Playing with Fire - Verbotene Gefühle
denn ein solches Projekt stemmen?»
Bevor er antwortete, trank er einen Schluck von seinem Wein. «Der Vorstand meint, das sei eine Nummer zu groß für uns. Aber ich werde es ihnen zeigen. Wenn mir das gelingt, spielt Dreamscape künftig in der Oberliga der Branche mit.»
«Geht es dir ums Geld?»
Er schüttelte den Kopf. «Das Geld ist mir egal. Ich will mir einen Namen machen, und ich weiß genau, wie ich die Sache angehe. Die Bebauung darf nicht zu städtisch wirken, darf nicht mit den Bergen in Wettstreit treten. Sie sollte sich harmonisch in die Natur einfügen, statt dagegen anzukämpfen.»
«Klingt, als hättest du dir darüber lange Gedanken gemacht.»
Er stippte das letzte Stück Brot in die wenige übriggebliebene Soße und steckte es sich in den Mund. «Ich weiß schon länger, dass die Stadt diese Entscheidung treffen wird, da wollte ich vorbereitet sein. Über mögliche Hafenbebauungen denke ich seit Jahren nach. Ich bin bereit.»
«Und wie willst du den Auftrag ergattern?»
Nick konzentrierte sich ganz auf seinen Teller. Merkwürdig – sie schien ein Gespür dafür zu haben, wann er log. Wie früher, als sie Kinder waren. «Einen der Partner habe ich bereits an Bord. Richard Drysell wird das Wellness-Zentrum bauen, und wir teilen dieselbe Vision. Nächsten Samstag findet bei ihm eine Dinnerparty statt. Die letzten beiden Männer, die ich noch überzeugen muss, werden auch dort sein. Ich hoffe also, ich kann dort einen positiven Eindruck hinterlassen.» Welche Rolle Alexa dabei spielen sollte, behielt er noch für sich. Er wollte nämlich seine frischgebackene Ehefrau gezielt dazu einsetzen, den Deal einzufädeln – aber das würde er ihr lieber erst am Abend der Party erklären.
Als Nick aufsah, bemerkte er, dass sie ihren Teller komplett leergegessen hatte. Der Salat stand unberührt zwischen ihnen auf dem Tisch. Pasta und Brot dagegen waren restlos aufgeputzt, die Weinflasche war leer. Alexa wirkte mehr als pappsatt. «Der Salat sieht wirklich sehr gut aus. Magst du nichts davon essen?»
Sie lächelte gequält und angelte mit der Gabel ein Anstandshäppchen aus der Schüssel. «Selbstverständlich. Ich liebe Salat.»
Er grinste. «Nachtisch?»
Sie ächzte. «Sehr witzig.»
Nachdem sie gemeinsam den Tisch abgeräumt, das dreckige Geschirr in der Spülmaschine verstaut und die Küche in Ordnung gebracht hatten, streckte Alexa sich mit einem Seufzer auf dem kamelhaarfarbenen Sofa im Wohnzimmer aus. Vermutlich der besseren Verdauung zuliebe, überlegte Nick.
«Arbeitest du heute Abend noch?», fragte sie.
«Nein, ist schon zu spät. Und du?»
«Nö, viel zu müde.» Kurz schwieg sie. «Und was schlägst du sonst vor?»
Ihr Oberteil war ein Stückchen hochgerutscht, und ihr glatter, gebräunter Bauch brachte ihn völlig durcheinander. Ihm fiel einiges ein, was sie zusammen anstellen könnten. Er könnte zum Beispiel behutsam ihr Oberteil hochschieben und zärtlich ihre Brustwarzen lecken, bis sie unter seinen Liebkosungen fest wurden. Danach könnte er Alexa aus ihren Leggings schälen und testen, wie lange es dauerte, bis sie in seinen Armen dahinschmolz …
Da all dies leider nicht in Betracht kam, zuckte er die Achseln. «Keine Ahnung. Fernsehen? Einen Film auf DVD ansehen?»
Sie schüttelte den Kopf. «Poker.»
«Entschuldigung?»
Mit einem Mal bekam sie leuchtende Augen. «Lass uns Poker spielen. Ich habe ein Kartenspiel in meinem Koffer.»
«Du hast eigene Karten dabei?»
«Klar. Man weiß nie, wann man die mal brauchen kann.»
«Was ist der Einsatz?»
Sie sprang vom Sofa auf und eilte in Richtung Treppe. «Geld natürlich. Es sei denn, du traust dich nicht.»
«Einverstanden. Aber wir spielen mit meinen Karten.»
Sie machte auf den Stufen halt und wandte sich zu ihm um. «In Ordnung. Ich gebe.»
Er betätigte die Fernbedienung, und gleich darauf drangen aus den teuren Bose-Lautsprechern die Klänge von
Madama Butterfly
. Nachdem er ihnen beiden neuen Wein nachgeschenkt hatte, ließ er sich auf dem Boden vor dem niedrigen Couchtisch nieder. Sie setzte sich ihm gegenüber in den Schneidersitz. Die Karten flogen ihr beim Mischen nur so durch die Finger. Vor Nicks inneres Auge drängte sich das Bild, wie sie bekleidet mit einer tief ausgeschnittenen Abendrobe in einem Saloon Karten austeilte, während sie auf dem Schoß eines Cowboys saß … Eilig verscheuchte er das Bild und konzentrierte sich auf seine Karten.
«Wahl des Gebers. Five Card Draw. Bitte setzen.»
Er
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