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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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Kugel. Ein mächtiger, gleißender Blitz durchzuckte Zeliaths Hand und schlug dann in der Kugel ein. Levicia öffnete schmerzverzerrt ihre Augen, unfähig sich gegen dieses Schicksal zu wehren. Plötzlich begann Levicia stark zu zucken, und schrie vor Schmerzen. Himbi sah, wie ein kaum sichtbarer, bläulicher Dunst aus Levicias gesamtem Körper emporstieg, und in die kleine Kugel gesogen wurde. Als der Dunst verschwunden war, hörte Harizum auf, Levicias Körper unter Strom zu setzten. Levicia sackte sofort bewusstlos zusammen, und blieb regungslos auf dem Altar liegen. Anschließend konnte Himbi sehen, wie sich Harizum die kleine Kugel zufrieden vor die Augen hielt. Dann befestigte er sie an einer dünnen silbernen Kette und hängte sie sich um den Hals. Mit einem Male schien er noch kräftiger und mächtiger zu sein, als zuvor. Nachdem er dämonisch lachte, schnappte er sich die leblose Hexe, und sperrte sie in den Kerker, indem Himbi sie und Mugel einst gefunden hatte. Himbi konnte nicht glauben, was er gerade gesehen hatte. Wie es aussah, hatte Harizum die junge Hexe nur benutzt, und dann verraten. Offenbar hatten sie ihr unrecht getan, und wohlmöglich zu früh verurteilt, ohne die gesamte Geschichte zu kennen. Schlagartig wurde es um Himbi herum plötzlich pechschwarz. Als er nach einigen Sekunden wieder sehen konnte, da befand er sich am Fuße des Berges Trohl, genau dort, wo sie von dem Wirbelsturm des Portalsteines ausgespuckt wurden. Er sah den todtraurigen Esel Bruno, der verzweifelt nach dem Ausgang der Höhle Ausschau hielt. Das Bild brach ab, als sich eine gekrümmte Person dem Esel näherte. Himbi ahnte Böses. Er fühlte sich unglaublich schuldig, seinen treuen Begleiter Bruno am Fuße des Berges zurückgelassen zu haben. Plötzlich verschwand das Bild wieder, und Himbi wurde an einen anderen Ort gerissen. Mit einem Male sah er sich selbst in einer schillernden und prächtigen Rüstung auf einem offenen Feld stehen. Hinter ihm befand sich ein riesiges Heer, zusammengesetzt aus sämtlichen Rassen dieses Kontinents, das sich unter einer wehende Fahne, die ein Saphirdrachen mit ausgebreiteten Schwingen zierte, versammelt hatte. Auch Himbis Rüstung war mit diesem Drachen verziert. Das Heer hatte seine Kampfaufstellung eingenommen und erwartete einen Angriff. Doch gegen welchen Gegner hatten sie hier Stellung bezogen, und in welchem Land befand sich das Schlachtfeld? Himbi ließ seinen Blick wandern, und erkannte schließlich, gegen wen das Heer ins Feld gezogen war. Vor ihm marschierte ein anderes, gewaltiges Heer, an Größe dem ihrigem bei weitem überlegen, auf sie zu. Es bestand ausschließlich aus Untoten. Wie eine schwarze Flutwelle kam das gegnerische Heer unaufhaltsam näher. Himbi erkannte Skelette, Zombies und andere Kreaturen des Todes, mit gebleckten Zähnen. Dann wanderte sein Blick wieder auf sich selbst, und er sah, wie er den Männern und Frauen seines Heeres etwas zurief. Doch er konnte nicht hören, was er den Leuten sagte. Dennoch konnte er an den entschlossenen Gesichtern der Leute sehen, dass das Gesagte seine Wirkung nicht verfehlte. Mit gehobenen Waffen rannte das Heer plötzlich laut schreiend dem Feind entgegen. Eine grauenhafte Schlacht entbrannte. Himbi fragte sich, warum er es war, der das Heer in die Schlacht führte. Sollte er ein richtiger Heerführer werden? Er konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen. Außerdem hätte er gerne gewusst, was er den Männern und Frauen zugerufen hatte. Doch das Gesehene machte ihm deutlich, dass Zeliath Harizum es geschafft hatte, Polifazio zu neuem Leben zu verhelfen. Anders konnte er sich ein solch grauenhaftes Heer nicht erklären. Plötzlich riss das Bild wieder ab, und Himbi wurde hoch in die Lüfte getragen. Von hoch oben flog er quer über das Land. Er konnte sehen, dass der größte Teil des Kontinents nun grau und schwarz geworden war. Bäume waren abgestorben, Teiche und Seen waren umgekippt. Nichts erinnerte noch an die einstige Schönheit der verschiedenen Länder. Lediglich ein kleiner noch verbliebener grüner Fleck war zu sehen. Doch Himbi wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis dieser auch von der schwarzen Masse verschlungen würde. Himbi sah mit Entsetzten, dass der gesamte Güldene Wald lichterloh brannte. Er wandte seinen Blick geschockt ab. Schließlich konnte er nicht mehr ertragen, was er in der Träne sah, und ließ den Stein los. Schlagartig spürte er, wie die Zeit um ihn herum wieder ins

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