Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
(Was ich jetzt tatsächlich regelmäßig tat, denn Nikkis Körper steht total auf Fitnesstraining, ganz im Gegensatz zu meinem früheren Körper, der jegliche Art von sportlicher Betätigung verabscheut hatte.) Ich konnte es nicht fassen: Nach all der
Zeit - nach Wochen, die ich nun vergebens gewartet hatte - kam Christopher also endlich bei mir vorbei.
Und ich musste natürlich ausgerechnet jetzt auf den Jungferninseln sein!
»Lulu. Lulu. Das war Christopher! Er muss es einfach gewesen sein!« Nun da ich aus dem Whirlpool raus war, hatte ich plötzlich ganz und gar nicht mehr das Gefühl, als würde ich gleich einen Herzinfarkt kriegen. Zwar hämmerte mein Herz immer noch wie wild in meiner Brust, aber jetzt eher vor Glück und aus hoffnungsfroher Erwartung. Es klang wie: Bumm, bumm, Christopher will dich sehen! Bumm, bumm, Christopher hat’s endlich geschnallt! Ich hatte in den vergangenen Wochen wirklich alles versucht, ihn unauffällig davon zu überzeugen, dass ich zwar äußerlich haargenau so aussah wie das Werbegesicht eines absolut gewissenlosen Konzerns, dem nur der Sinn danach stand, kleineren Geschäften den Garaus zu machen, dass ich aber im Inneren immer noch seine gute alte Freundin Em war, die total auf Computerspiele stand und gewissenlose Konzerne verachtete.
Natürlich hatte ich das völlig ohne Worte versucht, sonst hätte ich mir den ewigen Zorn von Robert Stark und seinen überaus einflussreichen Rechtsvertretern zugezogen. Während ich der Überzeugung war, dass ich mit Christopher jederzeit Klartext reden konnte und dass er sich niemals verplappern würde - sofern ich ihn überhaupt dazu bringen konnte, mir die Story abzunehmen, was auf einem komplett anderen Blatt stand -, konnte ich mich nicht im Geringsten darauf verlassen, dass das nicht doch jemand von Stark mitkriegen würde. Manchmal schienen die nämlich sogar zu wissen, was ich dachte . Keine Ahnung, wie die das machten.
Doch es war nicht einfach gewesen, Christopher dazu zu bringen, in die knallblauen Augen von Nikki Howard zu blicken
und dort Em zu sehen. Zumal McKayla Donofrio uns alle fünf Sekunden dabei störte. (Wieso stand die denn jetzt auf einmal auf Christopher? Er brauchte sich scheinbar nur das Haar kurz zu schneiden und schon fand ihn sogar die Vorsitzende des Clubs der jungen Börsianer an der Tribeca total süß.) Außerdem war ich ständig auf Journeyquest zu sprechen gekommen, damit er mir überhaupt seine Aufmerksamkeit schenkte.
War es das, was ihn nun doch dazu getrieben hatte, mich in meinem Loft zu besuchen? Eine andere Erklärung fiel mir nicht ein. Entweder hatte Christopher endlich geschnallt, dass da tatsächlich seine gute alte Freundin Em Watts im Körper von Nikki Howard steckte, oder aber in ihm regte sich langsam der Verdacht, ich könnte eine Stalkerin sein. Vielleicht war er ja nur vorbeigekommen, um mir zu gestehen, dass er jetzt mit McKayla zusammen war und dass ich mich besser in psychiatrische Behandlung begeben sollte.
Moment mal, nein. Ich hatte doch beschlossen, mich nie wieder solch negativen Gedanken hinzugeben.
»Könntest du den Portier bitten, er soll ihm sagen, dass ich auf dem Weg nach Hause bin?« drängte ich Lulu. »Christopher, meine ich? Für den Fall, dass er zurückkommt? Und dass ich so schnell wie möglich daheim bin?«
»Klar«, willigte Lulu gähnend ein. »Ich meine, ich denke schon. Aber ich versteh nicht, wieso du ihn nicht einfach anrufen kannst und ihm das selbst sagst. Lad ihn doch zu unserer Weihnachtsparty ein …«
Lulu war schon seit Wochen damit beschäftigt, diese bescheuerte Weihnachtsparty zu planen. Offensichtlich waren Nikki und sie berühmt für ihre Partys gewesen und für ihre überirdischen Events im Allgemeinen. Die Party war bisher immer ein voller Erfolg gewesen. (Zumindest in den vergangenen
zwei Jahren, in denen die beiden Mädchen sie nun veranstalteten.) Stets waren Paparazzi anwesend, um Fotos zu schießen, die dann auf den Celebrity-Seiten der Zeitungen und sogar in der Vogue erschienen. All ihre Freunde waren hellauf begeistert. Lulu konnte sich schon seit Anfang Dezember auf nichts anderes mehr konzentrieren, sehr zum Leidwesen ihres Agenten und ihres Managers, die eigentlich hofften, sie würde endlich ihr Album fertig aufnehmen, das irgendwann im Frühjahr erscheinen sollte.
Es gab nur ein winziges Problem mit Lulus Weihnachtsparty in diesem Jahr, ein Problem, von dem sie bisher nichts ahnte: Sie würde nämlich gar nicht
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