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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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zusammengeschweißte Verbindungsstücke, von denen sechs Rohre nach allen Seiten wegführten. Ein stärkeres, rund fünfundzwanzig Zentimeter dickes Rohr zog sich in Richtung Gil Island. Dirk folgte ihm gut fünfzig Meter weit bis zu einem Verbindungsstück, von dem aus es rechtwinklig in knapp zehn Metern Tiefe nach Norden führte und im Boden eingesunken war, sodass es vom Sonar nicht hatte erfasst werden können. Er schwamm noch mehrere Minuten an ihm entlang, bis er kehrtmachte, da sein Luftvorrat allmählich zur Neige ging. Kurz darauf nahm er ein tiefes Grollen wahr, konnte aber unter Wasser nicht feststellen, aus welcher Richtung es kam. Doch er sah, dass Sand vom Rohr rieselte. Er legte die Hand darauf und spürte ein starkes Vibrieren. Mit einem Mal wurde ihm mulmig zumute, und mit kräftigen Flossenschlägen schwamm er zur Schnittstelle zurück.
    Summer, die an Deck des Bootes stand, warf einen Blick auf ihre Uhr und stellte fest, dass sich Dirk seit schon fast dreißig Minuten unter Wasser befand. Sie drehte sich zu Trevor um, der auf der Reling saß und sie mit bewundernden Blicken betrachtete.
    »Ich wünschte, wir könnten länger hierbleiben«, sagte sie, als lese sie seine Gedanken.
    »Ich auch. Ich habe nachgedacht. Ich muss nach Vancouver, um wegen meines Bootes Bericht zu erstatten und dafür zu sorgen, dass ich ein neues bekomme. Es könnte ein paar Tage dauern, vielleicht sogar länger, bis alles geregelt ist«, sagte er grinsend. »Besteht die Möglichkeit, dass ich dich in Seattle besuchen kann?«
    »Ich wäre ganz schön sauer, wenn du es nicht tätest«, erwiderte sie lächelnd. »Mit dem Zug sind es nur drei Stunden.«
    Trevor wollte gerade antworten, als er über Summers Schulter hinweg etwas im Wasser bemerkte. Knapp zwanzig Meter vom Boot entfernt stiegen Blasen auf. Er stand auf, um es sich genauer anzusehen, als Summer auf einen weiteren Blasenschwall kurz vor dem Bug deutete. Gemeinsam suchten sie das Wasser ab und sahen rund um das Boot vier weitere Stellen, an denen das Wasser brodelte.
    Dann stieg weißer Dunst auf, der rasch dichter wurde, Wolken bildete und sich über dem Meer ausbreitete. Innerhalb von Sekunden befand sich das Boot inmitten einer weißen Nebelwand, die schnell auf sie zukam.
    »Das ist der Atem des Teufels«, sagte Trevor aufgeregt.
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    Mit kräftigen Scherenschlägen schwamm Dirk am Rohr entlang. Trotz der schlechten Sicht spürte er, wie das Wasser aufgewühlt wurde, und ihm wurde klar, dass die Rohre irgendetwas Gefährliches ausstießen. Auf einmal hatte er wieder die
Ventura
und ihre tote Besatzung vor Augen. Er dachte an Summer und Trevor, die da oben waren, und legte sich noch mehr ins Zeug, ohne auf seine stechende Lunge zu achten.
    Er kam zur Schnittstelle der Rohre, wandte sich sofort nach links und folgte dem dünneren Rohr, das er zuerst untersucht hatte. Jetzt konnte er das Rauschen der unter Hochdruck ausgestoßenen Blasen hören, als er mit raschen Flossenschlägen am Rohr entlangschwamm, bis er den Anker vor sich sah. Sofort stieß er schräg nach oben und bekam unmittelbar unter dem Bug die Trosse zu fassen.
    Als er auftauchte, hatte er das Gefühl, im berüchtigten Londoner Nebel zu sein. Dichter weißer Dunst hing tief über dem Wasser. Mit gesenktem Kopf schwamm er am Rumpf entlang zum Heck und kletterte dann das Fallreep hinauf, das Summer über die Bordwand ausgeworfen hatte. Er stieg hoch, bis er über den Heckspiegel blicken konnte und die weißen Dunstwolken sah, die über das Deck trieben und ihm fast die Sicht auf das nur ein paar Schritte entfernte Ruderhaus nahmen.
    Dirk nahm kurz den Atemregler aus dem Mund und rief nach Summer. Sofort erfüllte ein saurer Geschmack seinen Mund, worauf er sich den Regler wieder zwischen die Zähne schob und einen tiefen Luftzug aus der Flasche nahm. Er blieb ein paar Sekunden auf der Leiter stehen und horchte, dann ließ er sich wieder ins Wasser fallen.
    Er hatte einfach darum keine Antwort erhalten, so wurde ihm klar, weil niemand mehr auf dem Boot war.
    Trevor, der sich knapp zweihundert Meter weiter westlich drei Meter unter Wasser befand, dachte, er müsste sterben. Er konnte kaum glauben, wie schnell ihm das eisige Wasser jegliche Kraft und beinahe auch jeden Lebenswillen raubte. Wenn Summers strahlend graue Augen nicht gewesen wären, die ihn mit beschwörendem Blick ansahen, hätte er aufgegeben.
    Es waren atemberaubende Augen, das musste er zugeben, als sie ihm den Atemregler in den Mund

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