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Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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lagen die Berge in einem leichten blauen Dunstschleier da. Kleine Dörfer mit runden Zwiebeltürmen lagen zwi-sehen den Hügeln, und dort glitzerte das Wasser des Chiemsees. Weiße Segel leuchteten in der Sonne, Sabine konnte die Inseln im See erkennen und ein großes weißes Ausflugsschiff, das langsam in Ufernähe fuhr.
    Sie hatte Wolkenmähne von Anfang an gemocht. Warum nur war Michaela so anders? Musste man sich an ein Pferd erst gewöhnen? Entschieden schüttelte Sabine den Kopf. Sie verstand das einfach nicht. Natürlich gab es eine Zeit des Kennenlernens, erst ganz allmählich stellte sich gegenseitiges Vertrauen ein. Aber was konnte es Schöneres geben, als sein eigenes Pferd kennen zu lernen? Herauszufinden, was es mochte und was nicht? Sich mit ihm anzufreunden, seine Eigenheiten zu entdecken...
    „Lass ihn nicht fressen!“ Cornelias Stimme riss Sabine aus ihren Gedanken. Sie hatte nicht bemerkt, daß Skjoni ihr die Zügel durch die Finger gezogen und ein großes Büschel Gras abgerupft hatte.
    Energisch nahm sie die Zügel wieder auf. „Du Lauser!“, rief sie. „Da passt man mal einen Moment nicht auf, und schon nutzt du das aus!“ Sie lachte.
    „Das sollte er sich nicht angewöhnen“, sagte Cornelia beim Heimritt. Sie erzählte Sabine, wie gefährlich es sein kann, wenn ein Pferd beim Reiten schnell einmal etwas Giftiges frisst. Ihrem Freund
    Ludger war einmal fast ein Pferd an einer Kolik gestorben, weil es auf einer Weide gefressen hatte, auf der frischer Kunstdünger ausgestreut war.
    Cornelia erhielt und pflegte ihre Weiden auf natürliche Weise, mit Naturdünger. Da wachsen auch die gesunden Wiesenkräuter üppig nach, die die Pferde so liebten.
    Sie waren schon fast wieder beim Hof angelangt, als plötzlich mit lautem Dröhnen ein Mähdrescher aus einem kleinen Weg auf das Feld neben ihnen einbog. Glofaxi ging unbeirrt weiter, aber Wolkenmähne blieb mit einem Ruck stehen. Sie warf den Kopf auf und starrte entsetzt den Mähdrescher an.
    Cornelia zupfte am Führstrick, aber anstatt mitzukommen, stieg Wolkenmähne schrill wiehernd auf die Hinterbeine. Wie ein Standbild hob sie sich vom blauen Himmel ab, ihre silberweiße Mähne flog in der Bewegung.
    Cornelia reagierte schnell. Geschmeidig glitt sie aus dem Sattel, ohne Wolkenmähnes Führstrick loszulassen. Glofaxi würde nicht fortlaufen, das wusste sie. „Nur ruhig, mein Mädchen“, sagte sie leise. Ganz langsam ging sie auf Wolkenmähne zu.
    Die erdfarbene Stute stand zitternd da, ihr Fell war dunkel von Schweiß. Ängstlich und verstört stand sie da.
    Sie sieht aus, als ob sie auf eine Strafe wartet, dachte Sabine erschrocken. Ob sie in Island für so ein Verhalten geschlagen wurde? Ob man dort ihre Angst für Widersetzlichkeit gehalten hatte?
    Cornelia wollte nach dem Halfter greifen, das etwas verrutscht war, doch Wolkenmähne wich schnaubend und augenrollend vor ihrer Hand zurück. Sabine schluckte. Das Pferd war geschlagen worden, wenn es so reagierte! Trauer und Wut stiegen in ihr auf. Kein Wunder, dass Wolkenmähne oft so ängstlich war!
    „Ich tue dir doch nichts“, klang da Cornelias Stimme beruhigend. Inzwischen hatte sie wie nebenbei ihre Hand auf Wolkenmähnes Hals gelegt und streichelte sie behutsam..Die Stute stand wie versteinert da, sie rührte sich nicht. Mit einem Mal aber senkte sie den Kopf.
    „Gut so“, lobte Cornelia. Der Mähdrescher war jetzt etwas weiter entfernt, aber er dröhnte noch immer auf dem Feld. „Nimm Glofaxi als Handpferd und reite voraus“, wies Cornelia Sabine an. „Aber immer hübsch langsam, hörst du?“
    Sabine nickte stumm. Sie trieb Skjoni an Wolkenmähne vorbei, griff Glofaxis Zügel und zog sie dem Schimmel über den Kopf. Dann drehte sie sich zu Cornelia um. „Fertig?“ Ihre Stimme war heiser vor Aufregung.
    „Fertig!“, antwortete Cornelia. Wolkenmähne tänzelte nervös neben ihr. Die Ohren der Stute bewegten sich unablässig, ihr Atem ging stoßweise, und ihre Augen waren vor Angst geweitet. Immer wieder blieb sie stehen und wollte ausbrechen. Dann hielt auch Sabine an, bis die Stute bereit war, wieder ein paar Schritte zu wagen. Es dauerte sehr lange, bis sie endlich an der Erntemaschine vorbei waren und das Geräusch nur noch aus der Ferne zu ihnen drang.
    Sabine atmete erleichtert auf, als der Ponyhof Kleines Hufeisen in Sicht kam. Gut, dass sie nicht allein mit Wolkenmähne unterwegs gewesen war! Sie hätte die Stute nicht halten können.
    „Kannst du dir vorstellen,

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