Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
ausgewählte Herrschaften und Ehrengäste zu verschenken. Vor allem ab dem 15. Jahrhundert wurde der Zobel derart intensiv bejagt, dass sich sein Bestand verringerte und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ehe er unter Schutz gestellt wurde, sogar sein Fortbestand bedroht war. Der größere Pelz der Männchen ist meist dichthaariger und deshalb wertvoller. Der Pelzwert steigt außerdem, je dunkler das Haar ist. Besonders kostbar sind diejenigen Felle, bei denen nur die längsten Haare weiß sind. Diese sog. Silberzobel tragen in sich den Beweis, dass sie nicht künstlich nachgefärbt worden sind. Noch heute preisen kommerzielle Safari-Unternehmen die Pelztierjagd durch abgerichtete Hunde, z. B. rund um den Baikalsee, an.
Wenn die Lachse Heimweh haben
Lachse gehören zu den anadromen Wanderfischen, ziehen also zur Eiablage in die Flüsse, während sie den größten Teil ihres Lebens im Meer verbringen. Bei diesen Wanderungen legen viele Arten beträchtliche Entfernungen zurück, wobei der Quinnat (
Oncorhynchus tschawytscha
), der auch Königslachs genannt wird, wohl den Rekord halten dürfte, denn viele Exemplare dieser Art wandern alljährlich den Yukon River bis zu den Quellflüssen in Kanada hinauf – insgesamt ein Weg von bis zu 4000 km.
© Mauritius Images/AGE
Springende Lachse überwinden Stromschnellen und Fischtreppen.
Der Königslachs ist eines der Staatssymbole Alaskas, des nördlichsten US-amerikanischen Bundesstaats. Die ersten zwei oder manchmal auch drei Lebensjahre verbringen die jungen Königslachse in dem kalten Gewässer, in dem sie geschlüpft sind. Anschließend ziehen die Fische in den Nordpazifik, wo sie im Alter von vier bis sieben Jahren geschlechtsreif werden. Jetzt haben viele Exemplare ein Gewicht von bis zu 25 kg erreicht, einige sind sogar noch schwerer. In ihren Jagdgebieten im Meer vermischen sich zwar die Lachse aus den verschiedensten Flüssen, doch nach der Geschlechtsreife schwimmt dann erstaunlicherweise jeder Fisch wieder in das Gewässer zurück, in dem er einst aus dem Ei geschlüpft ist und seine ersten Lebensjahre verbracht hat.
Wie es den Lachsen gelingt, den Weg dorthin zu finden, ist nach wie vor nicht ganz geklärt. Fest steht, dass ihnen ihr guter Geruchssinn zumindest eine große Hilfe ist. Das gilt vor allem, wenn sie die Flüsse erst einmal erreicht haben, denn dort finden sie beispielsweise die richtige Abzweigung zu »ihrem« Nebenfluss mithilfe des Riechvermögens – verstopft man ihnen die Nase,gelingt ihnen das nicht. Man weiß aber inzwischen auch, dass das Magnetfeld der Erde die Orientierung der Lachse beeinflusst. Möglicherweise wird auch der Sonnenstand zur Orientierung benutzt. Ebenfalls nicht völlig geklärt sind die Umstände, die die jungen Lachse zum Abwandern ins Meer veranlassen. Vermutlich ist eine wärmere Wassertemperatur einer der Hauptgründe, denn bei sehr niedrigen Temperaturen in den Spätwintermonaten bleiben die jungen Lachse länger in den Flüssen. Während es bei vielen Lachsarten zu starken äußerlichen Veränderungen kommt, wenn sie ins Süßwasser zurückkehren – etwa zu einer völligen Umgestaltung der Kiefer, die ein Schließen des Mauls nicht mehr möglich macht – behält der Quinnat sein Aussehen. Und obwohl Königslachse die längsten Laichwanderungen zurücklegen, zeigen sie nicht so starke körperliche Verfallserscheinungen wie die meisten ihrer Verwandten. Daher hat man auch schon Exemplare gefunden, die nach der Fortpflanzung in den Flüssen wieder ins Meer zurückgeschwommen waren, also die lange Wanderung zum dritten Mal auf sich genommen hatten. Allerdings ist bisher kein Fall bekannt, in dem ein Königslachs noch ein weiteres Mal in sein Laichgewässer zurückgekehrt wäre. Im Normalfall sterben aber auch die meisten Quinnats bald, nachdem sie sich fortgepflanzt haben. Sie machen auf diese Weise Platz für eine neue Lachsgeneration, die sich ein paar Jahre später ebenfalls auf die lange, beschwerliche und gefährliche Reise begibt.
Das Hermelin: Pelzträger mit weltweiter Verbreitung
Das Hermelin verdankt seinen Bekanntheitsgrad seinem Winterpelz. Der weiße Hermelinpelz wurde ursprünglich von hohen Richtern und Adeligen in Großbritannien getragen. Das stets schwarz verbleibende Schwanzende wurde als besonders schmückende Zierde dem reinweißen Pelz aufgenäht. Noch 1937 wurden zur Krönungsfeier Georgs VI. über 50 000 Hermelinpelze aus Kanada eingeführt. Bis heute entstammen alle Hermelinpelze Tieren,
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