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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Henry
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rung um weitreichende Lizenzen für Offshore-Bohrungen ri n gen ? “
    Das Gespräch am Vortag ihres Abflugs fiel ihr wieder ein. Marcs Warnung, dass sie sich mit ihrem aggressiven Vorgehen Feinde machte , wie Gain Energy und dergleichen. Sie schluckte. Von der unangenehmen Hitze, die sie zuvor genervt hatte, war nichts mehr zu spüren.
    „ Ich … “ , sie räusperte sich, „ ich weiß nicht. Vielleicht. “
    Ungefragt zog sich Kleist einen Stuhl an ihr Bett und setzte sich. Vertrauensvoll lehnte er sich zu ihr. Sein Atem schlug ihr ins G e sicht. Kaffee und Zigarettenrauch, den er mit Pfefferminz zu übe r tünchen versuchte. „ Wir wissen beide, Doktor Motzfeldt, dass hinter Ihrer Kampagne mehr steckt als wisse n schaftliches Interesse. Sie haben einen sehr persönlichen Grund für Ihren Feldzug gegen die Ölmultis. “
    Ihr wurde übel. „ Was wollen Sie mir da unterstellen? “
    „ Ich unterstelle Ihnen überhaupt nichts. Der Unfall in Alaska … “
    „ Der Tod meines Mannes hat nichts mit meiner Arbeit zu tun “ , begehrte sie auf. „ Und schon gar nichts mit den Vorkommnissen von letzter Woche. Ich werde mich nicht weiter dazu äußern. “
    Ein falsches Lächeln verfinsterte seine Augen. „ Nein, natürlich nicht. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, was von Belang sein kön n te, rufen Sie mich an. “ Er griff in die Innentasche seiner Jacke und holte eine Visitenkarte hervor. Als sie das Kärtchen ignorie r te, legte er es auf den Nachttisch am Kopfende des Bettes. „ Nicht nur Sie gerieten in Gefahr durch den Absturz “ , sagte er, bevor er sich erhob. „ Auch der Pilot hätte sterben können. Wenn Sie mich fragen, vielleicht wäre es an der Zeit, die Augen nicht weiter vor dem zu verschließen, was Sie antreibt. So könnte einer Menge Menschen Unglück erspart ble i ben. Wir wollen doch nicht, dass noch etwas Schlimmeres g e schieht. “
    Kleist schloss die Tür hinter sich. Leise. Unaufgeregt. In ihr tobten seine Worte noch lange nach.
     
    *
     
    Immerhin, die Unterhose durfte er anbehalten. Silas saß auf der g e polsterten Liege in einem Untersuchungszi m mer des Königin Ingrid Krankenhauses. Seine Brust und Schu l tern waren über und über mit kleinen runden Scheiben beklebt, an denen Schläuche hingen, die wiederum in einem monströsen Apparat zusamme n führten.
    „ Das mit dem EKG ist ja in Ordnung “ , knurrte er übel gelaunt. „ Aber kann mir mal jemand verraten, warum Sie mir Blut abne h men? “
    Das Pieken störte ihn nicht weiter, auch nicht das feine Ziehen, mit dem die Assistentin des Arztes ihm das Blut aus der V e ne zapfte. Es gab weitaus Schlimmeres . Was ihn störte, war die Ta t sache, dass er das überhaupt über sich ergehen lassen musste, ohne vorher g e fragt wo r den zu sein.
    „ Entzündungsherde “ , murmelte der Arzt geistesabwesend, wä h rend er irgendwas in seinen Computer t ippte.
    „ In meinem Körper sind keine Entzündungsherde. Ich bin ins Eiswasser gefallen und hab e mich davon erholt. “
    „ Erstaunlich schnell. “
    „ Was ist daran erstaunlich? Dass ich fit bin und meinen Körper nicht verweichlichen lasse? Oder , dass ein Inuit-Jäger offenbar mehr Ahnung davon hat, was einen halb toten Kerl wieder auf die Beine bringt, als moderne Medizin es vermag? “
    Hatte er das wirklich gerade gesagt? Hatte er wirklich gerade ein Loblied auf die Lebensweise der Inuit im Norden gesungen? Vie l leicht war er nicht mehr ganz richtig im Kopf. Vielleicht sollte er beantragen, dass sie seine Gehirnströme untersuchten.
    Die Assistentin gab ihm ein Becherchen mit der üblichen, wide r lich pinkfarbenen Flüssigkeit. „ Dann wird Ihnen beim Aufst e hen nicht schwindlig “ , sagte sie mit einem ehrlichen Lächeln.
    Er hätte gern behauptet, dass er so et was nicht nötig hatte, aber er war es leid, sich mit diesen Leuten zu zanken, also kippte er das Zeug runter und schwang die Beine von der Liege. „ Kann ich g e hen? “
    „ Einen Moment noch. “
    Und wieder wallte Ärger hoch. Ihm fiel auf, dass er mit Kaya im Eis eine Geduld an den Tag gelegt hatte, die er vorher noch nie em p funden hatte und die ihm ohne sie wieder abhandengeko m men war. Sein Herz polterte einmal so heftig gegen die Rippen, dass das EKG ausschlug und sowohl der Arzt als auch die Assi s tentin überrascht die Köpfe hoben. Silas riss sich die Sensoren von der Haut.
    „ Ich denke, das reicht jetzt “ , knurrte er und drückte der Assiste n tin die Schläuche in die Hand. Über

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