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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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mit ganz mitfühlender, besorgter Miene. Ich setz also einfach ein Lächeln auf und nicke zu allem. Ist ja nicht ihre Schuld, dass ich nicht zu retten bin.
    Wir sind vielleicht eine halbe Stunde da, als ich einen vertrauten Schopf über dem Gewimmel aufragen sehe. Mein Herz steht plötzlich still. Will. Er schlängelt sich durch die Menge in meine Richtung und ich könnte auf der Stelle zusammenbrechen vor Erleichterung. Er ist gekommen, wie verabredet. Obwohl er die Zeitung gesehen haben muss, ist er gekommen.
    »He!«, rufe ich laut. Ich strahle. Er zögert, sieht mich jetzt erst und sein Gesicht verzieht sich. Er guckt weg. »Will?«, sage ich und fühle schon den heftigen Stich in meiner Brust, aber er senkt nur den Kopf und geht weiter, an mir vorbei und mit großen Sprüngen die Treppe runter. Ich sacke zurück gegen den Barhocker und versuche mich daran zu erinnern, wie man atmet.

    Nein, nicht er.
    Und dann setzt sich mein Körper in Bewegung, so als hätte ich gar nichts damit zu tun, ich folge ihm nach unten zu den Unisex-Toiletten. Der Raum ist dunkel und mit Spiegelstreifen gefliest. Zitternd vor Nervosität warte ich an den Waschbecken darauf, dass er aus der Kabine kommt. Vielleicht hat er mich nicht gesehen. Vielleicht musste er dringend aufs Klo. Ich schlucke.
    Die Spülung geht, dann tritt er direkt vor mir aus einer Tür. Er schaut auf und zuckt zusammen.
    »Will?«, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen, damit ich nicht weinen muss. Er geht an mir vorbei und wäscht sich die Hände.
    »Was soll das?«
    »Sag du’s mir.« Seine Stimme ist leise, und er guckt mich immer noch nicht an.
    Ich schlucke. »Du hast nicht zurückgerufen.«
    »Nein.« Jetzt nimmt er ein Papierhandtuch und trocknet sorgfältig eine Hand nach der anderen ab, als wäre das eine Art Ritual.
    »Also, was …?« Der Rest bleibt mir im Hals stecken. »Warum bist du so?« Die Tür schwingt auf und mit einer Welle dröhnender Musik kommen ein paar Mädchen rein. Ich beachte sie nicht. »Will, rede mit mir.«
    »Was gibt es da zu sagen?« Er macht total dicht, leerer Blick, harte Züge. Und dann weicht er für einen kleinen Augenblick auf. »Es sei denn, es stimmt nicht. Es stimmt doch nicht, oder, Natasha? Es war eine andere. Das war ein Missverständnis.«

    Hoffnungsvoll schaut er mich an, seine braunen Augen sind ganz groß. Aber ich kann ihn nicht anlügen.
    »Was da passiert ist, mit der Zeitung und Tyler …«, versuche ich zu erklären. »Das ist schon lange her und ich hab nichts gesagt, weil du nicht denken solltest …«
    Aber bei Will ist schon wieder die Klappe runtergegangen und ich sehe ganz deutlich, wie verletzt er ist.
    »Was sollte ich nicht denken, Tasha, dass du so eine publicityhungrige Nutte bist?«
    Ich erstarre.
    »Oder vielleicht sollte ich ja auch nicht mitkriegen, dass du mich an der Nase rumführst, mich einfach ausnutzt.«
    »Hier geht es nicht um dich!«, rufe ich, aber er will nicht hören.
    »Gott, wenn ich dran denke, was für ein Idiot ich war …«
    »Bitte, Will …«
    »Du musst mich für total erbärmlich halten, du wolltest mich ja nicht mal daten.« Sein Blick ist eiskalt. »Ich mein, sonst macht es dir ja nichts aus, jeden zu vögeln, der dir über den Weg läuft.«
    Ich schnappe nach Luft. Das ist nicht Will – das ist irgendein Fremder. Diesen Typen kenne ich nicht.
    Er will gehen, dann dreht er sich aber noch mal um, und als er spricht, tropft die Verachtung aus jedem Wort. »Weißt du, ich bin froh, dass wir nie zusammengekommen sind. Wer weiß, was ich mir dabei eingefangen hätte?«
    Ich taumele zurück gegen die Wand, während er im Club untertaucht. Ich kann mich nicht bewegen. Ich kann kaum noch atmen. Mein Spiegelbild ist nichts als ein Nebel aus
Haut und Haar und Zähnen, und oh Gott, ich spüre diesen letzten Schlag noch immer.
    Wer weiß, was ich mir dabei eingefangen hätte.
    Ich stürze mich in eine freie Kabine, falle auf die Knie, aber da kommt nichts, nur trockenes Würgen. Zitternd und allein ist mir alles egal, denn so wird es immer sein. Bei jedem Typen, jedes Mal.
    Dazubleiben und zu denken, tut zu sehr weh, also stolpere ich wieder an die Bar zurück. Ein süßer Typ mit Bartstoppeln scheint Gedanken lesen zu können und innerhalb von zehn Sekunden steht ein Wodka vor mir. Dann noch einer. Nach so langer Zeit muss ich mich schütteln, weil es so brennt, aber dann macht sich ein taubes Gefühl in meinem Körper breit, und da weiß ich, dass ich auf der richtigen

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