Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
so verdammt unfair! Brandon wusste nämlich ganz genau, dass Nikki Howard vollkommen wehrlos war, wenn man sie an der richtigen Stelle im Nacken massierte. Sie verlor total die Kontrolle über ihren Körper, das hatte ich schon herausgefunden, als ein Haarstylist es zum ersten Mal bei mir ausprobiert hatte.
Und Brandon, der darüber ganz offensichtlich Bescheid wusste, nutzte die Situation nun schamlos aus.
»Scheint ganz so, als würdest du in letzter Zeit an nichts anderes
mehr denken als an die Schule«, fuhr er fort. »Und an diesen ganzen Mist, von wegen Stark Enterprises ruiniert die Umwelt.«
»Das ist kein Mist«, murmelte ich schwach, während seine Finger weiter meinen Nacken bearbeiteten. »Die Firma deines Vaters trägt ganz erheblich zur globalen Erwärmung sowie zum Verfall amerikanischer Kleinstädte bei…«
»Mann, ist ganz schön sexy, wenn du so revolutionäres Zeug daherredest«, murmelte Brandon.
Seine Stimme klang so nah, dass ich die Augen öffnete. Ich war überrascht, sein Gesicht direkt vor meinem zu sehen, seine Lippen nur wenige Zentimeter von meinem Mund entfernt.
Oh nein. Es passierte schon wieder. Ich spürte, wie ich mich zu ihm vorbeugte, mein Körper sich seinem näherte, so als würde er von einer unsichtbaren Macht angezogen … selbst wenn ein Kuss von Brandon Stark im Augenblick das Letzte war, was ich mir wünschte. Rein intellektuell betrachtet, versteht sich.
Problematisch war nur, dass das nicht wirklich ich war. Ich hatte keinerlei Kontrolle über das Ganze. Das war einzig und allein Nikki. Sie war nämlich so verrückt nach Jungs gewesen, nicht ich.
Nicht dass irgendwas falsch daran wäre, wenn ein Mädchen gerne mit Jungs knutscht. Jungs zu küssen, ist fantastisch. Wenn ich ehrlich bin, kann ich gar nicht verstehen, warum ich in meiner Zeit, bevor ich Nikki war, so viel Zeit darauf verschwendet hatte, keine Jungs zu küssen.
Aber das Problem mit Nikki war, dass sie in der Zeit, bevor ihr mein Gehirn eingepflanzt worden war, anscheinend zu oft die falschen Typen geküsst hatte. Und zwar so oft, dass es ihr irgendwann zur Gewohnheit wurde, die falschen Typen
zu küssen, sodass ihr Körper sich nun nicht mehr umerziehen ließ und es ganz automatisch tat, ohne dass ich auch nur irgendetwas dagegen unternehmen konnte.
Wie beispielsweise gerade in diesem Augenblick. Ehe ich es verhindern konnte, befand sich mein Mund schon auf dem von Brandon, und wir knutschten ausgerechnet an dem Ort wild rum, wo er noch wenige Minuten zuvor mit Rhonda, der Hostess, angebandelt hatte.
Ich konnte jetzt auch sehr gut nachvollziehen, weshalb Rhonda so dermaßen auf ihn abgefahren war. Brandon hatte unglaublich weiche Lippen, er hielt meinen Hinterkopf sanft in seine Hand gebettet, sein Mund drängte sich fordernd gegen meinen.
Plötzlich konnte ich spüren, dass wieder diese Sache mit mir geschah, dieselbe Sache , die immer dann passierte, wenn ein Kerl sich daranmachte, Nikki zu küssen, ganz gleich ob ich ihn mochte oder nicht. Genau aus dem Grund hätte ich es mir vor ein oder zwei Monaten beinahe mit Lulu verscherzt: Ich hatte nämlich mit ihrem Freund rumgeknutscht. Das war wirklich schrecklich rücksichtslos von mir gewesen, aber ich hatte mich ehrlich nicht zurückhalten können - äh, beziehungsweise Nikki. Ihr Körper presste sich nun völlig ohne mein Zutun gegen Brandons, meine Hände tasteten sich nach oben, glitten an seinen starken, sehnigen Armen entlang und schlangen sich schließlich um seinen Nacken, wo sie sich festklammerten.
Das Blöde war nur, ich wusste eben selber schon genau, dass das passierte, dass ich drauf und dran war, mich zu verlieren. Ich wurde quasi hinabgezogen in die Tiefe, so wie in dem Moment, als ich ins Wasser gefallen war. Mir war klar, dass es geschah …
… und doch konnte ich es nicht verhindern, genauso wenig
wie ich meinen Kopf gerade halten konnte, wenn mir jemand den Nacken massierte.
Denn das war nicht ich. Ich schwöre, das war ich nicht.
Wie sollte ich den Körper von jemand anderem kontrollieren können, den Körper von jemandem, der gar nicht ich war? Zumindest jemand, der ich noch nicht war. Na ja, jedenfalls nicht so ganz.
Und dann bewegte Brandon seine Hand, seine Finger streiften über die immer noch empfindliche, ein wenig erhabene Narbe an meinem Hinterkopf. Der Schmerz schoss mir wie tausend kleine Nadelstiche durch den Körper. Ich fuhr zurück.
»Autsch!«, schrie ich auf.
»Was denn?« Das Begehren in Brandons
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