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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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weitere Standorte und den Pipelinebau. Und das sollte doch kein Problem sein, nicht wahr, Minister Jameson.«
    Jameson schaute Goyette mit beflissenem Blick an. »Ich meine, unsere vertrauensvolle Beziehung kann kaum etwas beeinträchtigen«, erwiderte er.
    »Sehr gut«, sagte Barrett. »Schicken Sie mir Ihre Entwürfe, dann lege ich sie meinen Beratern vor. Nun, ist noch etwas von dem guten Champagner da?«
    Als die Gruppe zum Erfrischungszelt zurückkehrte, nahm Goyette den Minister für Natur- und Bodenschätze unauffällig beiseite.
    »Ich hoffe doch, Sie haben den BMW erhalten?«, fragte Goyette mit einem Haifischgrinsen.
    »Ein großzügiges Geschenk, von dem meine Frau hell begeistert ist. Mir wäre allerdings in Zukunft eine etwas weniger auffällige Aufmerksamkeit lieber.«
    »Nur keine Sorge. Die Spende für Ihr Offshoretreuhandkonto wurde bereits angewiesen.«
    Jameson ging nicht darauf ein. »Was soll dieser Unsinn mit dem Bau neuer Anlagen entlang der Küste? Wir wissen doch, dass die geologischen Bedingungen hier bestenfalls grenzwertig sind. Die Aufnahmekapazität der sogenannten wasserführenden Schicht unter diesem Werk wird in ein paar Monaten erschöpft sein.«
    »Dieses Werk wird endlos betrieben werden«, belehrte ihn Goyette. »Das Kapazitätsproblem haben wir gelöst. Solange Sie mir das gleiche geologische Begutachtungsteam wie vorher schicken, gibt es keinerlei Schwierigkeiten mit unseren Ausbauplänen an der Küste. Der Chefgeologe war sehr aufgeschlossen dafür, seine Befunde für einen geringen Betrag zu revidieren.«
    Jameson verzog das Gesicht, als er erfuhr, dass die Korruption in seinem Ministerium offenbar gang und gäbe war und nicht nur er sich die Hände schmutzig machte. Er konnte sich nicht mehr genau an den Tag erinnern, als er aufgewacht war und ihm klar wurde, dass Goyette ihn am Wickel hatte. Das lag mehrere Jahre zurück. Die beiden Männer hatten sich bei einem Eishockeyspiel getroffen, als Jameson zum ersten Mal für einen Sitz im Parlament kandidierte. In Goyette hatte er einen vermeintlich reichen Wohltäter gefunden, der seine progressive Sicht auf das Land teilte. Als Jameson aufstieg, nahmen auch die Wahlkampfspenden zu, und irgendwann hatte er törichterweise eine Grenze überschritten. Aus den Wahlkampfspenden wurden Flüge mit Privatjets, kostenlose Urlaube und am Ende regelrechte Schmiergeldzahlungen. Da er ehrgeizig war und eine Frau und vier Kinder hatte, die er mit seinem schmalen Einkommen im öffentlichen Dienst unterhalten musste, nahm er das Bargeld blindlings an und redete sich ein, dass die politischen Ziele, die er für Goyette durchsetzte, alles rechtfertigten. Erst als er zum Minister für Natur- und Bodenschätze ernannt wurde, erkannte er Goyettes Kehrseite. Der Umweltguru, den er gegenüber der Öffentlichkeit herauskehrte, war nur eine geschickt konstruierte Fassade, so fand er heraus, hinter der sich Goyettes wahres Wesen als geldgieriger Größenwahnsinniger verbarg. Für jeden Windpark, den er mit großem öffentlichen Trara bauen ließ, betrieb er ein halbes Dutzend Kohlebergwerke, deren Besitzverhältnisse durch angebliche Unternehmenssubventionen getarnt waren. Ob gefälschte Abbaurechte, zurechtfrisierte Gutachten über Auswirkungen auf die Umwelt oder offizielle Fördermittel an Goyettes Gesellschaften, alles wurde vom Minister durchgesetzt und bewilligt. Im Gegenzug flossen stets großzügige Schmiergelder. Jameson hatte sich ein schickes Haus in Rockcliffe Park gekauft, einer noblen Wohngegend von Ottawa, und so viel Bargeld auf der Bank angehäuft, dass er seine Kinder auf die besten Schulen schicken konnte. Doch er hatte nie vorgehabt, die Sache so weit kommen zu lassen. Jetzt wurde ihm klar, dass es kein Entrinnen mehr gab.
    »Ich weiß nicht, inwieweit ich diese Sache unterstützen kann«, erklärte er Goyette mit müdem Tonfall.
    »Sie werden mir alle Unterstützung zukommen lassen, die ich brauche«, zischte Goyette, dessen Blick mit einem Mal eiskalt geworden war. »Es sei denn, Sie wollen den Rest Ihrer Tage in Kingston einsitzen.«
    Jameson sank förmlich in sich zusammen und fand sich unter einem matten Nicken mit den Tatsachen ab.
    Sobald er Jameson zur Räson gebracht und sich von dessen Willfährigkeit überzeugt hatte, wurden Goyettes Züge wieder gelöster, und er winkte zum Zelt hin.
    »Kommen Sie, Kopf hoch«, sagte er. »Lassen Sie uns zum Premierminister gehen und mit ihm auf die Reichtümer anstoßen, die er uns

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