Playing with Fire - Verbotene Gefühle
runzelte die Stirn. «Was denn?», fragte er.
«Wir spielen um Geld, schon vergessen?»
«Soll ich meinen Butler bitten, den Safe aufzuschließen? Oder spielen wir bloß um das Familiengeschmeide?»
«Sehr komisch. Hast du nicht mal ein paar Ein-Dollar-Noten herumliegen?»
Ein Lächeln zuckte ihm um die Lippen. «Tut mir leid. Nur Hunderter.»
«Oh.»
Sie wirkte so enttäuscht, dass er nicht mehr an sich halten konnte und in prustendes Gelächter ausbrach. «Wie wär’s, wenn wir um was Interessanteres spielen?»
«Für Strip-Poker bin ich nicht zu haben.»
«Das meinte ich nicht. Um einen Gefallen.»
Sie biss sich auf die Unterlippe. Der Anblick bereitete ihm großes Vergnügen.
«Wie meinst du das?», fragte sie.
«Wer als Erster dreimal hintereinander gewinnt, hat bei dem anderen einen Gefallen gut. Den er jederzeit einfordern kann, wie bei einem Gutschein.»
Jetzt wirkte sie merklich interessierter. «Egal wofür? Ohne irgendwelche Einschränkungen?»
«Ohne Einschränkungen.»
Dem konnte sie nicht widerstehen, wie eine geborene Spielerin, die den Erfolg witterte. Noch ehe sie nickte, wusste er, dass er gewonnen hatte. Vor Zufriedenheit leckte Nick sich beinahe über die Lippen. Endlich würde er über die Kontrolle verfügen, die er in dieser Ehe brauchte.
Sie teilte die Karten aus. Das Ergebnis stand schon jetzt so felsenfest, dass er beinahe losgelacht hätte. Aber Gnade durfte sie von ihm nicht erwarten. Sie warf eine Karte ab und nahm dafür eine neue.
Er deckte sein Blatt auf. «Full House.»
«Zwei Buben. Du gibst.»
Eins musste Nick anerkennen – sie verzog keine Miene. Ließ sich nichts anmerken und hatte ihre Gefühle perfekt unter Kontrolle. Sicherlich hatte ihr Vater ihr das Pokern beigebracht. Wäre Nick nicht selbst ein so ausgebuffter Spieler gewesen, hätte sie ihm wohl durchaus Paroli bieten können. Sie blätterte ein Paar Asse auf und gab sich seinen drei Vieren, ohne zu murren, geschlagen.
«Eine Hand noch», sagte er.
«Ich kann zählen. Ich gebe.» Wieder mischte sie wie ein Profi die Karten. «Und, wo hast du Pokern gelernt?»
Er begutachtete beiläufig sein Blatt. «Ein Kumpel von mir hat einmal die Woche eine Pokerrunde bei sich zu Hause abgehalten. War immer ein guter Vorwand, sich volllaufen zu lassen und zusammen abzuhängen.»
«Ich hatte dich eher für den Schachspieler-Typ gehalten.»
Er legte eine Karte ab und nahm sich eine neue. «Schach kann ich auch ganz gut.»
Sie schnaubte wenig vornehm. «Zeigen.» Mit einem siegesgewissen Funkeln in den Augen legte sie ihre Straße auf den Tisch.
Beinahe tat sie ihm leid. Aber nur beinahe.
«Gutes Blatt.» Er grinste anerkennend. «Aber nicht gut genug», sagte er und knallte vier Asse auf den Tisch, streckte dann zufrieden die Beine vor sich aus und lehnte sich zurück. «Trotzdem, netter Versuch.»
Verdattert betrachtete sie seine Karten. «Die Chancen auf vier Asse bei Five Card Draw sind … O mein Gott, du hast geschummelt!»
Er schüttelte den Kopf und schnalzte missbilligend mit der Zunge. «Ich bitte dich, Al. Ich hätte dir wirklich mehr Sportsgeist zugetraut. Kannst du immer noch nicht verlieren? Also, wegen des Gefallens, den du mir tun sollst …» Nick fragte sich unwillkürlich, ob da tatsächlich Dampf aus ihren Ohren quoll.
«Bei diesen vier Assen kann es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, ausgeschlossen. Du musst geschummelt haben! Lüg mich nicht an. Ich wollte dich nämlich selbst reinlegen.»
«Das kannst du nicht beweisen.»
«Du hast geschummelt», beharrte sie unverdrossen, halb staunend, halb entgeistert. «Du hast mich an unserem Hochzeitsabend belogen.»
Er schnaubte. «Wenn du deine Spielschulden nicht begleichen willst, sag’s einfach. Typisch Frau, ihr könnt eben nicht verlieren.»
Sie funkelte ihn wütend an. «Du bist ein Betrüger, Nick Ryan.»
«Beweis es mir.»
«Kein Problem.»
Sie hechtete über den Couchtisch und stürzte sich auf ihn. Kurz blieb ihm die Luft weg, als sie ihn rücklings auf den Teppich drückte und anfing, in seinen Ärmeln nach verborgenen Spielkarten herumzutasten. Nick gab einen überraschten Laut von sich, während sich ihr üppiger Körper an ihn presste, einzig darauf bedacht, handfeste Beweise für einen Betrug zu finden. Schon wollte er sie von sich wegstoßen, aber als sie dazu überging, die Taschen an seinem Hemd zu filzen, prustete er los. Dabei fiel ihm auf, dass er mit dieser Frau in der letzten Woche oft gelacht hatte. So oft
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