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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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vergleichbar. Die Hunde lebten halb wild und mussten sich im Sommer allein durchschlagen. Erst wenn sie nach Wochen oder Monaten erneut gebraucht wurden, fing man sie wieder zur Arbeit ein – sofern sie überlebt hatten. Tiere, die diesen harten Ausleseprozess überstanden, bildeten den Grundstock für die gezielte Züchtung von Schlittenhunden.
    Die Inuit wählten immer die widerstandsfähigsten Exemplare zur Zucht aus. Sie mussten ausdauernd und schnell den Schlitten über weite Strecken ziehen können, mit wenig Futter auskommen und die Kälte durfte ihnen nichts anhaben, denn Hundehütten für Schlittenhunde gibt es in den Polargebieten nach wie vor nicht. Da die Tiere zu mehreren den Schlitten ziehen sollten und auch manchmal die Kinder des Jagdherren mit ihnen spielen wollten, war die Verträglichkeit gegenüber Artgenossen und Menschen ein wichtiger Aspekt für die Auswahl der Zuchttiere. Hunde, die sich gegenüber Menschen oder ihresgleichen als aggressiv erwiesen, wurden in die Eiswüste geschickt – ein Schicksal, das auch die leistungsschwachen teilen mussten.
    Das Aussehen spielte im Gegensatz zu heute bei der gezielten Vermehrung der Hunde keine Rolle. Trotzdem entwickelte sich ein gewisser Typus. Alle Polarhunde erreichen etwa 50–60 cm Schulterhöhe, sind kraftvoll-muskulös, ohne zu großes Gewicht, besitzen ein dichtes Fell, spitze Ohren und einen buschigen, oft geringelten Schwanz. Dass in den Polargebieten ein dichtes Fell mit wärmender Unterwolle notwendig ist, leuchtet ein. Dagegen überrascht, dass der wollige Schwanz bei Stürmen ausgerollt den Rücken schützt oder beim Schlafen die Schnauze. Muskelkraft brauchen die Tiere, um die beladenen Schlitten lange ziehen zu können. Da die Hunde nicht so schwer sind, sinken sie im Schnee nicht tief ein und ihre dicht behaarten Pfoten wirken wie kleine Schneeschuhe. In lockerem Schnee allerdings sind die hohen Beine unverzichtbar, damit die Hunde nicht ganz einsinken.

DIE ANTARKTIS
    Der kälteste Ort der Erde
    Auf dem von einem mächtigen Eispanzer bedeckten Kontinent um den Südpol wurde die tiefste, jemals auf der Erde gemessene Temperatur ermittelt. Dazu kommt eine extreme Trockenheit. Gewaltige Eisschichten haben sich im Lauf von Jahrmillionen zu ihrer heutigen Mächtigkeit von bis zu 4000 m aufgetürmt. Der antarktische Kontinent, Antarktika, ist eine riesige Kältewüste. Das kalte, von heftigen Stürmen gepeitschte Südpolarmeer – die südlichen Enden von Atlantischem, Pazifischem und Indischem Ozean – umströmt das Festland. Bis durchschnittlich 500 km reicht das Eis in die umgebenden Meeresteile hinaus. Es besteht nicht nur aus gefrorenem Meerwasser, das dichte Packeis- und lockerere Treibeisflächen bildet, sondern stammt zum großen Teil vom Festland. Das Festlandeis ist nicht statisch. Ständig speisen Auslassgletscher den Saum aus Schelfeis, von dem die für die Antarktis typischen großen Tafeleisberge abbrechen.
    Inhalt
    Tiere und Pflanzen der Antarktis
    Seeleoparden: Jäger am Rand des Packeises
    Blickpunkt: Kaiserpinguine: Wanderer im ewigen Eis
    Adeliepinguine: Unterwasserflüge im Eismeer
    Der Antarktis-Sturmvogel: Fischer im offenen Eismeer
    Tiere und Pflanzen der Antarktis
    Fragt man nach typischen Tieren der Antarktis, bekommt man mit Sicherheit die Antwort »Pinguine«. Von den insgesamt 17 Pinguinarten kommen zwar in der Antarktis nur sieben vor, dennoch gehören sie für Zoologen zu den wichtigsten »Leitorganismen«. Fachleute schätzen den Gesamtbestand der antarktischen Pinguine auf 175 Mio. Tiere. Dazu darf man noch einmal eine gleich große Zahl von Kormoranen, Sturmvögeln, Albatrossen, Seeschwalben, Möwen, Raubmöwen und anderen Seevögeln addieren, die an den Küsten der Antarktis und der vorgelagerten Inseln brüten. Die größten von Pflanzen besiedelbaren Flächen und die größte Vielfalt an Arten findet man auf der antarktischen Halbinsel, jener sichelförmigen Landzunge, die sich südlich von Feuerland in den Ozean streckt. Hier gibt es auch die größten Bestände der beiden einzigen Blütenpflanzenarten, die die Antarktis ohne menschliche Hilfe besiedeln konnten.
    Nur zwei Blütenpflanzen
    Die Antarktische Halbinsel liegt auf dem Südlichen Polarkreis und damit auf einem Breitengrad, an dem man auf der Nordhalbkugel zusammen mit einer vierstelligen Zahl niederer Pflanzen noch hunderte von Blütenpflanzenarten findet. In der Antarktis dagegen wird die Vegetation von nur 110 Moosen, etwa 250 Flechten und

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