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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Keiner von ihnen würde das aus reiner Freundlichkeit tun, da war ich mir sicher. Inzwischen hatten dieses Mädchen und ihre Freundinnen die Geschichte von unserer Begegnung bestimmt in der gesamten Schule verbreitet, vielleicht noch etwas ausgeschmückt, etwa, wie ich sie wüst beschimpft und trotzdem angebaggert hätte. So oder so wollte ich mich nicht mit wütenden Jungs und empörten Fragen herumschlagen. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben.
    Als ich auf der Suche nach einem stillen Eckchen, in dem ich ungestört essen konnte, in einen anderen Flur abbog, stieß ich auf genau das, was ich hatte vermeiden wollen.
    Ein Junge drückte sich mit hängenden Schultern an die Schließfächer und sah sich mit gehetztem Blick um. Vor ihm hatten sich zwei größere Typen aufgebaut, beide breit wie Schränke. Drohend starrten sie auf ihn herab. Einen Moment lang dachte ich, der Junge hätte Schnurrhaare. Dann richtete sich sein flehender Blick auf mich, und unter dem strohblonden Pony funkelten mich orange leuchtende Augen an. Auf seinem Kopf wuchsen zwei pelzige Ohren.
    Leise stieß ich einen Fluch aus, für den Mom mir den Kopf abgerissen hätte. Diese beiden Idioten hatten ja keine Ahnung, was sie da machten. Natürlich konnten sie nicht sehen, was der Junge in Wirklichkeit war. Der »Mensch«, den sie sich vorgeknöpft hatten, war einer von ihnen , ein Feenwesen, zumindest zum Teil. Der Begriff Halbblut schoss mir durch den Kopf, während ich krampfhaft die Tüte mit meinem Essen umklammerte. Warum? Warum wurde ich sie nie los? Warum verfolgten sie mich auf Schritt und Tritt?
    »Lüg mich nicht an, du Freak«, sagte einer der Athleten gerade und rammte die Schulter des Jungen gegen den Spind. Er hatte kurze, rotblonde Haare und war ein wenig kleiner als sein stiernackiger Begleiter, wenn auch nicht viel. »Regan hat dich gestern an meinem Auto gesehen. Findest du es etwa witzig, dass ich fast von der Straße abgekommen wäre?« Wieder schubste er ihn, sodass die Schränke blechern schepperten. »Diese Schlange ist da bestimmt nicht von allein reingekrochen.«
    »Ich war’s nicht!«, protestierte das Halbblut und wich hastig zurück. Als er den Mund aufmachte, blitzten seine spitzen Eckzähne auf, was die beiden Sportler natürlich nicht bemerkten. »Ich schwöre, Brian, ich war’s nicht.«
    »Ach ja? Dann hat Regan also gelogen, wie?«, fragte Brian und wandte sich an seinen Freund. »Ich glaube, der Freak hat Regan gerade als Lügnerin bezeichnet, das hast du doch auch gehört, oder, Tony?« Tony ließ drohend die Knöchel knacken, während Brian sich wieder zu dem Halbblut umdrehte. »Das war nicht besonders schlau, du Loser. Warum gehen wir nicht mal auf die Toilette? Da kannst du deine Bekanntschaft mit der Schüssel auffrischen.«
    Na großartig! Das hatte mir gerade noch gefehlt. Am besten wäre es, sich umzudrehen und zu gehen. Er ist eine halbe Fee , erinnerte mich der rationale Teil meines Gehirns. Wenn du dich da einmischst, lenkst du damit hundertprozentig ihre Aufmerksamkeit auf dich.
    Das Halbblut sank mit trostloser, aber resignierter Miene in sich zusammen, als wäre es eine solche Behandlung bereits gewöhnt.
    Ich seufzte schwer. Dann tat ich etwas sehr Dummes.
    »Mann, bin ich froh, dass es hier genau solche gorillaartigen Schwachköpfe gibt wie an meiner alten Schule«, sagte ich, ohne mich von der Stelle zu rühren. Verblüfft fuhren sie zu mir herum, und ich grinste breit. »Was ist los? Hat Daddy euch diesen Monat das Taschengeld gekürzt, sodass ihr es aus den Losern und Freaks rausprügeln müsst? Reicht es euch nicht, im Training andere zu verdreschen?«
    »Wer zum Teufel bist du?« Brian, der kleinere von beiden, baute sich drohend vor mir auf. Immer noch grinsend hielt ich seinem Blick stand. »Ist das vielleicht dein Lover?«, fragte er mit erhobener Stimme weiter. »Hast wohl Todessehnsucht, Schwuchtel?«
    Damit zogen wir natürlich die allgemeine Aufmerksamkeit auf uns. Schüler, die bisher weggesehen und so getan hatten, als würden sie die drei bei den Spinden nicht bemerken, scharten sich um uns, als könnten sie die Gewalt bereits riechen. Mit zunehmender Geschwindigkeit machte ein geflüstertes »Schlägerei« die Runde, bis ich das Gefühl hatte, die ganze Schule hätte sich versammelt, um das kleine Drama zu beobachten, das sich in diesem Flur entspann. Das Halbblut, auf dem die beiden rumgehackt hatten, warf mir einen entschuldigenden Blick zu und verzog sich. Unauffällig

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