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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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Schiene bin. Scheiß auf meinen Schwur, scheiß auf Veränderung, scheiß auf Will. Dann hab ich eben Spaß dran, meinem Image gerecht zu werden.
    Auf der winzigen Tanzfläche stoße ich zu Holly und den Mädchen aus der Mannschaft, schnell finde ich den Rhythmus. Dieser schneidende Schmerz in meiner Brust soll verschwinden, weiter will ich nichts, aber der Alkohol und der heftige Bass zeigen keine Wirkung. Ich spüre es noch immer. Und ich höre noch immer Wills Stimme. Also tanze ich wilder, lasse meinen Körper zucken, als wäre ich nur ein paar Schritte vom dumpfen Vergessen entfernt, weiß aber im tiefsten Inneren, dass auch das nicht funktionieren wird.
    Dann spüre ich eine Berührung am Arm. Ich drehe mich um, hoffe fast, es ist Will, der sich entschuldigen und alles wieder in Ordnung bringen will, aber es ist nur ein blonder
Junge, der sein Haar zerzaust trägt, wie hier üblich. Dunkles Hemd, Jeans. Ich schlucke meine Enttäuschung runter und dreh mich wieder um, aber er tanzt dichter heran und versucht seinen Körper auf meinen Rhythmus einzustimmen. Ich lasse ihn. Er sieht mich mit Interesse an, ist von mir angezogen, vielleicht sollte ich mich darauf konzentrieren und vergessen, wie kalt Wills Augen gewesen sind.
    Sein Arm umfasst meine Taille und jetzt presse ich mich gegen ihn, reibe beim Tanzen meine Hüften an ihm. Sein Körper ist heiß. Ob er wohl dieses Eis schmelzen kann? Das Gesicht an meiner Wange, der Mund atmet an meinem Hals. Ohne einen Gedanken merke ich, wie ich reagiere.
    Ist schon so lange her, seit ich so berührt worden bin.
    Als er mich von der Tanzfläche zieht, leiste ich keinen Widerstand. Mir ist ein bisschen schwindelig, doch ich bin immer noch nüchtern genug, ihm in die dunkle Ecke zu folgen und durch eine Tür. Mein Rücken wird gegen eine Wand gedrückt und seine Lippen sind auf meinen, bevor mir klar wird, dass ich wieder im Waschraum bin, nur ein paar Handbreit von der Stelle entfernt, an der Will mich vernichtet hat.
    Ich schließe die Augen. Hände auf meiner Taille, meiner Hüfte, meinem Hintern. Er presst sich immer dichter an mich, fest, mit einer Hand auf meinem nackten Schenkel schiebt er mir den Rock hoch, mit der anderen grapscht er nach meiner Brust.
    Ich fühle überhaupt nichts.
    Dann fängt er an meinen Hals zu küssen. Regungslos lasse ich es geschehen, blinzele die Tränen in meinen Augen weg.
Dann sehe ich uns in den Spiegeln: fiese Graffiti, schwache Beleuchtung und mein eigenes ausdrucksloses Gesicht. Es ist leer, hoffnungslos.
    Und dann macht es klick.
    »Nein.« Ich schubse ihn weg. Er taumelt, ist überrascht, macht sich aber gleich wieder ran und hat schon wieder die Hände auf mir. »Nein, hab ich gesagt!« Ich schubse ihn heftiger und mache mich frei.
    »Was soll der Scheiß?« Er kneift die Augen zusammen, atmet schwer.
    »Das war’s für mich«, lasse ich ihn wissen. Eine seltsame Ruhe überkommt mich. Das hier ist keine Lösung. Morgen früh würde ich mich nur noch mehr hassen.
    »Keine Spielchen.« Er kriegt Fältchen um die Augen, vermutlich soll das ein Lächeln sein, streckt die Hand aus und will meine Wange streicheln. Ich schlag sie weg. Sein Blick verfinstert sich. »Nun komm, hör auf herumzuspielen. Du willst es doch auch, das weiß ich.«
    »Hab meine Meinung geändert«, sage ich kühl und will mich an ihm vorbeidrängeln. Aber der Junge packt meinen Arm.
    »Ach was, du bist doch dieses Mädchen, das in dem Video.« Er versucht es noch immer mit Charme. »Warst du heiß.«
    »Danke«, sage ich, aber den Sarkasmus hört er nicht raus.
    »Also, wie wär’s … machen wir eine Fortsetzung?«
    Dieser volltrunkene Blick und die schleppende Stimme – schlagartig geht mir etwas auf. Mit Tyler war das ganz anders, ich wollte wirklich bei ihm sein, mit ihm zusammen sein. Er war süß und charmant und geküsst hat er traumhaft,
er mag den hohen Preis nicht wert sein, den ich dafür zu zahlen hab, doch jedenfalls war das echte Lust, als ich mit ihm herumgemacht habe, nicht dieser wütende Schmerz, der die Welt zum Verschwinden bringen soll.
    Ich gehe also.
    »Schlampe.«
    Ich hab mich schon umgedreht, als er mich beschimpft, und bemüh mich gar nicht erst um eine Antwort, sondern verlasse diesen Ort mit mehr Würde, als ich beim Betreten hatte. Dann suche ich Holly und sage ihr, dass ich jetzt gehe, schnappe mir meinen Mantel und mach mich auf den Heimweg. Auf der dunklen Straße ist es feucht und windig, doch ich spüre die Kälte nicht. Eben

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