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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Kohlenstoffdioxid-Sequestrierung geht. Industrielle Kohlendioxidgase werden gespeichert und verflüssigt und dann tief in die Erde oder unter den Meeresboden gepumpt. Meiner Meinung nach eine ziemlich kostenintensive Methode, um Schadstoffe aus der Luft fernzuhalten.«
    »Zum Ziel der Begrenzung von Treibhausgasemissionen ist das eine begehrte Technologie. Kanada geht besonders streng gegen die Freisetzung von Kohlendioxid vor. Die Unternehmen können heute Handel mit Emissionsrechten treiben, aber die Kosten sind viel höher als erwartet. Vor allem Bergwerks- und Stromerzeugungsunternehmen suchen verzweifelt nach billigeren Alternativen. Goyette rechnet damit, viel Geld mit seiner Sequestrierungs-Technologie zu verdienen, wenn er das Verfahren ausweiten darf.«
    »Mitchell Goyette, der Umweltmagnat?«
    »Ja, ihm gehört Terra Green. Goyette ist für viele Kanadier eine Art Heldenfigur. Er hat im ganzen Land Dämme, Windparks und Solarkraftwerke gebaut und wirbt für die Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen.«
    »Ich weiß, dass er sich für den Bau von Offshorewindparks zur Erzeugung sauberer Energie entlang der Atlantikküste einsetzt. Aber ich muss schon sagen, die Yacht dort sieht nicht gerade so aus, als würde sie mit Wasserstoff betrieben werden«, sagte Summer und deutete auf die in Italien gebaute Luxusyacht.
    »Nein, er führt keineswegs das genügsame Leben eines echten Grünen. Durch die Umweltbewegung ist er zum Milliardär geworden, aber das wirft ihm niemand vor. Manche sagen, er glaube nicht mal an die Bewegung, sie wäre für ihn nur ein Mittel, um Geld zu verdienen.«
    »Offenbar ist es ihm aber gelungen«, sagte sie, während sie noch immer die Yacht betrachtete. »Warum hat er hier eine Sequestrierungsanlage gebaut?«
    »Aus einem einzigen Grund: Athabasca. Um aus den in der Provinz Alberta abgebauten Athabasca-Ölsanden Rohöl zu gewinnen, ist ein gewaltiger Energieaufwand nötig. Das neue Treibhausgasabkommen wird die Gewinnung zum Erliegen bringen, wenn man keine Möglichkeit findet, das CO2-Problem zu lösen. Auftritt Mitchell Goyette. Die Ölfirmen waren bereits mit dem Bau einer kleinen Pipeline von den Ölfeldern nach Kitimat beschäftigt. Goyette hat sie dazu überredet, eine zusätzliche Pipeline zur Beförderung des verflüssigten Kohlendioxids zu bauen.«
    »Wir haben zwei kleine Öltanker im Kanal gesehen«, sagte Summer.
    »Wir wehrten uns mit aller Kraft gegen die Pipeline, weil wir befürchteten, dass Öl austreten könnte. Aber die wirtschaftlichen Interessen haben sich durchgesetzt. Unterdessen hat Goyette die Regierung davon überzeugt, dass ein Standort an der Küste für seine Anlage wichtig wäre, und er hat vom Ministerium für Natur- und Bodenschätze sogar Land dafür bekommen.«
    »Eine Schande, dass es ein derart unberührter Ort sein musste.«
    »Im Ministerium gab es viel Widerstand, aber letzten Endes hat der Minister für Natur- und Bodenschätze alles abgesegnet. Ich habe übrigens erfahren, dass er bei der großen offiziellen Eröffnung heute einer der Gäste ist.«
    »Und Sie sind nicht dabei?«, fragte Summer.
    »Meine Einladung muss auf der Post verlorengegangen sein. Nein, Moment mal, der Hund hat sie gefressen.« Er lachte. Es war das erste Mal, dass sie Trevor bei besserer Laune erlebte, und sofort fiel ihr sein freundlicher Blick auf.
    Sie liefen in Kitimat ein, wo Trevor das Boot an seinen Liegeplatz hinter dem NUMA-Fahrzeug steuerte. Sie sahen Dirk im Ruderhaus sitzen und an einem Laptop tippen. Er klappte den Computer zu, kam mit finsterer Miene heraus, als Summer und Trevor ihr Boot vertäuten, und lief dann zu ihnen.
    »Vor drei zurück, und wir haben sogar noch Zeit«, begrüßte ihn Summer, während sie einen Blick auf ihre Armbanduhr warf.
    »Ich glaube, der Besuch beim Polizeichef ist die geringste unserer Sorgen«, erwiderte Dirk. »Ich habe vom Labor gerade die Untersuchungsergebnisse der Wasserproben bekommen, die wir gestern nach Seattle geschickt haben.«
    »Warum bist du so schlecht gelaunt?«
    Dirk reichte Summer einen Ausdruck, dann blickte er über den Douglas Channel hinweg. »Das Wasser vor Kitimat, so sauber es wirkt, droht alles umzubringen, was darin schwimmt.«
8
    Mit zufriedenem, sogar selbstgefälligem Blick leerte Mitchell Goyette das mit edlem Krug Clos du Mesnil gefüllte Champagnerglas. Er stellte gerade die leere Sektflöte auf einen Cocktailtisch, als der Rotorabwind des Helikopters über das Zelt

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