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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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stellen, maß ihren Blutdruck und ihre Temperatur. „Bitte ziehen Sie diesen Kittel und die Hose an. Dr. Baylor wird gleich zu Ihnen kommen.“
    Sandy zog sich bis auf die Unterwäsche – einen Push-up-BH mit dem dazu passenden Tanga – aus. Sie nahm sich die Zeit, ihre Kleidung ordentlich zu falten und legte den Stapel auf den Stuhl in der Ecke. Es klopfte an der Tür. Es war nicht einmal eine Minute her, dass die Arzthelferin gegangen war. Sie hatte bestimmt etwas vergessen. „Herein.“
    Als sie sich zur Tür umdrehte, sah sie Connor, dessen breite Schultern den ganzen Türrahmen auszufüllen schienen.
    Die Arzthelferin stand direkt hinter ihm und versuchte zu sehen, was ihn dazu veranlasst hatte, so abrupt stehen zu bleiben, doch er versperrte ihr die Sicht. „Entschuldigen Sie bitte“, sagte er. „Ich dachte, Sie wären ... Sandy, was machst du denn hier?“
    „Hi Connor.“ Sie griff nach dem Papierkittel. „Das ging so schnell, dass ich dachte, deine Arzthelferin hätte etwas vergessen.“
    Er starrte auf ihre Zehen und hob dann rasch den Blick, bis er bei ihrem Gesicht angekommen war.
    Seine Miene war unergründlich. Wenn sie raten müsste, hätte sie gesagt, dass er nicht erfreut aussah. „Ich lasse dich allein, während du dir den Kittel anziehst, und dann können wir reden.“
    „In Ordnung, Herr Doktor.“
    Er lächelte gezwungen, ging ein paar Schritte zurück und schloss die Tür hinter sich.
    Mann, oh Mann. Connor Baylor musste wirklich ein bisschen lockerer werden. Er tat gerade so, als hätte er so etwas nicht schon tausendmal gesehen. Sie zog ihre Unterwäsche aus und streifte sich, wie man es ihr gesagt hatte, den Papierkittel über. Sie ließ sich auf dem Rand der Untersuchungsliege nieder und schwang die Beine nach oben, sodass sie ihre frisch lackierten Fußnägel bewundern konnte. Der Nagellack war passend zu ihrem Lippenstift tiefrot.
    Es dauerte ein paar schier endlose Minuten, bis es an der Tür klopfte. Dieses Mal kam die Arzthelferin zuerst herein und bestätigte Dr. Baylor, dass die Patientin nun bereit sei. Connor Baylor nahm es offensichtlich übertrieben genau mit den Vorschriften.
    Er kam mit ein paar langen Schritten ins Zimmer. Über seinem Poloshirt und khakifarbenen und vollkommen faltenfreien Hosen trug er einen strahlend weißen Arztkittel. Er war groß und breitschultrig, seine Haltung wirkte steif und fast unnachgiebig. Er war glatt rasiert und hatte eine gesunde Bräune. Alle Brüder der Familie sahen gut aus, aber dieses Exemplar verschlug ihr förmlich den Atem. Kein Wunder, dass im Wartezimmer so viele Frauen saßen, die von Dr. Baylor untersucht werden wollten. Sein volles Haar war über den Ohren akkurat geschnitten. Er war attraktiv und charmant und wäre selbst umgeben von George-Clooney-Doppelgängern aufgefallen.
    Es war einen Moment lang still, während er ihre Krankenakte las. „So, also schwanger bist du nicht?“
    „Nein, nicht schwanger. Es sei denn, es wäre eine unbefleckte Empfängnis.“
    Er lachte nicht, ja es zuckte nicht einmal um seine Mundwinkel. Seine Assistentin zeigte sich genauso ungerührt.
    „Hier steht, dass dein letzter Abstrich schon zwei Jahre her ist. Hat das irgendwelche Gründe?“
    Sie zuckte mit den Achseln und sagte: „Ich bin eben ein ziemlich böses Mädchen.“
    Er schaute die Arzthelferin an. Beide verständigten sich in einer Art Zeichensprache, für die sie jedoch keine Hände zu brauchen schienen. Er drehte sich wieder zu Sandy um und schaute ihr direkt in die Augen. „Das letzte Mal warst du bei Dr. Bricca, richtig?“
    Sie nickte.
    „Du hast dich entschieden, den Arzt zu wechseln?“
    Was denn sonst ? Sie nickte noch einmal.
    „Darf ich fragen, warum?“
    „Man könnte wohl sagen, ich bin sehr impulsiv.“
    „Aha.“
    „Nachdem ich dich kennengelernt hatte, hatte ich das Gefühl, du wärst ein Arzt, der sich besonders gut um seine Patienten kümmert.“
    „Ich glaube, ich weiß, was dein Problem ist“, sagte Connor. „Zieh dich bitte wieder an und komm in mein Büro, wenn du so weit bist.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, verließ er den Raum.
    Sie schaute die Arzthelferin an. „Meint er das ernst?“
    Diese nahm das Klemmbrett und machte darauf einen Vermerk, dann lehnte sie sich gegen den Behandlungstisch. „Er ist ein viel beschäftigter Mann. Glauben Sie, Sie seien die erste Frau, die hier hereinkommt und mehr erwartet als eine kurze Untersuchung?“
    „Sie wollen damit doch nicht etwa andeuten,

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