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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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paar Monaten dort weggegangen, um bei Dr. Maxwells Projekt mitzumachen. Er hat mehr Mittel für ergebnisoffene Forschungen.« Sie grinste. »Ich wollte dich anrufen, seit ich wieder in Washington bin, aber ich war einfach immer überlastet.«
    »Kann ich mir vorstellen. Seit der Ansprache des Präsidenten ist die Arbeit in eurem Labor ganz plötzlich höchst wichtig.«
    Lisas Miene wurde ernst, und sie trat einen Schritt näher an Loren heran. »Ich würde gern über meine persönlichen Forschungen mit dir reden«, sagte sie leise.
    »Ginge das beim Essen heute Abend? Mein Mann holt mich in einer halben Stunde ab. Wäre schön, wenn du dich anschließen würdest.«
    Lisa dachte einen Moment lang nach. »Aber gern. Ich sage nur Dr. Maxwell Bescheid, dass ich heute Abend allein nach Hause gehe. Meinst du, dein Mann könnte mich fahren?«
    Loren lachte. »Ein hübsches Mädchen mitzunehmen ist eine seiner Lieblingsbeschäftigungen.«
    Loren und Lisa standen an der Nordtreppe des Rayburn Building, als eine Reihe vom Großraum- und Mercedeslimousinen die für Würdenträger vorbehaltene Fahrspur entlangrollten und die reicheren Kongressabgeordneten samt den nicht von ihrer Seite weichenden Lobbyisten abholten. Lisa wurde einen Moment lang vom Mehrheitsführer des Kongresses abgelenkt und hätte um ein Haar die Ankunft eines flotten alten Cabriolets verpasst, das an der Bordsteinkante hielt und mit seinem hochgezogenen Kotflügel beinahe ihren Oberschenkel streifte. Sie riss die Augen auf, als ein markig wirkender Mann mit schwarzen Haaren und leuchtend grünen Augen aus dem Wagen stieg, Loren umarmte und sie leidenschaftlich küsste.
    »Lisa«, sagte Loren, als sie den Mann leicht betreten weggeschoben hatte, »das ist mein Mann, Dirk Pitt.«
    Pitt sah Lisas verwunderten Blick und lächelte freundlich, als er ihr die Hand schüttelte. »Keine Sorge«, sagte er lachend. »Ich falle nur über Frauen her, die dem Kongress angehören.«
    Lisa spürte, wie sie leicht errötete. Sie sah ein abenteuerlustiges Funkeln in seinen Augen, das durch seine Freundlichkeit etwas gedämpft wurde.
    »Ich habe Lisa zum Essen eingeladen«, erklärte Loren.
    »Schön, dass Sie mitkommen. Ich hoffe nur, Sie haben nichts gegen ein bisschen Wind«, sagte Pitt und nickte zum Auto hin.
    »Das ist ja vielleicht eine Karre«, stieß Lisa aus. »Wie heißt sie denn?«
    »Ein 1932er Auburn Speedster. Ich bin erst gestern Abend mit den Bremsen fertig geworden und dachte, es würde vielleicht Spaß machen, damit auszufahren.«
    Lisa blickte auf den schnittigen Wagen, der cremefarben und blau lackiert war. Der offene Innenraum bot nur Platz für zwei, einen Rücksitz gab es nicht. Stattdessen verjüngte sich die Karosserie zur hinteren Stoßhange hin wie zu einer Art spitzem Bootsheck.
    »Ich glaube, da passen wir nicht alle rein«, klagte sie.
    »Doch, wenn jemand nichts dagegen hat, hinten mitzufahren«, erwiderte Pitt. Er ging zum Heck und drückte auf das glänzende Blech, woraufhin sich ein verborgener Sitz aufklappte, der Platz für eine Person bot.
    »O je, ich wollte schon immer mal auf einem Notsitz mitfahren«, sagte Lisa. Ohne zu zögern stieg sie auf das Trittbrett und sprang in das enge Abteil.
    »Mein Großvater hat mir oft erzählt, wie er während der Weltwirtschaftskrise immer auf dem Notsitz vom Packard seines Vaters mitfahren durfte«, erklärte sie.
    »Nirgendwo sieht man mehr von der Welt«, versetzte Pitt scherzhaft und zwinkerte ihr zu, bevor er Loren auf den Vordersitz half.
    Sie schlängelten sich durch den Berufsverkehr entlang der Mall und über die George Mason Bridge und hielten sich dann in Richtung Süden nach Virginia. Die Monumentalbauten der Stadt wurden hinter ihnen kleiner, der Verkehr dünner, und Pitt drückte das Gaspedal durch. Mit seinem starken, ruhig laufenden Zwölfzylindermotor unter der Haube fuhr der schnittige Auburn binnen kürzester Zeit schneller als erlaubt. Als der Wagen beschleunigte, grinste Lisa, winkte den entgegenkommenden Autos wie ein kleines Mädchen zu und genoss den Fahrtwind, der an ihren Haaren zauste. Vorn legte Loren die Hand auf Pitts Knie und lächelte ihren Mann an, der allem Anschein nach immer irgendwo ein Abenteuer fand.
    Pitt fuhr an Mount Vernon vorbei und bog dann vom Highway ab. An einer unscheinbaren Kreuzung stieß er auf einen Feldweg, der sich zwischen Bäumen hindurchschlängelte und bei einem kleinen Restaurant am Potomac endete. Kaum hatte Pitt den Auburn geparkt und den

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