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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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mit den Schürfrechten für die Royal-Geological-Society-Inseln?«
    »Wie Sie ja wissen, besitzt die Mid-America Mining Company einen Teil der Erkundungs- und Förderrechte für die Inseln. Meine Mitarbeiter haben für alle Fälle einen Widerruf ihrer Lizenz aufgesetzt. Falls sie in den nächsten drei Monaten die Förderquoten nicht erfüllen, könnten wir ihnen die Rechte entziehen. Und wenn sich die politische Krise mit den USA weiter verschärft, können wir sogar noch früher aktiv werden.«
    »Ich glaube, wir können davon ausgehen, dass sie ihre Sommerquoten nicht erreichen werden«, sagte Goyette.
    »Das Entzugsverfahren kann beschleunigt werden, wenn es der Premierminister unterschreibt. Wollen Sie diesen Weg beschreiten?«
    »Premierminister Barrett wird mir keine Steine in den Weg legen.« Goyette lachte. »Man könnte sogar sagen, er ist bei diesem Unternehmen ein stiller Teilhaber.«
    »Er hat sich in der Öffentlichkeit für den Schutz der arktischen Wildnis eingesetzt«, erinnerte ihn Jameson.
    »Er wird alles unterschreiben, was ich will. Nun, was ist mit meinen anderen Rechten?«
    »Meine Mitarbeiter haben festgestellt, dass derzeit nur die Rechte für einen kleinen Teil des Melvillesunds vergeben sind. Offenbar sind Sie allen anderen Interessenten zuvorgekommen.«
    »Ja, weil ein großer Teil der Gebiete unzugänglich ist. Aber dank dem Temperaturanstieg, meiner Eisbrecherflotte und den Leichtern kann ich diese Regionen relativ gut ausbeuten, bevor jemand den Fuß in die Tür stellen wird. Mit Ihrer Hilfe natürlich«, fügte er säuerlich hinzu.
    »Ich werde Sie bei den Explorationsrechten für das Polarmeer unterstützen, aber bei einem Teil der am Festland gelegenen Gebiete benötigen Sie die Einwilligung des Amtes für indianische und nördliche Angelegenheiten.«
    »Wird der Leiter der Behörde vom Premierminister ernannt?«
    »Ja, ich glaube schon.«
    Goyette lachte erneut. »Dann wird das keine Schwierigkeiten geben. Bis wann kann ich mit der Erteilung der Rechte für die Seegebiete rechnen?«
    »Es geht um bedeutende Landabtretungen, die überprüft und bewilligt werden müssen«, sagte Jameson nach kurzem Zögern.
    »Nur keine Sorge, Minister. Sie werden in Kürze eine große Überweisung erhalten, und eine weitere, wenn die Rechte erteilt sind. Diejenigen, die mich bei meinen geschäftlichen Unternehmungen unterstützen, vergesse ich nie zu bezahlen.«
    »Sehr gut. Ich sehe zu, dass die Dokumente innerhalb der nächsten paar Wochen fertiggestellt werden.«
    »So ist es recht. Sie wissen ja, wo Sie mich erreichen können«, sagte Goyette und beendete das Gespräch.
    Jameson legte den Hörer auf und blickte über den Schreibtisch seines Büros in Ottawa. Der Leiter der Royal Canadian Mounted Police schaltete ein Aufnahmegerät ab, dann nahm er den Kopfhörer ab, mit dem er mitgehört hatte.
    »Mein Gott, er hat den Premierminister ebenfalls belastet«, sagte der Polizeichef kopfschüttelnd.
    »Tiefe Taschen korrumpieren einen leicht«, sagte Jameson. »Können Sie mein Immunitätsabkommen bis morgen fertig haben?«
    »Ja«, erwiderte der Polizeichef sichtlich erschüttert. »Sie erklären sich zu einer Zeugenaussage bereit, und im Gegenzug wird keine Anklage gegen Sie erhoben. Man erwartet natürlich von Ihnen, dass Sie zurücktreten. Ihre Karriere im Dienste der Öffentlichkeit wird dann aber leider zu Ende sein.«
    »Damit kann ich mich abfinden«, erwiderte James mit missmutiger Miene. »Hauptsache, ich muss nicht mehr der Handlanger dieses gierigen Schweinehundes sein.«
    »Können Sie damit leben, dass Sie auch den Premierminister zu Fall bringen?«
    »Wenn der Premierminister ebenfalls von Goyette geschmiert wird, verdient er nichts anderes.«
    Der Polizeichef stand auf und packte das Aufnahmegerät und einen Notizblock in seinen Aktenkoffer.
    »Machen Sie nicht so ein entsetztes Gesicht«, sagte Jameson, als er die beunruhigte Miene des Polizeichefs sah. »Sobald die Wahrheit über Goyette herauskommt, werden Sie ein Held sein. Im Grunde genommen gäben Sie sogar einen guten und rechtschaffenen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten ab.«
    »So viel Ehrgeiz habe ich gar nicht. Mir graut nur vor dem Schaden, den ein Milliardär unserem Justizapparat zufügen wird.«
    Als er zur Tür ging, rief ihm Jameson hinterher: »Die Gerechtigkeit wird siegen.«
    Der Polizeichef wusste, dass dem nicht so war, und lief weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.
43
    Der Teil von Trevors

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