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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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diesbezüglichen Maßnahmen erörterten.
Offenbar hatte man meinem kleinen Schutzbefohlenen das abgedroschene Sprichwort ›Kinder soll man nicht hören und nicht sehen‹ eingeimpft. Es hielt ihn allerdings davon ab, eine Menge Fragen zu stellen.
Onkel Beltira teilte uns mit daß nach dem Kalender der Dalaser das Dritte Zeitalter zu Ende gegangen sei. Alle Prophezeiungen waren nunmehr abgeschlossen, wir hatten unsere Anweisungen, und alles, was wir noch tun mußten, war, sie in die Tat umzusetzen.
Dann berichtete uns Onkel Beldin, daß ein angarakanischer General mit Namen Kallath emsig ganz Mallorea einige und unter Toraks Herrschaft bringe.
Einmal mißachtete Prinz Geran im Verlauf unserer Besprechung die ungeschriebene Regel. »Entschuldigt«, meldete er sich zu Wort. »Was soll in Arendien geschehen? Ist das nicht der Ort, den eure Schriftrolle meint, wenn sie etwas über die ›Länder des Stiergottes‹ sagt?«
»Sehr gut Geran«, lobte Vater die rasche Auffassungsgabe des Jungen, mit deren Hilfe er die Andeutung in der dunklen Sprache des Mrinkodex entschlüsselt hatte.
»Es wird ein EREIGNIS stattfinden, Eure Hoheit«, klärte Beltira ihn auf.
»Was für ein Ereignis?« Geran hatte die Großbuchstaben nicht ganz mitbekommen, die meine Familie bei diesem Wort immer mitdachte.
»Die Prophezeiung, die wir Mrinkodex nennen, benutzt diesen Begriff, um eine Begegnung zwischen dem Kind des Lichtes und dem Kind der Finsternis zu bezeichnen«, erläuterte Belkira.
»Wer sind sie?«
»Keine bestimmten Personen«, antwortete Beldin. »Sie sind so etwas wie Titel. Man könnte sagen, sie werden ziemlich oft vererbt. Wie dem auch sei, alles bewegt sich auf eines dieser EREIGNISSE zu. Wenn wir alles richtig deuten, werden sich das Kind des Lichtes und das Kind der Finsternis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft in Arendien begegnen, und diese Begegnung wird nicht allzu freundschaftlich vonstatten gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie über das Wetter reden werden.«
»Eine Schlacht?« fragte Geran voller Begeisterung. Schließlich war er noch ziemlich jung.
Ich hielt mich in der Küche auf und bereitete das Abendessen vor. »Das Auftauchen dieses Kallath zu just diesem Zeitpunkt ist kein Zufall, nicht wahr?« warf ich ein.
»Wahrscheinlich nicht Pol«, pflichtete Vater mir bei.
»Entschuldigt noch einmal«, mischte Geran sich ein. »Wenn Torak seine eigenen Prophezeiungen hat, dann weiß er doch genausogut wie wir, daß in Arendien etwas Wichtiges passieren wird, oder?«
»Dessen bin ich sicher«, versetzte Beldin.
»Wollt ihr wissen, was ich meine?« fuhr der Junge fort, die Stirn vor lauter Konzentration gefurcht »Ich glaube nicht, daß das, was meiner Familie widerfahren ist, wirklich etwas damit zu tun hatte, daß jemand den Orb stehlen wollte. Ich glaube, Torak wollte uns einfach nur so beschäftigen, damit wir dem, was dieser Kallath in Mallorea tut, keine Beachtung schenken. Falls diese Nyissaner damals nicht meine Familie ermordet hätten, wäre einer von euch nach Mallorea gegangen und hätte Kallath daran gehindert, das ganze Land zu unterjochen. Aber ihr wart alle so eifrig damit beschäftigt, die Nyissaner zu bestrafen, daß ihr euch überhaupt nicht für das interessiert habt, was in Mallorea vor sich ging.« Er verstummte, da er sich plötzlich bewußt wurde, daß wir ihm alle gebannt zuhörten. »Na ja«, fügte er entschuldigend hinzu, »ich meine ja nur, und dieser Zedar konnte euch wahrscheinlich am besten hinters Licht führen, weil er euch so gut kennt«
»Was hast du mit diesem unschuldigen kleinen Jungen angestellt Pol?« knurrte Beldin mich an. »So klar dürfte er noch gar nicht denken können!«
»Ich habe ihm das Lesen beigebracht Onkel«, gab ich zurück. »Er hat es sich in den Büchern angeeignet.«
»Was für eine Verschwendung!« murrte der Zwerg.
»Ich vermag dir nicht ganz zu folgen, Onkel.«
»Der Junge und ich hätten auf unserer Reise durchs Gebirge philosophische Dispute führen können, anstatt die Fische zu stören.«
»Du mußt dich einfach überall einmischen, Pol, nicht wahr?« zischte Vater vorwurfsvoll.
»Einmischen? Das Wort heißt ›Erziehung‹, Vater. Hast du dich nicht auch bei mir eingemischt? Ich meine mich noch daran zu erinnern, wie vor ein paar Jahren eine Flut von ›Warums‹ aus deinem Mund strömte.«
»Ohne diese klugen Bemerkungen bist du einfach nicht glücklich, nicht wahr, Pol?« sagte er mit einem gewissen Ekel in der Stimme.
»Für dich ist

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