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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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hohlen Baumstümpfen oder Felsspalten. Nachts begibt er sich in Bäumen auf die Suche nach Nahrung, die hauptsächlich aus Blättern und Rinde, aber auch Früchten und frischen Trieben besteht. Als guter Schwimmer nimmt er im Sommer zudem gern Teichpflanzen zu sich. Die Winternahrung bilden fast ausschließlich Borke und Nadeln.
    Ursons bewohnen als Einzelgänger Gebiete von rund 10 ha Größe. Trotz ihrer eher behäbigen Fortbewegungsweise unternehmen sie weite Wanderungen zu neuen Nahrungsgründen. Abgeschälte Bäume und stark riechende Urinsignale markieren die Wechsel und festen Futterbäume. Auch zum Auffinden eines passenden Geschlechtspartners legt der Urson häufig weite Strecken zurück. Vor der Paarung wird das Weibchen vom Männchen über und über mit Urin bespritzt.
    Verwandte der Meerschweinchen
    Nach einer Tragzeit von etwa 200 Tagen kommt in einer Baumhöhle nur ein, allerdings recht großes und bereits gut entwickeltes Junges zur Welt. Schon bald nach der Geburt kann es selbst klettern und nimmt neben der Muttermilch feste Nahrung zu sich. Und sogar die Verteidigung durch Aufstellen des Stachelkleids funktioniert schon nach wenigen Lebenstagen.
    Zwar bestehen die Stacheln der Baumstachler wie bei den eigentlichen Stachelschweinen aus umgebildeten Körper- und Schwanzhaaren, aber die der Baumstachler sind deutlich kürzer und sehen anders aus. Auch von ihrem gesamten Erscheinungsbild sind die Tiere den altweltlichen Stachelschweinen nicht allzu ähnlich und leben auch nicht wie diese auf dem Boden. Die sehr klettergewandten Baumbewohner werden heute in die Meerschweinchenverwandtschaft gestellt, deren Wurzeln in Südamerika liegen.
    Das Tannenhuhn: genügsam und kältefest
    Als Vertreter der Raufußhühner (Tetraonidae) ist das Tannenhuhn (
Falcipennis canadensis
) ein typischer Bewohner des Nordens; es ist in den dichten Nadelwäldern des nördlichen Nordamerika zu Hause. In diesem von starken jahreszeitlichen Schwankungen mit teils recht warmen Sommern und harten, schneereichen Wintern geprägten Lebensraum verbringen die Vögel das ganze Jahr. Um unter diesen Bedingungen zu überleben, haben Tannenhühner spezielle anatomische, physiologische und verhaltensbiologische Anpassungen entwickelt.
    Strenge Winter
    Während viele andere Vogelarten nur den Sommer in den nördlichen Nadelwäldern verbringen und vor Einbruch des Winters in den wärmeren Süden ziehen, sind die Tannenhühner als Standvögel für die kalte Jahreszeit gut gerüstet: Ihr Federkleid ist sehr dicht, sogar die Nasenlöcher sind mit Federn bedeckt und auch die Läufe sind befiedert (»Raufuß«). Zudem tragen Tannenhühner an jeder Zehe zwei Kämme aus seitlich herausragenden Hornplättchen. Diese sog. Balzstifte sind kurze Federn ohne Federfahnen, die im Frühjahr abgeworfen werden und bis zum Wintereinbruch wieder nachgewachsen sind. Während die »Federunterhosen« Auskühlung verhindern, sorgen die Balzstifte dafür, dass die Vögel im tiefen Schnee nicht so leicht einsinken. Auch erleichtern sie das Graben im Schnee, eine wichtige Anpassung, denn so können sich Tannenhühner die isolierende Eigenschaft des Schnees zunutze machen: Zum Schutz vor Kälte bauen sie sich Höhlen unter der Schneedecke, um bei Annäherung eines Raubfeindes ungehindert flüchten zu können.
    Karge Kost
    Tannenhühner ernähren sich im Winter hauptsächlich von Koniferennadeln, vor allem Fichte (englisch »spruce«, daher auch Spruce Grouse) und Kiefer. Diese Nahrung ist schwer verdaulich: Koniferennadeln enthalten wenig Energie, dafür viel Zellulose und Abwehrstoffe (Öle und Harze), die sie für andere Vögel und Säuger ungenießbar oder gar giftig machen. Tannenhühner haben einen großen Kropf und einen Muskelmagen, den sie mangels Zähnen mit Quarzsteinchen füllen, um die Nahrung mechanisch zu zerkleinern. In ihrem besonders langen Darm und Blinddarm werden die harten Zellulosezellwände der Nadeln durch symbiontisch lebende Bakterien zersetzt und entgiftet.
    Tannenhühner wechseln zwischen Winterund Sommerhabitat, die oft kilometerweit auseinanderliegen. In der wärmeren Jahreszeit, wenn die Balz sowie Jungenaufzucht viel Energie kosten, ergänzen Tannenhühner ihre Kost durch zucker- und eiweißreiche Beeren, Knospen und Blätter.
    Brütende Weibchen: nur nicht auffallen
    Kaum ist die Schneeschmelze vorbei, wetteifern die Hähne, die etwas auffälliger gefärbt und größer sind als die Hennen, bei der Balz lautstark um Partnerinnen. Nach

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