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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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nicht«, sagte Summer. »Vor einigen Jahren stand man auch vor einem Rätsel, als eine ganze Reihe von Urlaubern ertrank, die auf Hausbooten am Lake Powell wohnten. Zu guter Letzt fand man heraus, dass sich Auspuffgase am Heck der Hausboote sammelten und die Schwimmer im Wasser einschläferten.«
    »Steve war immer so vorsichtig«, erklärte Miller.
    »Einem unsichtbaren Killer kann man leicht zum Opfer fallen«, sagte Dirk.
    Trevor, dem das Gespräch sichtlich zusetzte, wurde immer blasser. Summer goss ihm eine Tasse Kaffee ein und versuchte, die Unterhaltung in eine andere Richtung zu lenken.
    »Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, sagen Sie uns bitte Bescheid«, sagte sie und schaute ihn mit ihren grauen Augen besorgt an.
    »Danke, dass Sie versucht haben, meinem Bruder und seinen Leuten zu helfen, und dass Sie die
Ventura
gerettet haben. Meine Familie ist Ihnen dafür sehr dankbar.« Trevor zögerte kurz, dann fügte er hinzu: »Um einen Gefallen möchte ich Sie noch bitten. Könnten Sie mich vielleicht zu der Stelle bringen, wo Sie sie gefunden haben?«
    »Das ist über fünfzig Meilen von hier entfernt«, sagte Dirk.
    »Wir können mein Boot nehmen. Es läuft fünfundzwanzig Knoten. Ich möchte bloß sehen, wo er unterwegs war.«
    Summer warf einen Blick auf die Uhr, die unter einem grinsenden Berglöwen hing. »Wir müssen erst um drei beim Polizeiinspektor sein«, sagte sie zu ihrem Bruder. »Wir könnten rasch raus- und wieder zurückfahren.«
    »Ich muss noch das ROV checken und nachsehen, ob sich das Labor in Seattle gemeldet hat«, erwiderte Dirk. »Wir wär’s, wenn du mit Mr. Miller rausfährst und ich den Inspektor übernehme, falls ihr zu spät zurückkehrt.«
    »Nennen Sie mich doch Trevor. Und ich werde Sie rechtzeitig zurückbringen«, sagte Trevor, als wollte er ihren Vater um Erlaubnis bitten, sie mitnehmen zu dürfen. Zu ihrer Überraschung spürte sie, dass sie leicht errötete.
    »Halt mir unter der grellen Verhörlampe einen Platz frei«, sagte sie zu ihrem Bruder und stand auf. »Wir sehen uns um drei.«
7
    Trevor half Summer an Bord seines Bootes, dann warf er die Leinen los. Als das Arbeitsboot vom Kai ablegte, beugte sie sich über die Bordwand und bemerkte das auf den Rumpf gemalte Logo NATURAL RESOURCES CANADA. Sobald das Boot die Hafenanlagen hinter sich hatte und durch den Douglas Channel fuhr, ging Summer ins Ruderhaus und setzte sich auf eine Bank neben dem Sitz des Steuermanns.
    »Was machen Sie für das Ministerium für Natur- und Bodenschätze?«, fragte sie.
    »Ich bin Küstenökologe für den Forstdienst des Ministeriums«, erwiderte er und steuerte um einen Holzfrachter herum, der in der Mitte des Kanals gen Süden tuckerte. »Hauptsächlich beschäftige ich mich aber mit industriellen Anliegen in der nördlichen Küstenregion von British Columbia. Ich habe das Glück, in Kitimat stationiert zu sein, da mit der laufenden Hafenerweiterung jede Menge Arbeit anfällt.« Er wandte sich zu Summer um und lächelte. »Harmloses Zeug, verglichen mit dem, was Sie und Ihr Bruder für die NUMA machen, nehme ich an.«
    »Planktonproben in der Inside-Passage zu entnehmen, ist auch nicht gerade aufregend«, erwiderte sie.
    »Die Auswertungen Ihrer Proben würden mich interessieren. Wir haben Berichte erhalten, wonach es in einigen Gebieten hier in der Gegend zu einem konzentrierten Fischsterben kam, aber ich konnte diese Vorgänge bislang noch nicht dokumentieren.«
    »Ich freue mich sehr, mit einem Kollegen vom Fach arbeiten zu können.«
    Das Boot schoss mit hoher Geschwindigkeit durch den gewundenen Kanal und glitt mühelos auf dem ruhigen Wasser dahin. Grüne Landzungen mit dichten Kiefernwäldern ragten in den Sund – eine Reihe idyllischer Hindernisse. Summer, die ihre Fahrt auf einer Seekarte verfolgte, wies Trevor an, das Gas zurückzunehmen, als sie in die Hauptfahrrinne der Hecate-Straße kamen. Ein kurzer Schauer prasselte auf sie nieder und tauchte die Umgebung in graues Zwielicht. Als sie sich Gil Island näherten, zog der Regen ab, und die Sicht lag wieder bei einer bis zwei Meilen. Summer, die vom Radar aufblickte und den Horizont betrachtete, sah, dass sich rundum nirgendwo ein anderes Schiff befand.
    »Hier, lassen Sie mich steuern«, sagte sie und legte eine Hand aufs Ruderrad. Trevor warf ihr einen unwilligen Blick zu, dann stand er aber auf und trat zur Seite. Summer hielt mit dem Boot auf die Insel zu, fuhr langsamer und steuerte es dann nach Norden.
    »Hier in

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