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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Ruder.«
    »Mit Ihrer Ankunft hat sich dieses Problem aber erledigt«, sagte Stenseth mit einem verschmitzten Lächeln zu Pitt.
    Pitt wandte sich an Giordino. »Al, ich glaube, du hast einen taktischen Vorschlag, der sich auf Jacks Bedenken bezieht.«
    »Tja, wie Jack bestätigen kann, haben wir die Gelegenheit genutzt und uns mit den paar Leutchen von der kanadischen Küstenwache angefreundet, die in Tuk stationiert sind«, sagte Giordino, der die Kurzform für den Inuitnamen der Stadt benutzte, wie sie unter den Einheimischen üblich war. »Das hat mich zwar eine ganze Stange Kohle in den hiesigen Bars und Jack ein paar schwere Kater gekostet, aber ich glaube, wir haben das recht gut hingekriegt.«
    Er schlug eine der Karten des Kapitäns auf, auf der der westliche Teil der Passage zu sehen war, und fuhr mit dem Finger die Küste entlang.
    »Hier ist Kap Bathurst, etwa zweihundert Meilen östlich von uns. Die Kanadier haben dort eine Radarstation, mit der sie den ganzen Verkehr in Richtung Osten überwachen. Sie können per Funk Kugluktuk verständigen, wo zwei Schiffe stationiert sind, oder sich hier in Tuk melden, wo ein kleiner Kutter liegt. Zu unserem Glück haben die Kanadier den Großteil ihrer Patrouillenboote am anderen Ende der Passage, wo sie alle Schiffe abfangen, die aus der Baffin Bay kommen.«
    »Meines Wissens können wir unsere Forschungsschiffe nicht unsichtbar machen«, wandte Pitt ein.
    »Das ist auch nicht nötig«, fuhr Giordino fort. »Wie es das Glück will, liegt ein koreanischer Frachter hier im Hafen, der Schwierigkeiten mit der Maschine hat. Der Hafenmeister hat mir erzählt, dass sie den Schaden behoben haben und noch heute auslaufen wollen. Das Schiff hat Ersatzteile für Ölbohrtürme geladen, die es nach Kugluktuk bringen soll, daher fährt es ohne Eisbrechergeleit.«
    »Du meinst, wir sollen uns da dranhängen?«, fragte Pitt.
    »Genau. Wenn wir uns beim Passieren von Bathurst genau an Backbord von ihm halten, erfasst man uns vielleicht nicht.«
    »Was ist mit den kanadischen Patrouillenbooten?«, fragte Dahlgren.
    »Der in Tuk stationierte Kutter ist heute Morgen in den Hafen gekommen, daher sticht er wahrscheinlich nicht gleich wieder in See«, sagte Giordino. Damit bleiben die beiden Boote in Kugluktuk übrig. »Ich gehe jede Wette ein, dass eins schon wahrscheinlich in der Nähe der
Polar Dawn
rumhängt. Damit hätten wir nur noch ein Boot, an dem wir uns vorbeischleichen müssen.«
    »Ich würde sagen, das Risiko sollten wir eingehen«, sagte Pitt.
    »Was ist mit der Luftüberwachung? Können wir uns darauf verlassen, dass die kanadische Luftwaffe die Passage nicht ab und zu überfliegt?«, fragte Dahlgren.
    Stenseth zog ein weiteres Blatt Papier aus seinem Stapel. »Mutter Natur kommt uns zu Hilfe. Der Wetterbericht für die nächste Woche ist ziemlich trostlos. Wenn wir heute auslaufen, geraten wir wahrscheinlich in ein langsam ziehendes Tiefdruckgebiet, das sich noch eine ganze Weile in dieser Gegend hält.«
    »Stürmisches Wetter«, sagte Giordino. »Damit dürfte klar sein, dass keine Flugzeuge am Himmel sind.«
    Pitt blickte in die Runde und betrachtete die anderen voller Zuversicht. Auf diese Männer konnte er sich auch in schwierigen Zeiten hundertprozentig verlassen.
    »Dann ist es also beschlossen«, sagte er. »Wir geben dem Frachter zwei Stunden Vorsprung, dann laufen wir ebenfalls aus. Wir tun so, als ob wir in Richtung Alaska fahren. Sobald wir auf See sind, machen wir kehrt und hängen uns weit vor Bathurst an den Frachter.«
    »Dürfte nicht weiter schwer sein«, sagte Stenseth. »Wir machen mindestens acht bis zehn Knoten mehr als der.«
    »Noch eins«, sagte Pitt. »Solange die Politiker die Sache mit der
Polar Dawn
nicht geregelt haben, sind wir auf uns allein gestellt. Und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass es uns genauso geht. Deshalb möchte ich nur eine Notbesatzung an Bord haben, ausschließlich Freiwillige. Sämtliche Wissenschaftler und alle entbehrlichen Besatzungsmitglieder gehen hier so unauffällig wie möglich von Bord. Wir müssen Zimmer für sie reservieren und Flüge buchen. Wenn jemand fragt, sagen wir, es seien Angestellte von Ölfirmen, die versetzt wurden.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Stenseth.
    Pitt stellte seine Kaffeetasse ab, blickte über den Tisch hinweg und stellte plötzlich fest, dass ihm nicht ganz wohl zumute war. An der gegenüberliegenden Wand hing ein Bild von einem Segelschiff aus dem 19. Jahrhundert, das in

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