Plötzlich blond 2 - Neues von der Superbeauty wider Willen
Inneren des Sofas, weil ihr Freund ihr eins über die Rübe gezogen hatte und ihre Leiche dort versteckt hatte! Vielleicht ist deine Mom ja im Inneren der Couch. Hat da schon irgendjemand nachgesehen?«
»Lulu«, mahnte ich sie in ernstem Ton.
»Ich hab sofort die örtliche Polizei verständigt, als ich nach Hause kam und feststellte, dass sie weg war«, erklärte Steven. Mir wurde klar, dass Lulus Worte ihn deshalb nicht beunruhigt hatten, weil er sie wieder einmal geflissentlich übersah. »Ich hab versucht, dich anzurufen, weil ich wissen wollte, ob du vielleicht von ihr gehört hast, aber du hast nicht ein einziges Mal zurückgerufen. Deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als persönlich vorbeizukommen, um herauszufinden, ob sie sich bei dir gemeldet hat.«
Ich biss mir auf die Unterlippe. Was sollte ich sagen? Sein Anruf war nur einer unter Tausenden, die auf Nikkis Handy eingegangen waren und die ich allesamt ignoriert hatte. Zum Glück sprach Steven gleich weiter, ohne einen Kommentar von mir abzuwarten.
»Die Cops meinten nur, dass sie in dem Fall nichts tun könnten. Wenn eine Frau ihre Kreditkarten nicht benutzt, nicht mehr an ihr Handy geht und ihr Apartment und ihr Geschäft scheinbar überstürzt verlässt, so ist das kein Verbrechen. Vielmehr könne man davon ausgehen, dass sie in Urlaub gefahren ist, ohne irgendjemandem Bescheid zu geben. Und die Hunde hat sie eben mitgenommen.«
»Na ja«, sagte ich hoffnungsfroh. »Vielleicht hat sie ja genau das getan.«
»Du glaubst, Mom ist einfach so in Urlaub gefahren«, meinte Steven, »ohne auch nur einem Einzigen von ihren Kunden mitzuteilen, dass sie wegfahren will? Sie hat keinen ihrer Termine abgesagt. Sie hat weder für ihr Apartment noch für den Salon die Miete bezahlt. Du denkst ernsthaft, dass eine gewissenhafte Geschäftsfrau wie Mom so etwas getan hätte - fröhlich in den Urlaub fahren, ohne zuerst eine Vertretung zu organisieren, die ihre Termine übernimmt?«
»Okay«, meinte Lulu mit großen Augen. »Du glaubst also allen Ernstes, dass deine Mom spurlos verschwunden ist?«
»Zumindest weiß niemand, mit dem ich gesprochen habe, wo sie ist«, bestätigte Steven. »Nikki war meine letzte Hoffnung. Aber das war wohl reine Zeitverschwendung.«
»Vielleicht kann ich mich ja bei meinem Handyprovider nach einer Auflistung von all meinen eingegangenen Anrufen erkundigen«, schlug ich vor. Ich wollte unbedingt irgendetwas tun - ganz gleich was -, um ihm zu helfen. Er sah echt so was von geschafft und deprimiert aus. »Und dann sehen wir, ob da auch welche von deiner - ich meine, unsrer -Mom waren. Und dann können wir den Telefonanbieter vielleicht bitten, zu prüfen, von wo aus sie diese Anrufe getätigt hat.«
»Die können die Position einer Person eingrenzen mithilfe der Funktürme«, erklärte Lulu aufgeregt. Als wir beide sie verblüfft anstarrten, meinte sie kleinlaut: »Das hab ich auch bei einer Folge von Law and Order gesehen.« Dann fügte sie noch hinzu: »Ach ja, du könntest auch einen Privatdetektiv engagieren, Nikki! Mein Dad hat früher immer welche beschäftigt, um meiner Mom hinterherzuspionieren, wenn er wieder einmal den Verdacht hegte, sie würde ihn betrügen.« Sie schenkte Steven ein bezauberndes Lächeln. »Ich stamme aus einer ziemlich zerrütteten Familie.«
Das wusste er bestimmt längst, sofern er jemals eine Folge
von Entertainment Tonight gesehen hatte. Doch Steven schenkte ihr nach wie vor keinerlei Beachtung.
»Ich möchte nicht, dass Nikki irgendetwas unternimmt, wobei sie sich nicht wohlfühlt«, erklärte er steif.
»Kein Problem«, sagte ich schnell. »Ich werde einen Privatdetektiv engagieren, damit der sich auf die Suche macht nach … Mom. Vielleicht kannst du mir ja ein paar zuverlässige Detektive empfehlen, Lulu. Anscheinend hast du ja schon einige Erfahrung mit ihnen.«
»Oh ja, klar«, sagte Lulu mit funkelnden Augen. Im Ernst, ihre Augen funkelten wirklich, als sie das sagte, wie bei dieser grässlichen Fee Tinker Bell aus dem Disneyfilm. »Aber Detektive sind nicht gerade billig, musst du wissen.«
»Das sollte ja wohl kein Problem sein«, warf Steven ein und grinste in meine Richtung. »Nikki kann es sich leisten.«
Ich lächelte brav zurück, konnte aber nichts anderes denken als: Ich bin ja so was von tot. Und dieses Mal meinte ich das ausnahmsweise nicht im wörtlichen Sinne. Mal ehrlich, ich konnte doch keinen Privatdetektiv anheuern. Der würde dann doch gleichzeitig alles
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