Playing with Fire - Verbotene Gefühle
Frauen herangewachsen seid. Ihr seid beide weder hässlich noch dick. Du bist viel zu selbstkritisch, finde ich.»
Alexa verstand ihn nur zu gut. Als weibliches Wesen mit eigenen Reizen nahm er sie gar nicht wahr. Nur als nervige jüngere Schwester, die sich ganz nett gemacht hatte. Das war ein gewaltiger Unterschied, und die Kränkung schmerzte. «Na ja, jedenfalls werde ich nur diesen Salat essen und wäre froh, wenn du von weiteren Pauschalurteilen über Frauen absiehst.»
«Gut. Würdest du schon mal den Wein aufmachen? Ich habe eine Flasche im Kühlschrank kalt gestellt.»
Sie entkorkte den hochwertigen Chardonnay und sah zu, wie Nick genüsslich einen Schluck trank. Ein köstliches Bouquet stieg ihr in die Nase, fruchtig-herb und leicht holzig. Nach kurzem innerem Ringen gab sie sich geschlagen. Nur ein Glas. Das hatte sie sich wirklich verdient.
Sie schenkte sich ebenfalls ein und kostete. Der Wein rann ihr kühl die Kehle hinunter, ebenso prickelnd wie trocken, und sie seufzte vor Behagen. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schloss die Augen, um diesen ersten Schluck mit allen Sinnen zu genießen.
***
Gerade wollte Nick etwas sagen, doch dann hielt er inne. Sie kostete den Wein mit einer Hingabe, dass sich jede seiner Körperfasern zum Zerreißen spannte. Das Blut pulsierte heiß durch seine Adern, und er merkte, wie er hart wurde. Sie leckte sich so genüsslich mit der Zunge über ihre Lippen, dass er sich spontan wünschte, sie würde etwas anderes probieren als den Wein. Ob sie diese genießerischen Laute auch im Bett von sich gab, wenn ein Mann tief in ihrer feuchten Hitze begraben war? Und ob sie wohl ebenso eng und heiß war wie ihr Mund? Würde sie sich um ihn schließen wie eine seidige Faust, die ihm rückhaltlos alles abverlangte und trotzdem nie genug bekam? Die Leggings brachten jede Einzelheit ihres wohlgeformten Körpers zur Geltung, vom süßen Po bis hin zu den langen, straffen Beinen. Unter dem hochgerutschten Oberteil blitzte ein Streifen nackter Haut hervor. Außerdem trug sie keinen BH , das war nicht zu übersehen. Weil sie ihn nämlich überhaupt nicht als Mann mit männlichen Trieben wahrnahm, sondern als nervigen älteren Bruder, mehr nicht.
Verflucht, warum musste auf einmal alles so kompliziert werden? Etwas zu heftig stellte er die Pastaschüssel auf den Tisch und legte eilig Teller und Besteck bereit.
«Hör auf, deinen Wein so zu trinken. Das ist hier kein Pornofilm.»
Sie schnappte empört nach Luft. «Hey, lass deinen Ärger nicht an mir aus, wenn du schlecht drauf bist. Was kann ich dafür, dass dir dein Geschäft wichtiger ist als eine richtige Ehe?»
«Sobald die Sache mit der Kohle klar war, hast du auch sofort ja gesagt. Ich habe dich genauso gekauft wie du mich.»
Wütend griff sie nach der Schüssel und schaufelte sich Pasta auf den Teller. «Mit welchem Recht maßt du dir an, über mich zu urteilen? Dir ist immer alles in den Schoß gefallen. Du hast zum sechzehnten Geburtstag einen nagelneuen Mitsubishi Eclipse bekommen. Ich nur einen klapprigen Opel Chevette.»
Bei der Erinnerung wurde ihm kalt. «Dafür hattest du eine Familie. Im Gegensatz zu mir.»
Sie betrachtete sehnsüchtig das warme, mit Mozzarella überbackene Knoblauchbrot und nahm sich dann kurz entschlossen ein Stück. «Du hattest doch Maggie.»
«Schon klar.»
«Was ist eigentlich zwischen euch vorgefallen? Ihr habt euch doch früher so gut verstanden.»
Er zuckte die Achseln. «Sie hat sich verändert, als sie auf die Highschool ging. Ist mir auf einmal aus dem Weg gegangen. Bis dahin haben wir oft bei ihr im Zimmer gesessen und gequatscht. Damit war plötzlich Schluss, und sie hat mir nur noch die kalte Schulter gezeigt. Also habe ich sie ziehen lassen und mich auf mein eigenes Leben konzentriert. Bei euch war doch auch eine Zeitlang Sendepause, oder?»
«Ja. Ich dachte, es wäre irgendwas passiert, aber sie spricht nie darüber. Außerdem hatte ich mit meiner Familie genug Probleme, damit stehst du also nicht allein da.»
«Aber heute geht es bei euch so harmonisch zu wie bei den
Waltons
.»
Sie lachte und schob sich einen Berg Pasta in den Mund. «Mein Vater hat viel wiedergutzumachen, aber wir haben es geschafft, den Kreislauf zu durchbrechen.»
«Den Kreislauf?»
«Den karmischen Kreislauf. Wenn jemand so richtig Mist baut und anderen weh tut, würde man am liebsten sofort reflexhaft zurückschlagen und sich weigern, dem Übeltäter zu verzeihen.»
«Klingt
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