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Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen

Titel: Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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die Schuhe geschoben, die ich gar nicht verbrochen hatte. Nikki hatte sie verbrochen!
    Oder etwa nicht?
    »Sieh mal, ich will ja nicht unhöflich sein oder so …«, erklärte ich jetzt. Dabei wusste ich genau, dass es absolut mies war, einen Satz mit diesen Worten zu beginnen. Denn wenn man behauptet: »Ich möchte ja nicht unhöflich sein«, dann wird das, was man gleich sagen wird, logischerweise total unhöflich sein. Das war etwas, was die »Lebenden Toten«, und insbesondere Whitney Robertson, mir beigebracht hatten, denn die schickte all ihren unverschämten Gehässigkeiten stets die Worte »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber …« voraus.
    »Ich will ja nicht unhöflich sein, Em, aber hast du dir schon mal überlegt, ob du nicht eine Diät machen solltest? Dein Po ist so riesig, man kommt im Flur ja kaum mehr an dir vorbei. Vielleicht solltest du dir ein Schild an den Hintern tackern, auf dem steht: Achtung, Schwertransport.«
    »Ich will ja nicht unhöflich sein, Em, aber hast du dir schon mal überlegt, beim Sport einen BH zu tragen? Die Dinger schleudert es dermaßen durch die Gegend, dass du irgendwann noch jemandem das Auge damit ausschlägst.«
    »Ich will ja nicht unhöflich sein, Em, aber hast du dir schon mal überlegt, dass die Tatsache, dass zu wenig Mädchen sich für die naturwissenschaftlichen Fächer interessieren, vielleicht daran liegt, dass sie keinen Bock haben, weil du dich ständig darüber aufregst? Vielleicht haben sie ja keine Lust, sich mit Mädchen wie dir abzugeben.«

    Doch obwohl Whitneys »Ich will ja nicht unhöflich sein« mich schon so viele Male verletzt hatte, sagte ich jetzt exakt die gleichen Worte - und zwar ausgerechnet zu meinem eigenen Bruder. Na ja, zu Nikkis Bruder.
    »… aber woher soll ich eigentlich wissen, dass du bist, wer du behauptest zu sein?«, erkundigte ich mich.
    Der Unterschied zwischen Whitney und mir war jedenfalls, dass ich mich für mein »Ich will ja nicht unhöflich sein« schämte. Und das tat ich wirklich.
    Trotzdem: Woher wollte ich denn auch wissen, dass Steven tatsächlich Nikkis Bruder war? Ich meine, klar wirkte er ehrlich, und klar, er sah echt fast so aus wie das Gesicht, das ich jeden Tag im Spiegel sah. (Und in einem ganzen Haufen Magazinen, auf Anzeigetafeln, auf Bussen und, okay, so gut wie überall.)
    Aber seit Wochen tauchten nun immer wieder irgendwelche Jungs (und auch Mädchen) in der Lobby unseres Hauses auf und erzählten mir lang und breit, dass sie mit mir verwandt wären. Woher sollte ich also wissen, dass der Typ hier jetzt echt war?
    Und außerdem, ich meine, ich wusste aufgrund der Reaktionen von so ziemlich jedem (außer Brandon), dass Nikki zu ihrer Zeit ein ganz schönes Biest gewesen sein musste.
    Trotzdem fiel es mir schwer, zu glauben, dass sie ihren eigenen großen Bruder aus ihrem Leben verbannt hatte … ganz zu schweigen davon, dass sie ihn ihrer besten Freundin gegenüber nie erwähnt haben sollte. Die warf mir im Übrigen gerade einen absolut erstaunten Blick wegen des »Ich will ja nicht unhöflich sein« zu.
    »Nikki!«, kreischte Lulu schrill. »Selbstverständlich ist Steven der, der er behauptet zu sein! Wie kannst du daran nur zweifeln?«

    »Na ja«, sagte ich achselzuckend. Ich fühlte mich mies, total mies, weil ich diese Frage hatte stellen müssen. Also echt. Wenn Nikki irgendwo im Loft ein Familienfoto gehabt hätte neben den ganzen Zeitungsausschnitten, in denen es nur um sie selbst ging, dann wäre mir das alles erspart geblieben. Doch nichts von all dem war meine Schuld. »Tut mir leid. Doch du musst zugeben, Lu, dass in letzter Zeit echt viele Typen mit ganz ähnlichen Storys hier ankamen, und ich versuch ja nur…«
    Meine Stimme versagte. Der Grund hierfür war, dass Steven seine Brieftasche aus seiner Gesäßtasche hervorgezogen und ein Schulfoto darin aufgeklappt hatte. Darauf war ein junges blondes Mädchen mit Zöpfen und einer Zahnspange zu sehen. Er hielt mir das Foto direkt unter die Nase.
    Sekunde. Was ist das denn?

FÜNF
    Das entpuppte sich schließlich als ein Foto von Nikki Howard. Was an und für sich nicht außergewöhnlich gewesen wäre. Es gab Hunderte - nein, Tausende - Fotos von Nikki Howard, und zwar überall.
    Dieses Foto allerdings zeigte Nikki Howard während der extrem peinlichen Phase, die wir alle mit dreizehn oder vierzehn durchmachen. Britney Spears nannte diesen Lebensabschnitt in einem ihrer Songs passenderweise »not a girl, not yet a woman« - kein Mädchen

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