihren Inhaltsstoffen her weitaus umwelt- und gesundheitsverträglicher als herkömmliche Produkte. Zudem ist die Auswahl erheblich größer als in normalen Drogeriemärkten, die meist nur ein kleines und nicht sehr überzeugendes Ökosortiment führen.
Bescheiden geworden freue ich mich über diesen ersten kleinen Erfolg. Allerdings kann ich den Kauf nicht direkt tätigen, weil ich nicht daran gedacht habe, für alle Fälle eine Glasflasche mitzubringen, doch immerhin kenne ich die Bezugsquelle.
Meine vorsichtige Hochstimmung ist schnell wieder dahin, denn ein weiterer Rückschlag lässt nicht auf sich warten. Für die Geschirrspülmaschine wird zwar flüssiger Klarspüler, ebenfalls zum Abfüllen, angeboten, aber die
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