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Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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von einem anderen interessanten Detail«, sagte er und blätterte ein paar Seiten weiter. »Ein dritter Trupp Inuit behauptet, man hätte eines der Schiffe sinken sehen, während das andere verschwand. Leuthner wurde nie recht schlau daraus, weshalb die Inuit zwischen beidem unterschieden.«
    »Angenommen, es war eins von Franklins Schiffen, dann müsste man wissen, ob es sich um die
Erebus
oder die
Terror
handelte, falls das Mineral nicht auf beide gebracht wurde«, wandte Pitt ein.
    »Ich fürchte, Koo-nik hat das Schiff nicht identifiziert. Und beide Schiffe sahen nahezu gleich aus«, sagte Perlmutter.
    »Aber er sagte doch, die Besatzung hätte sich vorgestellt«, sagte Loren. »Wie hat er sie genannt, die ›schwarzen Männer‹?«
    »Als ›Männer der Schwärze‹ hat er sie bezeichnet«, erwiderte Perlmutter. »Irgendwie sonderbar. Ich nehme an, sie haben sich so genannt, weil sie so viele dunkle Winter überstanden haben.«
    »Vielleicht gibt es auch noch einen anderen Grund«, sagte Pitt, der den Mund zu einem breiten Grinsen verzog. »Wenn sie tatsächlich die Männer der Schwärze waren, dann haben sie uns verraten, auf welchem Schiff sie dienten.«
    Loren schaute ihn fragend an, doch Perlmutter war bereits ein Licht aufgegangen.
    »Aber natürlich!«, röhrte der schwergewichtige Mann. »Es muss die
Erebus
gewesen sein. Gut gemacht, mein Junge.«
    Loren blickte ihren Mann an. »Was ist mir entgangen?«
    »Erebus«, erwiderte Pitt. »In der griechischen Mythologie ist Erebos der Gott der Finsternis und zugleich eine Station auf dem Weg in den Hades. Es ist ein Ort ewiger Finsternis oder Schwärze, wenn du so willst.«
    »Man könnte durchaus sagen, genau dort sind die Schiffe gelandet«, sagte Perlmutter. Er warf Pitt einen neugierigen Blick zu. »Meinst du, du kannst es finden.«
    »Es ist ein ziemlich großes Suchgebiet, aber das könnte die Sache wert sein. Das Einzige, was uns am Erfolg hindern kann ist das Eis, dem auch Franklin zum Opfer fiel.«
    »Der Sommer rückt näher, und damit auch die Eisschmelze, sodass die Gewässer in dieser Gegend befahrbar sind. Kannst du rechtzeitig ein Schiff dorthin bringen, um eine Suchaktion durchzuführen?«
    »Und vergiss die Kanadier nicht«, warnte Loren. »Möglicherweise lassen sie dich nicht einreisen.«
    Pitts Augen funkelten geradezu vor Zuversicht. »Zufällig habe ich ein Schiff ganz in der Nähe und dazu noch einen Mann, der eine Möglichkeit finden wird«, sagte er grinsend.
    Perlmutter entdeckte eine staubige Flasche mit altem Portwein und schenkte jedem ein kleines Glas davon ein.
    »Viel Erfolg, mein Junge«, sagte er und prostete ihm zu. »Vielleicht kannst du etwas Licht in das Dunkel um die
Erebus
bringen.«
    Nachdem sie sich bei Perlmutter für das Essen bedankt hatten und der Marinehistoriker seinerseits versprochen hatte, ihnen Kopien von allem Material zu machen, das er über das Schiff besaß, verließen Loren und Pitt die Remise und gingen zu ihrem Auto. Loren war ungewöhnlich still, als sie einstiegen. Ihr sechster Sinn sagte ihr, dass Gefahr drohte. Sie wusste, dass sie Pitt nicht im Weg stehen durfte, wenn er ein Rätsel lösen wollte, aber es fiel ihr immer schwer, ihn ziehen zu lassen.
    »Die Arktis ist gefährlich«, sagte sie schließlich leise. »Ich mache mir Sorgen, wenn du da oben bist.«
    »Ich packe lange Unterhosen ein und halte mich von den Eisbergen fern«, sagte er aufmunternd.
    »Ich weiß, dass die Sache wichtig ist, aber trotzdem wünschte ich, du müsstest nicht weg.«
    Pitt lächelte sie zwar beruhigend an, aber sein Blick wirkte bereits abwesend und zugleich entschlossen. Loren betrachtete ihren Mann und wusste, dass er schon so gut wie dort war.
42
    Mitchell Goyette saß am Achterdeck seiner Yacht und las eine Gewinnprognose, als seine Privatsekretärin mit einem sicheren schnurlosen Telefon auftauchte.
    »Minister Jameson ist am Apparat«, sagte die reizende Brünette und reichte ihm das Telefon.
    Goyette bedachte sie mit einem anzüglichen Grinsen, dann griff er zum Hörer.
    »Arthur, gut, dass Sie anrufen. Sagen Sie mal, wie kommen Sie mit den Explorationsrechten in der Arktis voran?«
    »Deshalb rufe ich an. Ich habe die Karten mit den von Ihnen gewünschten Explorationsgebieten erhalten. Diese Gebiete umfassen Tausende von Quadratkilometern Land. Ich bin ziemlich erschrocken. Das ist … beispiellos, muss ich sagen.«
    »Ja, nun, dort gibt es ein Vermögen zu holen. Aber zunächst das Wesentliche. Wie steht es

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