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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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auf der nächsten Suchstrecke wieder in die Straße vordrangen, bis sie erneut etwas entdeckten. Diesmal zog sich der dünne Strich quer über den Monitor in Richtung Nordwesten.
    »Scheint mir zu groß für ein Telefon- oder Telegrafenkabel zu sein«, sagte Summer, während sie den Bildschirm betrachtete.
    »Ich kann mir kaum vorstellen, was hier draußen sein könnte«, bemerkte Trevor. »Bis auf ein paar primitive Jäger- und Anglerhütten ist Gil doch unbewohnt.«
    »Es muss irgendwo hinführen«, sagte Dirk. »Solange es nicht im Boden vergraben ist, werden wir es rausfinden.«
    Sie fuhren das Suchgebiet weiter ab, ohne eine Erklärung zu finden – im Gegenteil, die Sache wurde sogar immer rätselhafter. Bald darauf tauchte eine zweite Linie auf, dann eine dritte, und alle liefen in Richtung Norden aufeinander zu. Nachdem sie ein paar weitere Suchstrecken abgefahren hatten, erreichten sie den Schnittpunkt, zu dem vier weitere Linien führten, sodass er auf den Sonarbildern wie eine riesige Hand wirkte, deren sieben Finger sich etwa fünfzig Meter weit ausfächerten und dann jäh endeten. Zudem führte von hier aus eine zusätzliche, dickere Linie parallel zur Küste in Richtung Norden. Das Sonar konnte sie eine Zeit lang verfolgen, bis sie plötzlich dicht vor der Küste im Sedimentgestein verschwand. Als sie den Endpunkt des Suchgebietes erreicht hatten, stellte Dirk den Motor ab und holte gemeinsam mit Trevor das Sidescan-Sonar ein.
    »Es ist fast sieben«, sagte Summer. »Wir müssen innerhalb der nächsten Stunde zurück, wenn wir nicht im Dunkeln durch den Kanal fahren wollen.«
    »Wir haben noch jede Menge Zeit für einen kurzen Tauchgang«, erwiderte Dirk. »Ist vielleicht die einzige Möglichkeit, um rauszufinden, was das sein kann.«
    Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden. Also schlüpfte Dirk in einen Trockentauchanzug, während Summer das Boot über die zuvor markierte Stelle steuerte, an der sich die sieben Linien schnitten.
    »Die Wassertiefe beträgt achtundzwanzig Meter«, teilte sie mit. »Aber pass auf, ich sehe auf dem Radar etwa fünfzehn Meilen weiter nördlich ein großes Schiff, das auf uns zuhält.« Sie wandte sich an Trevor. »Hast du nicht gesagt, mitten in der Woche verkehren hier keine Kreuzfahrtschiffe?«
    Trevor warf ihr einen verwunderten Blick zu. »Meiner Erfahrung nach ist es auch so. Die halten sich an einen ziemlich festen Fahrplan. Muss irgendein Frachter sein.«
    Dirk steckte den Kopf ins Ruderhaus und musterte das Radarsichtgerät. »Ich habe noch genügend Zeit, mir die Sache anzusehen, bevor es zu nahe kommt.«
    Summer brachte das Boot in die Strömung, während Trevor zum Bug ging und den Anker auswarf. Unterdessen schnallte Dirk seine Sauerstoffflasche um und stieg über die Bordwand.
    Als er im Wasser aufschlug, herrschte fast Stilltide, und erleichtert stellte er fest, dass die Strömung nur gering war. Er schwamm vor bis zum Bug, schlang die Finger um die Ankertrosse und stieß mit ein paar wenigen Flossenschlägen zum Meeresgrund.
    Das kalte grüne Wasser schluckte nach und nach das Licht, sodass er die kleine Stirnlampe einschalten musste, die er um die Kopfhaube geschnallt hatte. Im Zwielicht tauchte der braune, mit Seesternen und Seeigeln übersäte steinige Meeresboden auf, und er warf einen Blick auf seinen Tiefenmesser, der knapp über achtundzwanzig Meter anzeigte, bevor er den Auftrieb seines Stabilizing-Jackets anpasste. Dann ließ er die Ankerkette los und schwamm in einem weiten Kreis um sie herum, bis er auf das Objekt stieß, das sie am Sonarbildschirm gesehen hatten.
    Es war ein dunkles Metallrohr, das sich über den Meeresboden zog und in der Dunkelheit verschwand. Es hatte einen Durchmesser von rund fünfzehn Zentimetern und war allem Anschein nach erst vor kurzem verlegt worden, denn Dirk sah weder Bewuchs noch Krustentiere, die sich an der glatten Oberfläche festgesetzt hatten. Er schwamm zum Anker zurück, zog ihn über das Rohr und verklemmte ihn zwischen zwei danebenliegenden Steinbrocken. Dann folgte er dem Rohr, das sich allmählich in tieferes Wasser absenkte, bis er zwanzig Meter weiter auf das offene Ende stieß. Rund um die Öffnung hatte sich ein kleiner Krater im Meeresboden gebildet, und Dirk fiel auf, dass in der näheren Umgebung keinerlei Lebewesen zu sehen waren.
    Er folgte dem Rohr in entgegengesetzter Richtung und schwamm ins seichter werdende Wasser, bis er zu der Schnittstelle kam. Es waren genau genommen drei paarweise

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