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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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für die Nahrungskette.
    Sommerliche Planktonblüte
    Viel stärker als in anderen Meeren zeigt das polare Plankton einen ausgeprägten Jahreszyklus. In den langen Polarnächten gibt es kein Licht für die Photosynthese. Deshalb ist im Winter die Anzahl der Zellen sehr gering. Im Frühjahr steigt die Sonne über den Horizont, die Tage werden länger. Gleichzeitig schmilzt der Schnee auf dem Eis, Licht dringt durchs Eis ins Wasser. Es bilden sich Flächenmit offenem Wasser. Für das Phytoplankton im Meer werden also die Wachstumsbedingungen immer besser. Da auch an Nährstoffen kein Mangel herrscht, steigt im Sommer die Biomasse auf Werte, die weit über denen anderer Meere liegen. Dank dieser sommerlichen Phytoplanktonblüte nimmt – mit etwas Verspätung – auch das tierische Plankton (Zooplankton), das sich vom Phytoplankton ernährt, stark an Masse zu.
    Das Zooplankton
    Das Zooplankton besteht aus einer großen Vielfalt von Arten. Fast alle Tierstämme sind vertreten, auch Larven von Fischen und sesshaften Organismen. Überragende Bedeutung kommt jedoch den Krebstieren zu, besonders den Ruderfußkrebsen und dem Krill. Die wenige Millimeter großen Ruderfußkrebse (Copepoden) machen in allen Weltmeeren den größten Anteil des Zooplanktons aus. Am Kopf haben sie sehr lange Antennen, die wie Fallschirme das Absinken in die Tiefe verlangsamen. Das zweite Antennenpaar, die übrigen Kopfanhänge und die Beine sind fächerförmig umgeformt und dienen der Nahrungsaufnahme. Mit ihnen erzeugen Copepoden eine Strömung, die in der Nähe befindliche Algen und andere Organismen zur Mundregion transportiert. Dort werden durch ein besonders geformtes Paar Mundwerkzeuge (dem zweiten Maxillenpaar) die Zellen aus dem Wasser gesiebt und in den Mund befördert. Die meisten Copepoden ernähren sich von Phytoplankton, manche Arten fressen auch kleinere Tiere.
    Der Krill
    Von besonderer Bedeutung für die Nahrungsnetze der Polargebiete ist der Krill. Diese garnelenartigen Kleinkrebse der Ordnung Euphausiacea bilden riesige, planktonisch lebende Schwärme. Die einzelnen Tiere werden vermutlich bis zu sechs Jahre alt und erreichen eine Größe von 6 cm bei einem Gewicht von 2 g. Der Antarktische Krill gehört zur Art
Euphausia superba
. Der Körper der Kleinkrebse ist transparent, doch schimmert der Magen grünlich durch, ein Zeichen, dass sich der Antarktische Krill vorwiegend vom Phytoplankton ernährt. Neben dem im Wasser treibenden Plankton kann
Euphausia superba
auch Organismen abweiden, die in der Eisschicht an der Unterseite des Packeises leben. Vermutlich im Zuge des Rückgangs des Meereises, der Kinderstube der Kleinkrebse, durch die Erderwärmung wird ein Bestandsrückgang der bislang größten Krillvorkommen im Bereich der Antarktischen Halbinsel beobachtet.
    Kompliziertes Nahrungsnetz
    Lange Zeit ging man davon aus, dass das planktonische Nahrungsnetz relativ einfach ist: Phytoplankton erzeugt Nahrung aus Sonnenlicht und Zooplankton ernährt sich vom Phytoplankton. Neuere Forschungen zeichnen jedoch ein komplexeres Bild. Winzige Blaugrünalgen tragen in größerem Maß zur Primärproduktion bei, als man annahm. Auch Bakterien, die sich von Überresten toter Zellen oder den Ausscheidungen anderer Organismen ernähren, spielen eine Rolle.

DIE ARKTIS
    Das ewige Eis
    Die Arktis umfasst die Polargebiete der nördlichen Hemisphäre. Die meiste Zeit des Jahres umgeben Eisschollen den Nordpol, der inmitten des Nordpolarmeeres liegt. Am Nordpol herrscht dank der Meeresströmungen ein deutlich milderes und niederschlagsreicheres Seeklima als auf den das Nordpolarmeer umgebenden arktischen Landmassen und den größeren Inseln. Mächtige Gletscher und Eisschilde, Frostschuttwüsten und spärliche Tundrenvegetation beherrschen das Bild auf dem Festland. Auch die Tierwelt ist verhältnismäßig artenarm. Die wichtigsten Lebensräume liegen am und im Meer. Viele Seevögel und Meerestiere bevölkern die Küstenräume. Neben Mikroorganismen und Fischen tummeln sich Robben, Seehunde, Walrosse und auch einige Wale im kalten Wasser. Die größten Landsäugetiere sind Eisbären, Moschusochsen, Polarfüchse und Rentiere. Sie haben sich für die langen, kalten und dunklen Wintermonate ein schützendes Fellkleid und eine isolierende Fettschicht zugelegt oder sie wandern in wärmere Regionen ab. Kleinere Säuger wie Schneehasen und die Berglemminge überleben in Schneehöhlen.
    Inhalt
    Tiere und Pflanzen der Arktis
    Der Eisbär: großer Wanderer

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