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Polt - die Klassiker in einem Band

Polt - die Klassiker in einem Band

Titel: Polt - die Klassiker in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haymon
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hätte ich etwas verschweigen sollen, es ist ja durchaus erfreulich gelaufen.“
    „Hm, ja. Weißt du, dieser Vorgesetzte, dessen Anruf mir neulich einiges Bauchweh verursacht hat …“
    „Was ist mit dem?“
    „Er hat schon wieder angerufen. Man sei höchsten Ortes sehr erfreut über unsere professionelle Arbeit, ließ er mich wissen.“
    „Na, ist doch alles bestens.“
    „Natürlich. Und dann hat er noch etwas gesagt.“
    „Du wirst es mir verraten.“
    „Ungern. Dieser Simon Polt, hat er gesagt, verdient besonderes Lob, und man werde sich gegebenenfalls daran erinnern.“
    Polt wurde wieder einmal rot, und weil sein Dienst ohnedies zu Ende war, machte er, daß er nach Hause kam. Czernohorsky begrüßte ihn und erinnerte mit anklagenden Lauten an einen beschämend leeren Napf. Nach seiner Mahlzeit wagte der Kater einen vorsichtigen Sprung auf die Knie seines Ernährers. „Bravo, mein Alter!“ Polt nahm Czernohorsky und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken, um nach der Narbe zu sehen. „Na, du schaust aus. Ich würde mich genieren, mit so einem Bauch.“ Der Kater genierte sich nicht, fuhr aber die Krallen seiner rechten Vorderpfote aus und gab Simon Polt eins über die Nase.
    Der Gendarm war gerade dabei, mit einem Papiertaschentuch das Blut abzuwischen, als ihn das Telefon störte. Karin Walter war dran. „Die Scheiße ist komplett, Simon.“ Ihre Stimme klang schrill.
    „Was ist denn los, um Himmels willen?“
    „Manfred Wieser hat mich eben angerufen. Es geht um die Kinder. Sie waren in der Schule, wie jeden Tag in letzter Zeit. Aber keiner der vier Buben ist zu Hause angekommen. Sie sind weg, Simon. Hoffentlich sehen wir sie wieder.“
    Stille Post
    „Meiner Meinung nach sind die vier Buben nicht unmittelbar in Gefahr. Beruhigt euch erst einmal.“ Harald Mank schaute Simon Polt und Karin Walter über seinen Schreibtisch hinweg an. Polt hatte seinen Vorgesetzten während eines probiotischen Abendessens erreicht, und es war nicht allzu schwierig gewesen, ihn ins Wachzimmer zu locken. Mank erhob sich und trat zu einer Wandkarte, die das Wiesbachtal in allen Details zeigte. „Die Kollegen sind schon mit den Streifenwägen unterwegs. Viel werden wir aber heute nacht wohl nicht ausrichten, die Helden werden ein gutes Versteck haben, wie ich sie kenne.“
    „Und wenn sie mit dem Bus Richtung Wien gefahren sind?“ Polt spielte nervös mit einem Kugelschreiber.
    „Sind sie nicht. Das wissen wir bereits. Und Autostop ist ziemlich unwahrscheinlich. Trotzdem habe ich zur Sicherheit Bescheid gegeben, auch an der Grenzstation. Aber die Buben verbergen sich irgendwo hier in der Gegend, da kennen sie sich aus. Wenn wir morgen nicht bald Erfolg haben, fordere ich jedenfalls Suchhunde an.“
    „Das dritte große Geheimnis“, murmelte Polt.
    „Das was?“
    „Die Viererbande hat drei große Geheimnisse, Harald. Das zweite kenne ich, das dritte halb und das erste, das größte, müssen wir finden. Was dagegen, wenn ich einmal dieser Spur folge? Und zuvor möchte ich noch dem Manfred Wieser einen Besuch abstatten. Kommst du mit, Karin?“
    „Ja.“
    Harald Mank kehrte hinter seinen Schreibtisch zurück. „Ihr müßt eure Räder nehmen, Auto ist keins mehr da. Hier sind zwei Taschenlampen. Ich bleibe in der Dienststelle, als Nachrichtenzentrale.“
    Simon Polt hatte lange und laut an das Hoftor geklopft, als Manfred Wieser endlich öffnete. Sein Atem roch nach Schnaps. Sie haben in meinem Haus nichts verloren, Inspektor.“
    Polt schob ihn zur Seite. „Irrtum, Herr Wieser. Heute bin ich offiziell da. Und Karin Walter steckt mit mir unter einer Decke, wie Sie wissen. Wo können wir reden?“
    „Kommen Sie meinetwegen in die Küche.“ Schwerfällig ging der Bauer voran und warf einen Haufen Arbeitskleidung von der Sitzbank auf den Fußboden, um Platz für den Besuch zu machen. Er selbst blieb stehen. „Und? Was jetzt?“
    „Haben Sie eine Ahnung, wo sich die vier verstecken könnten?“
    „Wenn ich das wüßte, Herr Obergescheit, hätte ich den Klaus schon an den Ohren aus dem Loch gezogen.“
    „So, wie Sie ihn in die Schule geprügelt haben, nicht wahr?“
    „Hat doch gewirkt, oder? Bei den anderen übrigens auch.“
    „Ja, bis heute mittag. Und jetzt sind die Buben irgendwo allein mit ihrer Angst, und man muß das Schlimmste befürchten.“
    Manfred Wieser kam drohend auf Polt zu. „So haben wir’s gern. Erst Kinder verschrecken und dann den Eltern Vorwürfe machen.“ Er nahm den Gendarmen am

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