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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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Saal und blendete die Gefährten für einen kurzen Moment. Nachdem sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, bot sich ihnen ein außerordentlich prächtiger Anblick. Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger Saal, größer als alle anderen, durch die sie bislang gewandert waren. Mächtige Eissäulen stützten die Decke des Saales. Ein roter, breiter Teppich führte von der Tür fast bis zum Ende des Saales, wo sich ein riesiger und prächtig verzierter Thron befand. Auch dieser Saal war aus Eis, genau wie alles andere, was sich in ihm befand. Der Elf führte sie über den Teppich bis vor den Thron, auf dem ein Eiself in königlichen, seidenen Gewändern saß. Auf dem Kopf trug er eine dünne, silberne Krone, in der ein makelloser, lupenreiner Diamant eingesetzt war. Bei dem Anblick des Steines wurde es Mugel ganz anders. Dieser Diamant musste ein Vermögen wert sein.
     
    „Ah, ihr seid hier! Ich begrüße euch im Namen des Volkes der Eiselfen. Ich bin Linforsin Arcenrum, der Elfenkönig. Auch, wenn mich eure Anwesenheit mit großer Sorge erfüllt, so bin ich froh, dass ihr wieder bei voller Gesundheit seid.“ sagte der König mit derselben melodischen Stimme, wie die beiden anderen Elfen, die Himbi und Mugel bislang kennengelernt hatten.
     
    Und dennoch war etwas anders an dieser Stimme. Obwohl sie denen der anderen aufs Kleinste ähnelte, war sie erfüllt von Stolz und Edelblütigkeit. Himbi und Mugel wussten nicht, was der Elfenkönig mit dem meinte, was er ihnen gerade gesagt hatte.
     
    „Wir bedanken uns für eure Gastfreundschaft und Hilfe. Offenbar haben wir es euch und euren Männern zu verdanken, dass wir nicht den sicheren Tot im Schneesturm gefunden haben. Mein Name ist Himbi, und dass hier ist mein treuer Freund Mugel. Es scheint mir, als hättet ihr gewusst, dass wir zu euch kommen würden. Oder täusche ich mich?“ fragte Himbi höflich. „Ja, du hast recht. Wir haben euch bereits erwartet, seit Zweitausend Jahren, um genau zu sein.“ antwortete Linforsin.
     
    Himbi und Mugel sahen sich verwirrt an. Wie konnte so etwas sein?
     
    „Aber, wie ist das möglich? Und warum erfüllt es euch mit Sorge, dass wir nun hier sind?“ fragte Mugel.
    „ Ich erinnere mich, als sei es erst gestern gewesen. Als ich noch ein grünschnäbliger Prinz war, vor ungefähr Zweitausend Jahren, da befragte mein Vater und einstiger Elfenkönig, die altehrwürdige Hellseherin unseres Volkes. Er wollte wissen, wie es um die Zukunft seines Volkes gestellt sei, wenn er schon lange nicht mehr am Leben sei.“ begann der König zu erzählen.
    „ Ihr seid Zweitausend Jahre alt?“, fragte Mugel skeptisch.
     
    Er konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte, denn der König sah höchstens aus wie ein 35jähriger Mann. Ihm war sein Alter nicht im Geringsten anzusehen.
     
    „Oh ja, junger Höhlentroll. Ich bin in der Tat Zweitausend Jahre alt. Zweitausendeinhundertfünfunddreißig, um genau zu sein. Kein Alter, für jemanden unseres Volkes. Doch, um auf eure eigentliche Frage zurückzukommen. Noch heute habe ich die Prophezeiung wortwörtlich im Gedächtnis, die unsere Hellseherin meinem Vater vorhersagte. Heute ist jene uralte Prophezeiung eingetreten, daran besteht kein Zweifel!“ Dann begann Linforsin, die uralte Prophezeiung zu rezitieren. „Es wird kommen der Tag, an dem die Welt erneut aus ihren Fugen gerät. Zwei Geschöpfe, wie Tag und Nacht, wie Sonne und Mond, keine Stammesbrüder der Eiselfen, werden die Kunde über die Bestie ins vereiste Land bringen. Jener Tag wird der Beginn eines neuen, düsteren Zeitalters sein. Der Advokat des Bösen wird neues Leben empfangen, und die Schrecken der vorvorderen Zeiten aufs Neue in die Welt entsenden.“
     
    Himbi wiederholte die Worte des Königs einige Male. Alles, was die Prophezeiung besagte, war die Wahrheit. Und das nach diesen vielen Jahren.
     
    „Dann habt ihr Zweitausend Jahre auf uns gewartet, und gewusst, was eines Tages geschehen würde?“, fragte Himbi grübelnd.
    „ Ich habe jeden Tag mit eurer Ankunft gerechnet, auch, wenn ich stets gehofft hatte, jener Tag würde niemals kommen. Als eine Gruppe unserer Jäger euch draußen, inmitten des Schneesturmes, fand, und euch hierher brachte, da wusste ich, dass jener Tag gekommen war. Doch bitte, erzählt mir genau, warum ihr hier seid, auch wenn ich im Prinzip den Grund eures Besuches bereits kenne!“ forderte der König die beiden auf. „Delvariel selbst schickte uns zu euch, in der Hoffnung,

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