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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Maschine, bis die anderen Passagiere, hauptsächlich Angestellte von Ölfirmen, ihre dicken Jacken angezogen hatten und die Treppe hinabstiegen. Als er das Flugzeug verließ, schlug ihm ein eisiger Wind entgegen, der auf der Haut brannte, als herrschten etliche Minusgrade.
    Als er so schnell wie möglich das Terminalgebäude aufsuchen wollte, wurde er beinahe von einem rostigen Pick-up überfahren, der quer über die Landebahn preschte und vor der Tür klappernd zum Stehen kam. Ein gedrungener Mann sprang heraus, der von Kopf bis Fuß in mehrere Lagen Schlechtwetterkleidung eingemummt war und dadurch fast wie ein Nadelkissen aussah.
    »Ist das die Mumie von Tutanchamun oder mein Direktor für Unterwassertechnologie?«, fragte Pitt, als ihm der Mann den Weg versperrte.
    Der Mann zog einen Schal weg, unter dem das strahlende Gesicht von Al Giordino zum Vorschein kam.
    »Ich bin es, dein tropensüchtiger technischer Direktor«, erwiderte er. »Spring in den geheizten Streitwagen, bevor wir beide zu Eissäulen erstarren.«
    Pitt schnappte sich sein Gepäck von einem Karren, der es zum Terminal bringen wollte, und warf es auf die offene Ladefläche des Pick-ups. Eine unscheinbare Frau mit kurzen Haaren starrte vom Terminal aus auf die beiden Männer. Als sie in den Pick-up stiegen, ging sie zu einem Münztelefon und meldete ein R-Gespräch nach Vancouver an.
    Giordino legte den Gang ein, hielt kurz die in Handschuhen steckenden Hände vor die Lüftung und trat dann aufs Gaspedal.
    »Die Schiffsbesatzung hat abgestimmt«, sagte er. »Wenn dieser Auftrag vorbei ist, schuldest du uns einen Kältezuschlag und eine Woche Urlaub auf Bora-Bora.«
    »Das begreif ich nicht«, erwiderte Pitt lächelnd. »Die langen Sommertage in der Arktis sind für ihre milden Temperaturen doch bekannt.«
    »Es ist aber noch kein Sommer. Gestern hatten wir allerhöchstens zehn Grad minus, und die nächste Kaltfront zieht schon auf. Was mich an etwas erinnert. Ist Rudi unserem Winterwunderland entronnen?«
    »Ja. Wir haben uns unterwegs verpasst, aber er hat angerufen und mir Bescheid gesagt, dass er es sich in der warmen NUMA-Zentrale gemütlich gemacht hat.«
    »Wahrscheinlich trinkt er am Ufer des Potomac ein paar Mai Tais, bloß um mich zu ärgern.« Der Flugplatz befand sich am Rand der kleinen Stadt, und Giordino musste nur ein paar Blocks weit fahren, bis sie zum Hafen kamen. Das an der öden Küste der Nordwest-Territorien gelegene Tuktoyaktuk war ursprünglich eine Siedlung der Inuvialuit, die zu einem Zentrum der Öl- und Gasexploration in der Region geworden war.
    Der türkise Rumpf der
Narwhal
kam in Sicht, aber Giordino fuhr am Schiff vorbei und stellte den Pick-up neben einem Gebäude mit der Aufschrift HAFENMEISTEREI ab. Er brachte die Schlüssel für den geliehenen Wagen hinein, dann half er Pitt beim Gepäcktragen. Kapitän Stenseth und Jack Dahlgren erwarteten Pitt bereits, als er sich an Bord des NUMA-Schiffes begab.
    »Hat Loren dir endlich ein Nudelholz über den Schädel gezogen?«, fragte Dahlgren, als er Pitts Verband bemerkte.
    »Noch nicht. Das kommt bloß von einem Fahrfehler meinerseits«, antwortete er, ohne sich näher darüber auszulassen.
    Die Männer setzten sich in eine kleine Lounge neben der Kombüse, wo an alle heißer Kaffee ausgeteilt wurde. Dann berichtete Dahlgren Pitt kurz von der Entdeckung der hydrothermalen Quelle, woraufhin Stenseth die Rettung der überlebenden Forscher des kanadischen Eislabors schilderte.
    »Wer ist nach Meinung der Leute hier dafür verantwortlich?«, fragte Pitt.
    »Da die Beschreibung der Überlebenden auf unsere Fregatte zutrifft, die
Ford
, denken alle, es war die Navy. Uns hat man aber mitgeteilt, dass sie zu dem Zeitpunkt dreihundert Meilen entfernt war«, sagte Giordino.
    »Offenbar bedenkt keiner, dass im Augenblick nur ein paar Eisbrecher hier oben unterwegs sind«, warf Stenseth ein. »Wenn es kein Frachter war, der Kopf und Kragen riskiert hat oder vom Kurs abgekommen ist, kommen nur wenige Übeltäter infrage.«
    »Der einzige amerikanische Eisbrecher in diesen Gewässern ist die
Polar Dawn
«, sagte Giordino.
    »Die kannst du jetzt zu den kanadischen Eisbrechern zählen«, sagte Dahlgren kopfschüttelnd.
    »Sie passt sowieso nicht zur Beschreibung«, sagte Stenseth. »Damit bleiben nur eine Handvoll Kriegsschiffe übrig, dazu die Geleitschiffe für die Frachter zum Athabasca oder ein ausländischer Eisbrecher, möglicherweise ein Däne oder Russe.«
    »Meint ihr, es war

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