Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde
für die Umwelt
Wapitis spielen eine wichtige Rolle für die Natur. Die Tiere, die jeden Tag zwischen 6,8 kg und 12 kg Nahrung zu sich nehmen, sorgen durch ihren immensen Appetit für ein besseres und artenreicheres Pflanzenwachstum. Ebenso sorgen Wapitis für eine bessere Durchlüftung des Bodens, da sie ihn mit ihren Hufen praktisch »durchpflügen«.
Gewaltige Geweihe
Zu den hervorstechendsten Merkmalen der männlichen Wapitis gehört ihr Geweih, das bis zu 18 kg schwer und etwa 1 m lang werden kann. Die Bullen werfen es Anfang jeden Jahres ab, wenn der Testosteronspiegel im Blut sinkt. Dieses männliche Hormon steuert das Wachstum des Geweihs; wenn der Testosteronspiegel kurze Zeit nach dem Abwerfen des alten Geweihs wieder steigt, sprießt allmählich auch ein neuer Kopfschmuck. Das Wapiti-Geweih wächst im Sommer rd. 2 cm pro Tag. Das Geweih dient nicht nur als Waffe bei Rangkämpfen, ein ausladender Kopfschmuck zeigt auch, dass ein Bulle in der Lage ist, die besten Futterplätze ausfindig zu machen, denn das Geweihwachstum erfordert die Aufnahme großer Mengen Mineralstoffe. Zudem ist es im Hochsommer eine natürliche Klimaanlage. Zirkuliert das Blut durch die Sprossen, kühlt es ab und senkt die Körpertemperatur.
Die Bullen mit den prächtigsten Geweihen sind meistens auch diejenigen, die im September/Oktober von den Wapiti-Kühen zur Paarung auserwählt werden.
Wapiti
Cervus elaphus
Klasse Säugetiere
Ordnung Paarhufer
Familie Hirsche
Verbreitung Gebirgsregionen im nordamerikanischen Westen
Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 2,7 m, Standhöhe: Männchen 1,5 m
Gewicht Männchen bis 400 kg
Nahrung Gräser, Kräuter, Moose, Flechten, Zweige, Blätter
Geschlechtsreife mit 2 Jahren
Tragzeit etwa 235 Tage
Zahl der Jungen 1, selten 2
Höchstalter 20 Jahre
Der Mink: seidenweiche Jagd unter Wasser und zu Lande
Der Mink, auch als Amerikanischer Nerz oder Vison bekannt, ist ein an Wasser gebundener Marder, der in Nordamerika von der Ost- bis zur Westküste und von Alaska bis Florida weit verbreitet ist. Das dichte und seidenweiche, dunkel- bis schwarzbraune Fell ist allerdings vielen der Marder zum Verhängnis geworden: Der amerikanische Vertreter der Nerze ist der Hauptlieferant der begehrten Nerzpelze. Heute stammen fast alle Nerzpelze aus speziellen Zuchtfarmen, wo unzählige der in der freien Natur sehr bewegungsfreudigen Minke ein erbärmliches Dasein fristen. Jedes Jahr werden mehr als 20 Mio. Nerzfelle in den Industriekäfigen »produziert«, davon mehr als die Hälfte in den skandinavischen Ländern.
© shutterstock.com/Betty Shelton
Mink bei der Fischjagd
Mink
Mustela vison
Klasse Säugetiere
Ordnung Raubtiere
Familie Marder
Verbreitung gewässerreiche Nadel- und Mischwälder Nordamerikas
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 30–50 cm, Schwanzlänge: bis 23 cm
Gewicht 0,7–2,3 kg
Nahrung Insekten, Schnecken, Reptilien, Vögel, kleine Säugetiere, Fische
Geschlechtsreife Weibchen mit 12, Männchen mit 18 Monaten
Tragzeit 35–70 Tage
Zahl der Jungen 2–10, meist 6
Höchstalter 8 Jahre
Vielseitiger Uferbewohner
Die Gewässer in den weiten Wäldern Nordamerikas bilden den Lebensraum des semiaquatisch lebenden Minks (
Mustela vison
). Er bewohnt dicht bewachsene Uferregionen von Flüssen und Seen, wo er ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten im Dickicht findet. Mit seiner lang gestreckten und kurzbeinigen Gestalt erinnert der Mink an einen Iltis. Er ist jedoch einheitlich braun gefärbt und trägt lediglich an der Körperunterseite und unter dem Kinn einige weißliche Flecken, wie der Europäische Nerz (
Mustela lutreola
).
Unterwasserjäger mit Fernortung
Wie sein europäischer Vetter ist der Mink in seiner Lebensweise eng an das Wasser gebunden. Obwohl er nicht über ausgeprägte Schwimmhäute zwischen den Zehen, verschließbare Ohren- und Nasenöffnungen und einen kräftigen Ruderschwanz verfügt, ist der Mink ein hervorragender Schwimmer und Taucher. Zugute kommen ihm dabei neben seinem dichten, Wasser abweisenden Fell die besonders langen Tasthaare (Vibrissen) an der Schnauze, die ihm sozusagen als »Ferntastsinn« dienen. Oft sitzt der Mink auf einem über die Wasseroberfläche ragenden Ast und streckt seinen Kopf flach über den Wasserspiegel vor. Die Spitzen der Tasthaare tauchen dabei ins Wasser ein und registrieren jede Bewegung und Strömungsänderung unter der Oberfläche. Hat er einen Fisch, Frosch oder Krebs ausgemacht, stößt er sich blitzschnell mit seinen Hinterpfoten ab
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