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Titel: Plattform Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Houellebecq
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Hand und strich mit der anderen Hand über meinen Pimmel. Ich legte mich auf den Rücken, überließ mich der Liebkosung. Die Bewegung ihrer Hand wurde schneller, ich spürte, wie das Blut wieder in mein Glied strömte. Vielleicht gab es hier ja doch eine medizinische Überwachung oder irgend so etwas. Sobald mein Glied sich wieder aufgerichtet hatte, stieg sie auf mich und ließ sich mit einem Schlag hinabgleiten. Ich verschränkte die Hände hinter ihren Hüften, fühlte mich unverwundbar. Sie begann das Becken mit kleinen Stößen zu bewegen, ihre Erregung nahm zu, ich spreizte die Schenkel, um tiefer in sie eindringen zu können. Ich empfand eine unbändige, fast berauschende Lust, atmete ganz langsam, um mich zurückzuhalten, und fühlte mich wieder mit dem Dasein versöhnt. Sie legte sich auf mich und rieb mit kleinen Schreien der Lust ihre Scham an der meinen; ich hob die Hände, um ihr den Nacken zu streicheln. Als sie den Orgasmus erreichte, verharrte sie eine Weile, ohne sich zu rühren, stieß ein langes Stöhnen aus und ließ sich dann auf meine Brust fallen. Ich war noch immer in ihr, spürte, wie sich ihre Scheidenwände zusammenzogen. Sie hatte einen zweiten Orgasmus, eine sehr tiefe, von innen kommende Kontraktion. Ich drückte sie unwillkürlich mit den Armen an mich und ejakulierte mit einem Schrei. Sie hatte den Kopf auf meine Brust gelegt und blieb etwa zehn Minuten regungslos so liegen; dann stand sie auf und schlug mir vor, zu duschen. Sie trocknete mich behutsam ab, indem sie mich mit einem Handtuch abtupfte, wie man es mit einem Baby tut. Ich setzte mich wieder auf das Sofa und bot ihr eine Zigarette an. »We have time.. .«, sagte sie, »we have a little time.« Ich erfuhr, daß sie zweiunddreißig war. Sie liebte ihre Arbeit nicht, aber ihr Mann hatte sie mit zwei Kindern sitzen lassen. »Bad man«, sagte sie. »Thai men, badmen.« Ich fragte sie, ob sie Freundinnen unter den anderen Mädchen habe. Keine richtigen Freundinnen, erwiderte sie; die meisten Mädchen seien jung und hätten nichts im Kopf, sie gäben alles, was sie verdienten, für Kleider und Parfüm aus. Sie sei da anders, sie sei seriös, bringe ihr Geld zur Bank. In ein paar Jahren könne sie aufhören und in ihr Dorf zurückkehren, um dort zu leben; ihre Eltern seien jetzt alt und brauchten Unterstützung.
        Bevor ich ging, gab ich ihr ein Trinkgeld von zweitausend Bath; das war absurd, das war viel zu viel. Sie nahm ungläubig die Scheine und grüßte mich mehrmals mit auf der Höhe der Brust flach aufeinandergelegten Händen. »You good man«, sagte sie. Sie zog ihre Seidenstrümpfe an und schlüpfte in ihren Minirock; sie mußte sich noch zwei Stunden bis zur Schließung zur Verfügung halten. Sie begleitete mich zur Tür und legte noch einmal die Hände aufeinander. »Take care«, sagte sie dann, »be happy.« Ich ging ein wenig nachdenklich auf die Straße. Die Abfahrt zur letzten Etappe der Reise war für den nächsten Morgen um acht Uhr angesetzt. Ich fragte mich, wie Valerie ihren freien Tag verbracht hatte.

    11

        »Ich habe Geschenke für meine Angehörigen gekauft«, sagte sie. »Ich habe wunderschöne Muscheln gefunden.« Das Boot glitt zwischen Kalkwänden, die mit dichtem Dschungel bewachsen waren, über das türkisfarbene Meer; genauso hatte ich mir die Landschaft der Schatzinsel vorgestellt. »Man muß schon zugeben, die Natur, ja...«, sagte ich. Valérie wandte sich mir mit aufmerksamer Miene zu; sie hatte ihr Haar zu einem Knoten hochgesteckt, aber ein paar Strähnen flatterten neben ihren Schläfen im Wind. »Die Natur ist immerhin manchmal ...«, fuhr ich entmutigt fort. Es müßte Konversationskurse geben, so wie es Tanzkurse gibt; ich hatte mich vermutlich zu lange mit Buchhaltung beschäftigt, hatte den Kontakt verloren. »Heute ist der 31. Dezember, können Sie sich das vorstellen?«bemerkte sie, ohne sich beirren zu lassen. Ich ließ meinen Blick in die Runde schweifen, über den unwandelbaren azurblauen Himmel, den türkisfarbenen Ozean; nein, das konnte ich mir kaum vorstellen. Die Menschen müssen viel Mut aufgebracht haben, um die kalten Regionen zu kolonisieren.
        Sôn stand auf, um sich an die Gruppe zu wenden: »Wir jetzt kommen nach Koh Phi Phi. Nicht möglich bis dahin fahren, habe ich Ihnen gesagt. Haben Sie Badeanzug an, um bis dahin gehen? Zu Fuß gehen, nicht tief, laufen. Durch Wasser laufen. Keine Koffer, Koffer später.« Der Bootsführer umrundete eine

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