Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
Blick etwas, und seine Miene verfinsterte sich. »Du … solltest nicht … hier sein«, keuchte er und grub seine Finger in meinen Arm. »Das ist … eine Falle.«
Und dann hörte ich es – ein grauenhaftes finsteres Lachen, das aus der Mauer vor uns zu kommen schien. Die Zahnräder im Brunnen zitterten, dann drehten sie sich plötzlich rückwärts. Mit lautem Scheppern und Knirschen versank die Mauer im Boden und gab einen weiteren Teil des Gartens frei. Metallbäume säumten den Pfad, der zu einem riesigen Eisenthron führte, dessen Spitzen weit in den Himmel ragten. Eine ganze Schwadron Ritter stand mit gezogenen Schwertern am Fuß des Throns und hatte die Waffen auf mich gerichtet. Eine weitere Gruppe kam durch die Tür hinter mir, die sie zuwarfen. Wir waren zwischen ihnen gefangen.
Ganz oben, direkt vor dem Thron, stand eine Gestalt und musterte uns mit grimmiger Befriedigung – Machina, der Eiserne König.
Machina
Der Mann vor dem Thron warf mir ein Lächeln zu, so scharf wie eine Rasierklinge. »Meghan Chase.« Seine klare Stimme hallte durch den ganzen Garten. »Willkommen. Ich habe dich bereits erwartet.«
Ich legte Ash behutsam ab, ignorierte seine Proteste und trat vor ihn, um ihn mit meinem Körper zu schützen. Mein Herz raste. Ich wusste nicht, was ich vom Eisernen König in Bezug auf sein Aussehen erwartet hatte, aber das ganz bestimmt nicht. Die Gestalt vor dem Thron war groß und elegant, hatte glänzende silberne Haare und die spitzen Ohren des Feenadels. Er erinnerte ein wenig an Oberon – kultiviert und voll Grazie, gleichzeitig eine unglaubliche Macht ausstrahlend. Doch im Gegensatz zu Oberon und dem Modetrend am Sommerhof trug der Eiserne König einen schlichten schwarzen Mantel, der hinter ihm im Wind flatterte. Pure Energie umgab ihn, wie Donner ohne Ton, und ich konnte kleine Lichtblitze in seinen schräg stehenden schwarzen Augen erkennen. An einem Ohr trug er einen glitzernden Metallstecker, am anderen ein Bluetooth-Headset. Er war wunderschön, mit scharf geschnittenen Gesichtszügen, strahlte aber pure Arroganz aus. Ich hatte das Gefühl, als könne man sich an seinen Wangenknochen schneiden, wenn man ihnen zu nahe kam. Und doch, wenn
er lächelte, strahlte der ganze Raum. Über dem langen Mantel trug er ein Cape aus einem seltsamen silbrigen Material, das sich zu bewegen schien, als wäre es lebendig.
Ich schnappte mir Pfeil und Bogen und richtete die Waffe auf den Eisernen König. Das war vielleicht meine einzige Chance. Das Hexenholz pulsierte unter meinen Fingern, als ich die Sehne spannte und auf Machinas Brust zielte. Die Ritter schrien alarmiert auf und liefen los, aber es war zu spät. Ich gab mit einem triumphierenden Schrei die Sehne frei und verfolgte, wie der Pfeil direkt auf sein Ziel zuflog, das Herz des Eisernen Königs.
Da wurde Machinas Cape lebendig.
Mit Lichtgeschwindigkeit entrollten sich silberne Kabel, die aus seinen Schultern und seiner Wirbelsäule hervorschossen. Sie legten sich um Machina wie metallene Schwingen, die an ihrem unteren Ende mit scharfen funkelnden Spitzen versehen waren. Blitzartig peitschten sie nach vorn, um den Eisernen König zu schützen, und lenkten das Hexenholz ab. Der Pfeil flog in eine andere Richtung weiter, und ich sah, wie er gegen einen Metallbaum prallte, daran zerbrach und die beiden Teile zu Boden fielen. Jemand schrie voller Wut und Entsetzen, und erst nach einem Moment erkannte ich, dass ich es gewesen war.
Die Wachen stürmten mit gezogenen Schwertern auf uns zu, doch ich beobachtete ihren Angriff wie aus der Ferne. Hinter mir nahm ich Ash wahr, der auf die Beine zu kommen versuchte, um mich zu beschützen, aber ich wusste, dass es zu spät war. Der Pfeil hatte sein Ziel verfehlt, und wir würden sterben.
»Halt.«
Machina hatte seine Stimme nicht erhoben. Weder schrie noch brüllte er den Befehl, doch jeder einzelne der Ritter blieb so abrupt stehen, als hingen sie an unsichtbaren Fäden. Der Eiserne König schwebte von seinem Thron herab, umgeben von den Kabeln, die sich träge wanden wie hungrige Schlangen. Als seine Füße den Boden berührten, lächelte er mich an, völlig ungerührt von der Tatsache, dass ich gerade versucht hatte, ihn zu töten.
»Geht«, befahl er den Rittern, ohne den Blick von mir abzuwenden.
Einige von ihnen rissen überrascht die Köpfe hoch.
»Mein König?«, stammelte einer, und ich erkannte seine Stimme. Es war Quintus, einer der Ritter, die mit Eisenpferd in der Mine gewesen
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