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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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sie keine Ahnung. Doch irgendwie, sagte sie sich, werde ich schon dahinterkommen.
6
    Die Ausstattung dieses Restaurants wird niemals im
Architectural
Digest
abgebildet werden, dachte Dirk, aber der Räucherlachs mit Eiern verdient mit Sicherheit fünf Sterne. Er grinste dem Elchkopf zu, der hinter Summer an der Wand hing, während er einen weiteren Happen von seinem Frühstück kaute. Der Elch war nur einer von einem guten Dutzend ausgestopfter Tierköpfe an der Wand. Und alle schienen sie Summer mit ihren harten Glasaugen anzustarren.
    »Bei all diesen totgefahrenen Tieren könnte man glatt zum Vegetarier werden.« Summer verzog das Gesicht und betrachtete kopfschüttelnd einen Grizzly mit gefletschten Zähnen.
    »Der Präparator von Kitimat muss der reichste Mann der Stadt sein«, erwiderte Dirk.
    »Vermutlich gehört ihm das Motel.«
    Sie tranken einen Schluck Kaffee, als sich die Tür öffnete und ein hoch aufgeschossener Mann das Restaurant betrat. Er lief sofort auf ihren Tisch zu, und als er näher kam, erkannten Dirk und Summer, dass es sich um den aufgeregten Herrn handelte, dem sie gestern am Kai begegnet waren.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«, fragte er höflich.
    »Bitte«, sagte Dirk und schob einen Stuhl zurück. Er bot dem Fremden die Hand zum Gruß. »Ich bin Dirk Pitt. Das ist meine Schwester Summer.«
    Der Mann zog kurz die Augenbrauen hoch, als er einen Blick auf Summer warf.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte er und schüttelte ihnen die Hand. »Mein Name ist Trevor Miller. Mein älterer Bruder Steven war der Kapitän der
Ventura

    »Wir bedauern das, was gestern geschehen ist«, erwiderte Summer. Am Blick des Mannes erkannte sie, dass er über den Verlust seines Bruders zutiefst erschüttert war.
    »Er war ein anständiger Mann«, sagte Trevor und ließ den Blick in die Ferne schweifen. Dann schaute er Summer an und grinste verlegen. »Ich möchte mich für mein barsches Verhalten gestern entschuldigen. Ich hatte gerade über Seefunk vom Tod meines Bruders erfahren und war ein bisschen durcheinander und außer mir.«
    »Das ist doch nur natürlich«, sagte Summer. »Ich glaube, wir waren alle ein bisschen durcheinander.«
    Auf Trevors Frage hin berichtete Summer, dass sie in der Hecate-Straße Wasserproben entnommen hatten, als sie das Fischerboot entdeckten.
    »Fischt Ihr Bruder schon lange in diesen Gewässern?«, fragte Dirk.
    »Nein, erst seit zwei, drei Jahren. Ursprünglich war er Arzt, hat aber seine Praxis verkauft und ist leidenschaftlicher Fischer geworden. Hatte auch ein ganz gutes Auskommen trotz aller Einschränkungen, die man der kommerziellen Fischerei heutzutage auferlegt, um die Bestände zu schützen.«
    »Ein seltsamer Berufswechsel«, stellte Summer fest.
    »Wir sind auf dem Wasser aufgewachsen. Unser Vater war Ingenieur bei einem hiesigen Bergwerk und ein begeisterter Angler. Wir sind viel gereist, hatten aber immer ein Boot. Steve wollte bei jeder Gelegenheit, die sich bot, aufs Wasser. Er hat sogar schon auf der Schule auf einem Trawler angeheuert.«
    »Sein Boot hat er jedenfalls gut in Schuss gehalten«, sagte Dirk. »Ich hab noch nie so ein gepflegtes Fischerboot gesehen.«
    »Die
Ventura
sei der Stolz des Nordwestens, hat er im Scherz oft gesagt. Steve war ein Perfektionist. Er hat darauf geachtet, dass sein Boot in tadellosem Zustand blieb und die Ausrüstung immer bestens gewartet war. Deswegen ist das Ganze ja auch so beunruhigend.« Versonnen blickte er aus dem Fenster. Dann wandte er sich an Dirk und fragte: »Waren sie alle tot, als Sie sie gefunden haben?«
    »Leider ja. Als wir das Boot entdeckt haben, fuhr es planlos im Kreis, ohne dass jemand am Ruder war.«
    »Die
Ventura
wäre auf den Felsen von Gil Island gelandet, wenn Dirk nicht an Bord gesprungen wäre«, fügte Summer hinzu.
    »Gut, dass Sie das gemacht haben«, sagte Trevor. »Die Autopsie hat ergeben, dass die Männer erstickt sind. Die Polizei geht davon aus, dass eine Kohlenmonoxidvergiftung zu ihrem Tod geführt hat. Aber ich habe mir die
Ventura
vorgenommen und konnte kein Loch im Auspuff finden.«
    »Die Maschine ist weit hinter dem Ruderhaus, was die Sache nur noch unwahrscheinlicher macht. Vielleicht gab es gar kein Loch, und es war nur ein Zusammenwirken von Wind und Fahrbedingungen, was dazu führte, dass sich im Ruderhaus Auspuffgase sammeln konnten«, wandte Dirk ein. »Ich finde es nur seltsam, dass drei Menschen so schnell umgekippt sind.«
    »So ungewöhnlich ist das gar

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