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Polarfieber (German Edition)

Polarfieber (German Edition)

Titel: Polarfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Henry
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mit den Schultern. „ Pressefreiheit. Ihre unfreiwillige E x kursion hat für eine Menge Aufregung gesorgt. “
    Sie nickte ihm zu , auch wenn Verständnis das L etzte war, was sie in diesem Moment für die Presse empfand , a ber es machte wenig Sinn, mit einem Anzugträger darüber zu diskutieren, wie wenig ihr Trip durch die Eiswüste mit einer Exkursion zu tun gehabt hatte, egal ob freiwillig oder nicht.
    „ Werde ich trotz der Verzögerung die Möglichkeit erhalten , mit dem Umweltminister zu sprechen? “
    „ Natürlich . “ S elbst im Rückspiegel erkannte sie, dass das L ä cheln von Frederiksens Handlanger nicht die Augen erreichte. Es war also genau so, wie sie erwartet hatte. Wer zu spät kam, den bestrafte das Leben. M anchmal auf eine Weise, die sie nie für möglich gehalten hätte. „ Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch und einen Bericht da r über , welche Erkenntnisse Sie in den letzten Tagen gewinnen kon n ten. Das Umweltministerium ist eine m o derne Regierungsinstitution. Sie werden beeindruckt sein. “
    Eine Sightseeingtour. Mehr würde man ihr also nicht zugest e hen. Leise surrte die Innenraumheizung. Statt Behaglichkeit zu empfi n den , brach ihr der Schweiß aus. Sie schmiegte den Kopf in das we i che Leder der Kopfstütze und schloss die Augen. Olafsen verstand, denn den Rest der Fahrt zum Queen Ingrid ’ s Hospital legten sie schweigend zurück.
     
    Fünf Stunden später war Kaya nicht nur heiß, sie hatte das G e fühl, eine ganze Horde Ameisen kribbelte unter ihrer Haut en t lang und piesackte ihre Beine mit kleinen Stichen. Eine einzige Minute länger auf diesem Krankenhausbett und sie würde anfa n gen zu schreien. Sie hatten sie geröntgt , ihr Blut untersucht , ihre Temperatur gemessen, den Blutdruck, ihren Blutzuckerspiegel sowie Entzündungswerte und den Pupillenreflex ihrer Augen übe r prüft . Protest half nichts. Das Wort Folter bekam eine neue Bede u tung. Als sich die Tür schon wieder öffnete , rüstete sie sich innerlich für die nächste Runde unn ö tiger Untersuchungen , d och statt eines Kittelträgers in Weiß, betrat ein Mann in den späten Dreißigern das Zimmer.
    „ Guten Tag, Doktor Motzfeldt, Arne Kleist “ , stellte er sich vor, „ v on der Kripo Nuuk. Ihre Ärzte haben mir die Erlaubnis geg e ben, mich ein wenig mit Ihnen zu unterhalten. Ist Ihnen das r echt? “
    Irritiert richtete sich Kaya auf. In dem labberigen Krankenhau s nachthemd fühlte sie sich nicht bereit für ein Gespräch mit einem Kriminalbeamten. „ Worum geht es? “
    „ Wir untersuchen den Absturz des Hubschraubers, in dem auch Sie an Bord waren, um ein Verbrechen auszuschließen. Ich hätte diesbezüglich ein paar Fragen an Sie. “
    „ Es war ein Unfall. “
    „ Hat das der Pilot gesagt? “ Kleists Worte klangen freundlich, und doch gelang es ihm nicht ganz, den lauernden Unterton darin zu verbergen. Ein Bluthund mit kurz geschorenem Haar und bre i tem Nacken, der soeben Fährte aufnahm.
    „ Der Pilot? Sie meinen Herrn Greve? Nein, nicht er hat das g e sagt. Ich sage es Ihnen. Jetzt. “
    „ Haben Sie eine Ausbildung als Pilotin? Oder vielleicht als Flu g technikerin? “
    „ Nein. “ Was sollte das? Die Polizei hatte tagelang Zeit g e habt, auf ihrem Stammbaum herum zuklettern und in ihrem L e benslauf zu buddeln. Kleist musste wissen, dass sie vom Fliegen ebenso viel verstand, wie vom Paarungsverhalten der Leierantilopen im afrikan i schen Busch , n ämlich gar nichts.
    „ Also können Sie nicht mit Sicherheit sagen, dass es sich bei der Absturzursache um einen Unfall und nicht etwa um menschliches Versagen oder Manipulation gehandelt hat. “
    Sie knirschte mit den Zähnen. Die Richtung, die das Gespräch nahm, gefiel ihr ganz und gar nicht. Dennoch blieb ihr nichts and e res übrig, als Kleist zuzustimmen. „ Sie haben r echt. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. “
    „ Gibt es denn Personen, in deren Interesse es liegen könnte, wenn Sie nach einem Absturz im ewigen Eis verschwunden w ä ren? “
    „ Wie meinen Sie das? “
    „ Was ich Sie frage, Doktor Motzfeldt, ist, ob Sie Feinde h a ben? “
    „ Feinde? “ , wiederholte sie etwas dümmlich und versuchte dem Klang des Wortes einen Sinn abzuringen. „ Ich … ich stehe zu einem gewissen Grad in der Öffentlichkeit “ , rang sie sich eine Antwort ab. „ Natürlich habe ich auch Dinge gesagt, die manch einem nicht in den Kram passen. “
    „ Sie reden von den Ölkonzernen, die momentan mit der Regi e

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