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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Buchstaben stehen in Reichweite des toten Kapitäns«, sagte Dirk. »Vielleicht ist er zu schnell umgekippt und konnte nicht mehr ans Funkgerät gehen.«
    Der Polizeichef schnaubte, war immer noch ungehalten darüber, dass er etwas übersehen hatte. »Das muss nichts zu bedeuten haben. Könnte schon vorher da gewesen sein.« Er drehte sich um und starrte Dirk und Summer an. »Was haben Sie in der Hecate-Straße gemacht?«, fragte er.
    »Wir sind bei der National Underwater and Marine Agency und haben den Zustand des Phytoplanktons in der Inside-Passage untersuch!«, erklärte Summer. »Auf Bitte des kanadischen Fischereiministeriums entnehmen wir zwischen Juneau und Vancouver Wasserproben.«
    Der Inspektor blickte zu dem NUMA-Boot, dann nickte er. »Ich muss Sie bitten, ein, zwei Tage hier in Kitimat zu bleiben, bis unsere ersten Ermittlungen abgeschlossen sind. Sie können Ihr Boot hier liegen lassen. Das ist ein städtischer Anleger. Ein, zwei Querstraßen weiter gibt es ein Motel, falls Sie eins brauchen. Können Sie morgen Nachmittag gegen drei bei meiner Dienststelle vorbeikommen? Ich schicke Ihnen einen Wagen.«
    »Wir helfen Ihnen gern weiter«, erwiderte Dirk kühl, der etwas ungehalten war, weil man sie wie Verdächtige behandelte.
    Als die Vernehmung vorüber war, sprangen Dirk und Summer auf den Kai und gingen zu ihrem Boot. Sie blickten auf, als ein Glasfaserboot, das fast genauso wie ihres aussah, auf den Anleger zuhielt. Der Steuermann fuhr viel zu schnell, sodass der Bug hart an den Kai stieß, nachdem der Motor abgestellt war. Ein hoch aufgeschossener Mann in einem Flanellhemd stürmte aus dem Ruderhaus, schnappte sich die Vertäuleine am Bug und sprang auf den Anleger. Er schlang die Leine um einen Poller hinter dem NUMA-Boot und stapfte mit seinen schweren Stiefeln über den Kai. Summer fielen seine markanten Züge auf, als er näher kam, aber anhand seiner großen, dunklen Augen erkannte sie auch, dass er ein anständiger Kerl war.
    »Seid ihr die Leute, die die
Ventura
gefunden haben?«, fragte er und schaute Dirk und Summer mit stechendem Blick an. Seine Stimme klang angenehm, der Tonfall gepflegt, was Summer seltsam fand, da es ganz und gar nicht zu seinem Aussehen passte.
    »Ja«, erwiderte Dirk. »Ich habe sie in den Hafen gebracht.«
    Der Mann nickte kurz, dann stürmte er davon und nahm sich den Polizeiinspektor vor. Summer sah, wie der Mann den Mountie aufgeregt ansprach, worauf beide die Stimme hoben.
    »Das war nicht gerade der freundlichste Empfang«, murmelte Dirk, als er an Bord des NUMA-Bootes ging. »Benimmt sich hier jeder wie ein Grizzlybär?«
    »Ich nehme an, wir haben zu viel Aufregung in das verschlafene kleine Kitimat gebracht«, erwiderte Summer.
    Sie sicherten ihr Boot, holten ihre Wasserproben und gingen dann in die Stadt, die sie schließlich doch nicht so verschlafen fanden. Im Gegenteil, Kitimat erlebte gerade einen kleinen Boom, was unter anderem an dem Hafen lag, der sich südwestlich vom Stadtzentrum befand. Firmen aus aller Herren Länder waren auf die Frachtkapazitäten aufmerksam geworden und verwandelten die Stadt in den geschäftigsten Hafen nördlich von Vancouver. Außerdem hatte eine alteingesessene Aluminiumhütte eine Milliarde Dollar in den Ausbau ihres Betriebes investiert, und auch die Holzindustrie und der Tourismus verzeichneten weiterhin hohe Zuwachsraten.
    Sie fanden ein Postamt und schickten ihre Wasserproben per Express an ein NUMA-Labor in Seattle, dann nahmen sie ein spätes Abendessen zu sich. Auf dem Rückweg zu ihrem Motel machten sie einen Umweg zum Kai, um ein paar Sachen von ihrem Boot zu holen. Als Summer im Ruderhaus stand, ertappte sie sich dabei, dass sie zur
Ventura
starrte, die vor ihnen vertäut war. Die Polizei hatte ihre Untersuchung beendet, und das Boot war jetzt verlassen, strahlte aber immer noch etwas Unheimliches aus. Dirk kam aus dem Unterdeck und bemerkte den versonnenen Blick seiner Schwester.
    »Wir können sie nicht zurückholen«, sagte er. »Es war ein langer Tag. Lass uns ins Motel gehen und uns in die Kiste hauen.«
    »Ich habe gerade über die Nachricht im Fußraum nachgedacht. Was wollte uns der Kapitän sagen? Ich frage mich, ob es eine Art Warnung sein sollte.«
    »Sie sind schnell gestorben. Wir wissen nicht mal, ob es eine letzte Nachricht gewesen ist.«
    Summer dachte erneut an das Gekritzel und schüttelte den Kopf. Es bedeutete mehr, als es den Anschein hatte, dessen war sie sich sicher. Ansonsten aber hatte

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