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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Büro des Betriebsleiters. Wir kümmern uns gleich darum.«
    Goyette drehte sich um und begleitete den Premierminister in das weiße Zelt, wo zu den Klängen eines Streichquartetts Wein und Hors d’œuvres serviert wurden, bevor er die Würdenträger zum Eingang seiner Sequestrierungsanlage geleitete. Ein vergnügt wirkender Mann, den ein Schild an seiner Brust als Betriebsleiter auswies, nahm die Gruppe in seine Obhut und führte sie kurz durch das Werk. Sie liefen durch zwei große Pumpstationen, dann begaben sie sich ins Freie, wo der Betriebsleiter auf mehrere riesige Tanks deutete, die teilweise hinter Kiefern verborgen waren.
    »Das Kohlendioxid wird in flüssiger Form von Alberta hierher gepumpt und in den Tanks aufgefangen«, erklärte der Betriebsleiter. »Anschließend wird es in den Erdboden unter uns gepumpt. Hier wurde ein achthundert Meter tiefes Loch gegraben, das durch eine dicke Deckschicht führt, bis es auf poröses Sedimentgestein stößt, das mit Sole gefüllt ist. Das sind ideale geologische Bedingungen für das Einlagern von CO2, das unter diesen Umständen nicht an die Oberfläche gelangen kann.«
    »Was würde passieren, wenn es hier zu einem Erdbeben käme?«, fragte der Premierminister.
    »Wir sind mindestens zwanzig Meilen von der nächsten Verwerfungslinie entfernt, daher ist es unwahrscheinlich, dass es hier ein schweres Erdbeben gibt. Und angesichts der Tiefe, in der wir das Gas einlagern, besteht so gut wie keine Gefahr, dass durch geologische Ereignisse unabsichtlich etwas freigesetzt wird.«
    »Und wie viel Kohlendioxid von den Athabasca-Raffinerien wird hier sequestriert?«
    »Nur ein Bruchteil leider. Wir brauchen mehr Anlagen, um den ganzen Ausstoß von den Ölsandfeldern einzulagern, damit sie auf Hochbetrieb arbeiten können.«
    Goyette nutzte die Fragen zu einer Werbung in eigener Sache. »Wie Sie wissen, musste die Ölproduktion in Alberta aufgrund der strengen Emissionsschutzauflagen stark zurückgefahren werden. Bei den Kohlekraftwerken im Osten sieht es genauso unerfreulich aus. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf unser Land werden gewaltig sein. Aber hier sehen Sie die Lösung vor sich. Wir haben bereits weitere Standorte in der Region erkundet, die für Sequestrierungsanlagen geeignet sind. Wir benötigen lediglich Ihre Unterstützung, damit wir vorankommen.«
    »Möglicherweise, aber ich bin mir nicht sicher, ob mir die Vorstellung zusagt, die Küste von British Columbia als Auffangbecken für die Schadstoffe von Alberta zu nutzen«, sagte der Premierminister kühl. Er stammte aus Vancouver und war nach wie vor stolz auf seine Heimatprovinz.
    »Vergessen Sie die Steuern nicht, die British Columbia für jede Tonne Kohlendioxid erhält, das über seine Grenze transportiert wird. Und ein Teil davon landet auch in den Kassen der Bundesregierung. Tatsache ist doch, dass dies ein sicheres Einkommen für die Provinz darstellt. Außerdem haben Sie vielleicht unsere Hafenanlagen bemerkt.« Goyette deutete auf ein riesiges Gebäude, das auf der anderen Seite des Geländes unmittelbar an einer kleinen Bucht stand. »Wir haben dort einen über hundertfünfzig Meter langen Kai, an dem Tanker mit flüssigem CO2 anlegen können. Wir erhalten bereits Transporte und werden zeigen, dass wir Kohlenstoffabfälle von der Industrie in Vancouver, aber auch von Holz- und Bergwerksunternehmen entlang der ganzen Küste verarbeiten können. Lassen Sie uns ähnliche Anlagen im ganzen Land bauen, dann werden wir einen Großteil des Kohlendioxids beseitigen, das in unserem Land anfällt. Und wenn wir die neuen Anlagen an der Küste bauen, können wir auch amerikanisches und chinesisches Kohlendioxid einlagern und einen hübschen Gewinn herausschlagen.«
    Die Augen des Politikers funkelten bei der Aussicht auf weitere Einnahmen, die in die Kassen der Regierung fließen würden.
    »Die Technologie ist absolut sicher?«, fragte er.
    »Wir haben es hier nicht mit Atommüll zu tun, Sir. Diese Anlage ist ein Pilotprojekt, das mittlerweile seit mehreren Wochen störungsfrei arbeitet. Herr Premierminister, Sie haben nichts dabei zu verlieren. Ich baue und betreibe die Werke und sorge für ihre Sicherheit. Die Regierung muss mich nur machen lassen und ihren Anteil einstreichen.«
    »Und für Sie bleibt auch noch eine Menge übrig?«
    »Ich komme zurecht«, erwiderte Goyette und meckerte wie eine Hyäne. »Ich brauche von Ihnen und dem Minister für Natur- und Bodenschätze lediglich die Genehmigungen für

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