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Polt - die Klassiker in einem Band

Polt - die Klassiker in einem Band

Titel: Polt - die Klassiker in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haymon
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wollte kündigen. Als er darauf wie ein verstoßener Liebhaber reagiert hat, hat sie herzlich lachen müssen. Ich glaube, außer dem hochwürdigen Herrn weiß nur noch ich von dieser hübschen Szene.“
    „Nicht schlecht! Jetzt aber noch was Unangenehmes: Neben der Falle, in der sich das Reh erwürgt hat, war etwas in die Rinde geritzt – der Revolit-Hut.“
    „Nein!“ Franz Fürst nahm Polt mit beiden Händen an der Uniformjacke. „Nein!“
    „Wenn ich’s doch sage. Du mußt es ja nicht gewesen sein.“
    „Wer sonst?“
    „Jemand, der dich aufs Kreuz legen will, zum Beispiel. Hast du Feinde?“
    Fürst lachte gequält. „Den Landesschulinspektor. Aber der hat ja schon seinen Triumph.“
    „Ja dann.“ Polt schaute seinem Gegenüber fragend ins Gesicht. „Wenn’s kritisch wird mit dir, kannst du immer zu mir kommen, privat meine ich, oder zur Karin.“
    Der Lehrer senkte den Kopf. „Ihr wollt mir helfen. Und genau das ist mein Problem.“
    Auf seinem Weg durch die Kellergasse bremste der Gendarm vor Firmian Halbwidls Preßhaus. Die Tür war verschlossen. Polt wartete zögernd, dann wurde er vom alten Prantl angeredet, dem der Keller nebenan gehörte. „Der Firmian ist nach Breitenfeld gefahren, Herr Inspektor. Hat dort irgendwas zu erledigen.“ Prantl trat dicht an Polt heran. „Den armen Kerl kennt man nicht wieder, seit das mit der Köchin passiert ist. Ich hab fast schon geglaubt, er tut sich was an.“
    „Scheint ihn wirklich sehr getroffen zu haben.“
    Prantl lächelte verschwörerisch. „Er war ja auch ein großer Verehrer von ihr. Aber keusch, Herr Inspektor, ganz keusch.“
    „Hat er davon erzählt?“
    „Nicht nur einmal. Daß sie etwas Besonderes ist, hat er gesagt, mit einer Bildung, von der die ungehobelten Männer im Wiesbachtal keine Ahnung haben. Die Amalie, hat er gesagt, braucht Kulturmenschen, wie er einer ist. Und der Pfarrer war ihm auch nicht recht, weil er der Köchin angeblich viel zu wenig Freiheit gelassen hat. Wie in einem goldenen Käfig, hat er immer geschimpft, der Nachbar. Und seit die Köchin tot ist, läßt er überhaupt kein gutes Haar mehr am hochwürdigen Herrn Winter. Da wird noch so allerhand ans Licht kommen, meint er. Aber der Firmian redet viel, wenn der Tag lang ist.“
    „Wir kennen ihn ja gut genug, Herr Prantl. Und? Was macht der Weingarten?“
    „Ist schon wieder recht, jetzt nach dem Regen. Hoffentlich kommt kein feuchter Herbst, wär auch wieder nicht gut.“
    „Wissen Sie was? Ich bin heilfroh, daß ich kein Weinbauer bin.“
    „Und warum?“
    „Einmal ist es zu kalt und einmal zu heiß, dann zu trocken oder zu feucht und womöglich gibt’s auch noch Hagel. Ich könnt keine Nacht ruhig schlafen.“
    Prantl schaute nach oben. „Der, der das schlechte Wetter macht, macht auch das gute.“ Grüßend hob der Alte die Hand und ging in sein Preßhaus.
    In der Wachstube hatte Inspektor Zlabinger Dienst. „Hallo, Simon. Geh gleich ins Büro vom Chef. Die Karin Walter ist drin.“
    „Soso.“
    Als Polt eintrat, aß Karin ohne erkennbare Begeisterung eine Schwedenbombe, während sein Vorgesetzter eine Pose einnahm, die er vermutlich als lässig-elegant empfand. „Mein lieber Simon! Ich habe gerade von dir gesprochen.“
    „Kann nichts Gutes gewesen sein.“
    „Aber ja. Es ist ja wirklich zu bewundern, wie umsichtig und sensibel du im Fall Pröstler vorgehst, obwohl dir als Junggeselle doch jede Erfahrung im Umgang mit dem schöneren Geschlecht abgeht.“ Er zwinkert Polt zu. „Aber du kannst ein paar Tips von mir haben, bei Gelegenheit. Jetzt aber zu unserem lieben Gast. Du bist ja bestimmt nicht nur ins Wachzimmer gekommen, um mit mir zu plaudern, na, Karin? Heraus mit der Sprache!“
    Die Lehrerin stellte die angebissene Schwedenbombe auf den Schreibtisch und schob sie von sich.
    „Also, es ist so.“ Sie schaute zu Polt hinüber. „Wenn ich jetzt etwas erzähle, ist das dann gleich wie eine offizielle Anzeige?“
    Harald Mank legte väterliches Verständnis in seinen Blick. „Wir erfahren viel, Karin, und gehen sehr vorsichtig mit unserem Wissen um.“
    „Allerdings.“ Polt grinste.
    Karin Walter bemerkte nichts davon, weil sie konzentriert vor sich hin schaute. „In unserer Schule ist etwas passiert. Muß heute nacht gewesen sein. Das Konferenzzimmer ist für die nächste Zeit unbenutzbar.“
    Polt schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Herrgott! Jetzt fängt der Zirkus von vorne an.“
    Mank schaute tadelnd. „Vielleicht

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