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Titel: Plattform Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Houellebecq
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Vertrauen und ließ ihr große Entscheidungsfreiheit, auch wenn er theoretisch ihr Vorgesetzter war.
        »Das Gute an Jean-Yves ist, daß er an meiner Stelle Ehrgeiz entwickelt hat. Immer wenn es darum ging, eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung auszuhandeln, hat er die Sache in die Hand genommen. Inzwischen ist er Produktmanager für die ganze Welt - er hat die Gestaltung sämtlicher Rundreisen unter sich ; und ich bin immer noch seine Assistentin. «
        » Dann verdienst du bestimmt eine ganze Menge. «
        »Vierzigtausend Franc im Monat. Das heißt, jetzt müssen wir das ja in Euro umrechnen. Etwas mehr als sechstausend Euro.«
        Ich blickte Valerie überrascht an. »Damit hätte ich nicht gerechnet«, sagte ich.
        » Du hast mich ja auch noch nie im Kostüm gesehen. «
        »Du hast ein Kostüm?«
        »Das ist zwar ziemlich überflüssig, denn ich erledige praktisch alles am Tetefon. Aber wenn es sein muß, kann ich auch ein Kostüm anziehen. Ich habe sogar Strapshalter. Wenn du willst, können wir das ja irgendwann mal ausprobieren. «

        In diesem Augenblick wurde mir voller ungläubigem Staunen klar, daß ich Valérie wiedersehen würde und daß wir vermutlich glücklich sein würden. Diese Freude war zu unvorhergesehen, ich hätte am liebsten geweint; ich mußte das Thema wechseln.
    »Und wie ist Jean-Yves?«
        »Ganz normal. Verheiratet, zwei Kinder. Er arbeitet wahnsinnig viel, nimmt sich Unterlagen übers Wochenende mit nach Hause. Naja, eben ein normaler, ziemlich intelligenter, ehrgeiziger junger Manager; aber er ist sehr nett und hat keinerlei Makken. Ich verstehe mich gut mit ihm. «
        »Ich weiß auch nicht warum, aber es freut mich, daß du reich bist. Eigentlich ist das völlig unwichtig, aber das freut mich trotzdem.«
        »Ja, ich bin ganz erfolgreich in meinem Beruf und habe ein gutes Gehalt; aber ich zahle 40 % Steuern, und meine Monatsmiete beträgt zehntausend Franc. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die richtige Wahl getroffen habe: Wenn der Umsatz auf meinem Sektor sinkt, zögern sie garantiert nicht, mich zu entlassen; das ist schon genug Leuten passiert. Wenn ich Aktien hätte, wäre ich wirklich reich geworden. Ursprünglich war Nouvelles Frontières ein reiner Anbieter von Billigflügen. Daß das Unternehmen zum größten französischen Touristik-Konzern geworden ist, verdankt es der Gestaltung und dem Preis-Leistungs-Verhältnis seiner Rundreisen, also im wesentlichen Jean-Yves und mir. In zehn Jahren hat sich der Marktwert des Unternehmens um das Zwanzigfache erhöht; da Jacques Maillot noch immer einen Anteil von 30 % besitzt, kann man sagen, daß er durch mich reich geworden ist.«
        »Hast du ihn mal getroffen?«
        »Mehrere Male; ich mag ihn nicht. Auf den ersten Blick wirkt er mit seinen bunten Krawatten und seinem Motorroller wie ein kleinkarierter katholischer Yuppie mit einem Hang zum Demagogen, aber in Wirklichkeit ist er ein hartherziges, scheinheiliges Arschloch. Jean-Yves ist kurz vor Weihnachten von einem Headhunter kontaktiert worden; er müßte ihn eigentlich inzwischen getroffen haben und weiß jetzt sicher mehr, ich habe ihm versprochen, ihn nach meiner Rückkehr anzurufen.«
        »Dann ruf ihn doch an, das ist wichtig.«
        »Ja ...« Sie schien nicht sonderlich überzeugt zu sein; bei dem Gespräch über Jacques Maillot hatte sich ihr Gesicht verfinstert. »Mein Leben ist auch wichtig. Tatsächlich habe ich Lust, noch mal mit dir zu vögeln. «
        »Ich weiß nicht, ob ich jetzt gleich schon wieder einen hochkriege.«
        »Dann leck mir die Möse. Das wird mir gut tun.«

        Sie stand auf, zog ihr Höschen aus und machte es sich auf dem Sofa gemütlich. Ich kniete mich vor sie hin, schob ihre Schamlippen weit auseinander und leckte mit kleinen Zungenschlägen an ihrer Klitoris. »Stärker...«, flüsterte sie. Ich steckte ihr einen Finger in den Arsch, schob den Mund heran, küßte das Lustknöpfchen und walkte es mit den Lippen durch. »Ja, ja...«, stöhnte sie. Ich küßte sie noch stärker. Sie kam ganz unerwartet mit einem Schlag, wobei ein heftiges Beben ihren ganzen Körper durchlief.
        » Komm her... « Ich setzte mich zu ihr aufs Sofa. Sie schmiegte sich an mich, legte den Kopf auf meine Schenkel. »Als ich dich gefragt habe, was die Thailänderinnen uns voraushaben, hast du mir keine richtige Antwort gegeben, mir nur das Interview

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