Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
erreichbaren Fische getötet hat.
Rodelvergnügen im Schnee
Wie alle Otter sind auch die Nordamerikanischen Fischotter für ihre große Spielfreude bekannt. Neben ausgiebigen Verfolgungsspielen und Balgereien an Land und im Wasser lieben sie es, rutschige oder mit Schnee bedeckte Hänge kopfüber bäuchlings herunterzurutschen. Auch auf zugefrorenen Seen nehmen die Otter gern Anlauf und gleiten über die Eisfläche. Nicht selten können die Tiere gar nicht genug von den Rutschpartien bekommen.
Nordamerikanischer Fischotter
Lutra canadensis
Klasse Säugetiere
Ordnung Raubtiere
Familie Marder
Verbreitung saubere fischreiche Gewässer in Nordamerika
Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 1 m
Gewicht 8–9 kg
Nahrung kleine Fische, auch Krebse, Insekten, kleine Nagetiere und Vögel
Geschlechtsreife Männchen mit 2, Weibchen mit 3 Jahren
Tragzeit 60–65 Tage
Zahl der Jungen 2–3, selten 4
Höchstalter etwa 20 Jahre
Aufzucht als Nachmieter
Ihren Nachwuchs ziehen die Fischotter am liebsten in einem verlassenen Bisamrattenoder Biberbau auf. Hier bringt das Weibchen zwischen Februar und April zwei bis drei etwa 100 g schwere Junge zur Welt – nicht ohne zuvor das Männchen aus dem Bau vertrieben zu haben. Etwa zwei Monate versorgt es allein den Nachwuchs. Dann erst stößt der Rüde wieder zu seiner Familie und beteiligt sich an der Aufzucht.
Wie alle Marderwelpen sind auch die Jungen des Nordamerikanischen Fischotters Nesthocker. Sie öffnen erst mit 30 Tagen ihre Augen und verlassen erstmals um die fünfte Lebenswoche den Bau. Im Spätherbst ist der Nachwuchs selbstständig und jedes Familienmitglied geht nun seinen eigenen Weg.
Nordamerikanischer Baumstachler (Urson): ein wehrhafter Einzelgänger
Den Namen Urson verdankt der Nordamerikanische Baumstachler seinem bärenartigen Aussehen: Ursus bedeutet »Bär«. Tatsächlich erinnert der Baumbewohner bisweilen an einen kleinen Bären, wenn er im Geäst klettert. Sträubt er allerdings sein dichtes Fell, so kommt ein Stachelkleid zum Vorschein, das ihn recht wehrhaft gegenüber Angreifern macht. Ein ausgewachsener Urson kann bei einer Körperlänge von bis zu 1 m ein Gewicht von 14 kg erreichen.
© Fotolia.com/eniarrol
Ein Urson im Geäst
In Bäumen zu Hause
Die Nagetierfamilie der Baumstachler (Erethizontidae) kommt ausschließlich auf dem amerikanischen Doppelkontinent vor. Der ehemals nur Wälder mit überwiegend Nadelholzbestand bewohnende Urson (
Erethizon dorsatum
) lebt heute in einem Verbreitungsgebiet, das sich von der Waldtundra und der Taiga Alaskas bis nach Mexiko erstreckt. Der Urson ist trotz seiner Kurzsichtigkeit ein äußerst geschickter Kletterer. Als Anpassung an die überwiegend kletternde Lebensweise sind seine kurzen Beine sehr kräftig ausgebildet. Die Sohlen der großen Füße sind unbehaart und verschaffen ihm durch Wülste und Hautfalten guten Halt im Astwerk. Die Zehen tragen lange gebogene Krallen, die zusätzlich für einen sicheren Griff sorgen.
Schmerzhafte Erfahrung für Angreifer
Weil die Bewegungen des Baumstachlers eher zeitlupenhaft sind, könnte man meinen, er sei ein leichtes Opfer für Raubtiere – aber weit gefehlt. Unter seinem langen, steifen und etwas abstehenden Deckhaar verbergen sich an Rumpf und Schwanz gefährliche Verteidigungswaffen: etwa 30 000 dicke, rd. 8 cm lange, mit Widerhaken versehene Stacheln. Wenn sich ein Urson bedroht fühlt, richtet er diese auf. Weicht der Angreifer nicht zurück, so dreht er sich blitzschnell um und schlägt mit seinem gut 20 cm langen stachelbesetzten Schwanz zu. Die Stacheln dringen durch den Keulenschlag tief in das Fleisch des Angreifers ein, lösen sich ab und bleiben stecken. Durch die Widerhaken bohren sie sich sogar mit jeder abwehrendenBewegung noch tiefer in das Gewebe hinein. Gelingt es dem so abgewehrten Angreifer nicht, diese Stacheln zu entfernen, wandern sie mit gut 2 cm pro Tag durch seinen Körper – eine äußerst schmerzhafte Tortur, die ihn zukünftig einen weiten Bogen um den wehrhaften Nager machen lässt.
Nordamerikanischer Baumstachler
Erethizon dorsatum
Klasse Säugetiere
Ordnung Nagetiere
Familie Baumstachler
Verbreitung Waldgebiete Nordamerikas von Alaska bis Mexiko, auch Kulturlandschaften
Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 1 m
Gewicht bis 14 kg
Nahrung überwiegend Blätter und Rinde
Tragzeit 7 Monate
Zahl der Jungen 1
Höchstalter 18 Jahre
Nachtaktiver Einzelgänger
Den Tag verschläft der nachtaktive Einzelgänger meist in Erdbauten,
Weitere Kostenlose Bücher