Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
nicht, Meghan«, knurrte Ash und zog sich am Brunnenrand hoch, ohne auf die Verbrennungen an seinen Händen zu achten. Machina ignorierte ihn.
»Was für eine Abmachung?«, fragte ich leise.
Der Eiserne König kam noch näher. Seine Kabel strichen sanft über mein Gesicht und meine Arme, was mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte. »Ich habe dich sechzehn Jahre lang beobachtet«, murmelte er, »und auf den Tag gewartet, an dem du endlich die Augen öffnen und uns sehen würdest. Auf den Tag, an dem du zu mir kommen würdest. Dein Vater hätte dich ewig im Dunkeln gelassen über diese Welt. Er fürchtet deine Macht, fürchtet dein Potenzial – eine halbe Fee, die immun ist gegen Eisen und in deren Adern doch das Blut des Sommerkönigs fließt. Welch ein Potenzial.« Sein Blick wanderte zu Ash, der endlich auf die Beine gekommen war, und kehrte genauso schnell wieder zu mir zurück. »Mab hat deine Macht erkannt, deshalb will sie dich
unbedingt für sich haben. Deshalb hat sie ihren Besten geschickt, um dich zu fangen. Doch selbst sie kann dir nicht das geben, was ich zu bieten habe.«
Machina trat nun direkt vor mich und nahm meine Hand. Seine Haut war kühl, und ich spürte die Macht, die durch ihn floss. Sie summte wie ein starker elektrischer Strom. »Ich will, dass du meine Königin wirst, Meghan Chase. Ich biete dir mein Königreich, meine Untertanen, mich selbst. Ich möchte, dass du an meiner Seite herrschst. Die Altblütler sind Vergangenheit. Ihre Ära ist vorüber. Es wird Zeit, dass sich eine neue Ordnung erhebt, stärker und besser als die vorangegangenen. Sag einfach Ja, und du wirst ewig leben, als Königin der Feen. Dein Bruder kann nach Hause gehen. Ich werde dir sogar deinen Prinzen lassen, wenn du es wünschst, auch wenn ich befürchte, dass er sich in unserem Königreich nicht sonderlich gut einleben würde. Doch du gehörst hierher, an meine Seite. Ist es nicht das, was du immer wolltest? Dazugehören?«
Ich zögerte. Mit Machina gemeinsam herrschen, eine Königin werden. Niemand würde mich mehr ärgern oder verspotten, ich hätte massenweise dienstbare Geister, die springen würden, wenn ich rief. Ich wäre endlich ganz oben. Ich wäre endlich die Beliebteste von allen.
Doch dann fiel mein Blick auf die verkrüppelten metallischen Bäume, und ich musste an den schrecklichen toten Landstrich im Wilden Wald denken. Machina würde das gesamte Nimmernie verseuchen. Alle Pflanzen würden sterben oder zu entstellten Formen ihrer selbst werden. Oberon, Grimalkin, Puck: Sie würden genauso dahinschwinden
wie der Rest des Nimmernie, bis nur noch Gremlins, Wanzen und die Eisernen Feen übrig wären.
Ich schluckte. Obwohl ich die Antwort bereits kannte, fragte ich: »Und was passiert, wenn ich ablehne?«
Machinas Miene blieb unverändert. »Dann wird dein Prinz sterben. Und dein Bruder wird sterben. Oder vielleicht mache ich ihn auch zu einem meiner Spielzeuge, halb Mensch, halb Maschine. Die Auslöschung der Altblütler wird mit dir oder ohne dich vonstattengehen, meine Liebe. Ich lasse dir die Wahl: Entweder führst du sie an, oder du wirst von ihr verzehrt.«
Ich wurde immer verzweifelter.
Machina hob die Hand und strich mir sanft mit den Fingern über die Wange. »Ist es denn wirklich so schrecklich, zu herrschen, meine Geliebte?«, fragte er und hob mein Kinn, damit ich ihm in die Augen sah. »Durch die Jahrtausende haben sowohl die Menschen als auch die Feenwesen genau das getan: Die Schwachen ausgemerzt, um Platz zu schaffen für die Starken. Die Altblütler und die Eisernen Feen können nicht parallel existieren, das weißt du. Oberon und Mab würden uns zerstören, wenn sie von uns wüssten. Wo liegt da der Unterschied?« Er streifte meine Lippen mit einem federleichten Kuss, der gleichzeitig vor Energie vibrierte. »Komm. Ein Wort, mehr musst du nicht sagen. Ein Wort, um deinen Bruder nach Hause zu schicken und den Prinzen zu retten, den du liebst. Schau!« Er hob langsam eine Hand, und ein großer Torbogen aus Eisen stieg aus dem Boden auf. Auf der anderen Seite konnte ich unser Haus sehen, das durch das Tor schimmerte, bevor es verblasste und verschwand.
Ich keuchte auf, und Machina lächelte noch immer. »Ich werde ihn sofort nach Hause schicken, wenn du nur Ja sagst. Ein Wort, dann bist du für immer meine Königin. «
Ich holte Luft. »Ich…«
Und dann war da plötzlich Ash. Dass er überhaupt stehen, geschweige denn sich bewegen konnte, war ein Wunder. Doch jetzt
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