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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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Lebensraum für Pflanzenfresser
    Planktonreichtum der Polarmeere
    Eiskalt: das Klima in Arktis und Antarktis
    An den Polen der Erde mildert monatelang kein wärmender Sonnenstrahl die beißende Kälte; das ewige Eis scheint sich nach allen Richtungen bis zum Horizont auszubreiten. Die beiden Pole der Erde sind daher unwirtliche, lebensfeindliche Orte. Das extreme Klima von Arktis und Antarktis wird von der geografischen Lage bestimmt: Sie liegen auf 66°33’03“ nördlicher und südlicher Breite. Je weiter man sich Richtung Pol nähert, an desto mehr Tagen und Wochen sinkt die Sonne im Sommer nicht unter den Horizont (Mitternachtssonne), doch auch die Zeit der Polarnacht, in der die Sonne überhaupt nicht aufgeht, nimmt zu. An den Polen schließlich herrscht volle sechs Wintermonate lang Finsternis. Zum Ausgleich steht die Sonne in den sechs Sommermonaten stets über dem Horizont.
    Die Arktis
    Die Arktis beginnt an der polaren Baumgrenze, die etwa dort verläuft, wo die Sommertemperatur im Monatsdurchschnitt unter 10 °C bleibt (10-Grad-Juli-Isotherme). Zum arktischen Klimagürtel gehören die Eisklimate, die im Monatsdurchschnitt stets unter dem Gefrierpunkt bleiben, und die Tundrenklimate. Geografisch umfasst die Arktis den Arktischen Ozean und das Europäische Nordmeer sowie Grönland und die nördlichen Küstenregionen Nordamerikas und Eurasiens, insgesamt eine Fläche von 26 Mio. km 2 , davon 8 Mio. km 2 Land.
    Im Winter lässt die fehlende Sonneneinstrahlung die Temperaturen im arktischen Meer auf –30 bis –50 °C absinken. Die kalte Luft ist trocken und es gibt nur wenig Niederschläge. Auch im Sommer wird kaum der Gefrierpunkt erreicht. Doch es mangelt nicht an Sonnenenergie. Denn der flache Einfallswinkel der Sonnenstrahlung wird durch die Tageslänge ausgeglichen. Deshalb kann man zu dieser Zeit in Sibirien durchaus mit Temperaturen um +30 °C rechnen. Das weiße Polareis der Eisklimate jedoch wirft 60–95 % der Sonnenstrahlung zurück, ohne dass Boden oder Luft erwärmt werden. Niederschläge, die in der Regel als Schnee fallen, sind häufig, aber meist nicht sehr ergiebig.
    Antarktis: Kontinent der Extreme
    Während der antarktische Kontinent fast völlig innerhalb des Polarkreises liegt, breitet sich das Pack- und Treibeis weit in den Ozean aus. Zwischen 55° und 62° südlicher Breite umfließt die antarktische zirkumpolare Strömung ostwärts den Kontinent. In ihr liegt die antarktische Polarfront-Zone (APFZ, auch antarktische Konvergenz genannt), in der das kalte polare Wasser auf wärmeres Wasser trifft. Definiert man die Antarktis durch die Lage der APFZ, so umfasst sie über 50 Mio. km 2 , also ein Vielfaches des 14 Mio. km 2 großen Kontinents. Etwa 4 Mio. km 2 des Meeres sind im Sommer von Packeis bedeckt, im Winter 20 Mio. km 2 .
    Die zirkumpolare Meeresströmung und ein atmosphärischer Polarwirbel sorgen über Antarktika für eine stabile, kalte und trockene Luftmasse. Sie ist ein Grund für die dort herrschenden extrem niedrigen Temperaturen. Ein weiterer liegt in dem bis über 4000 m mächtigen Eisschild begründet. Dessen Oberfläche liegt fast überall auf Hochgebirgsniveau und mit der Höhe sinken natürlich auch die Lufttemperaturen.
    Über dem Eis kühlt die Luft ab und strömt die Hänge herab. Meist sind diese »katabatischen Winde« langsam, doch sie können zu turbulenten, beißend kalten Blizzards werden. Katabatische Winde wehen weit ins Meer hinaus und fördern die Bildung von Meereis und ozeanischem Tiefenwasser.
    Antarktis: kein Lebensraum für Pflanzenfresser
    Im Vergleich zur Tierwelt anderer Lebensräume fällt die antarktische Fauna aus dem Rahmen. Erstens zeichnet sich die Region durch eine extreme Tierarmut aus. Einige Robbenarten, einige Pinguinarten und diverse Seevögel bilden praktisch das gesamte Tierspektrum des antarktischen Kontinents. Ein zweites Merkmal charakterisiert die antarktische Fauna: Es gibt praktisch keine Pflanzenfresser. Keine der Tierarten, die diesen Lebensraum dominieren, ernährt sich von Pflanzen: Die Vegetation ist zu karg. Das Meer hingegen ist erstaunlich fruchtbar. Seine Primärproduktion ist durchaus mit der von Wäldern oder Grasländern vergleichbar. Unter Primärproduktion versteht man in der Ökologie die Produktion von Biomasse, also die gesamte Menge von lebenden Organismen oder auch deren organische Substanz.
    © shutterstock.com/Steve Estvanik
    Gletscher am Lemaire-Kanal
    Kaum Landpflanzen
    Das Festland der Antarktis

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