Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 01 - Wolkenmaehne sucht Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
Vom Netzwerk:
Rücken...“
    „Papa!“ Michaelas Stimme wurde schrill. „Bitte!“
    „Ist ja schon gut“, brummte der Vater. Es entstand ein peinliches Schweigen.
    „Kommst du klar?“, fragte Cornelia. Sie trat neben die Stute und überprüfte Sattelgurt und Zaumzeug.
    Michaela zog den Gurt fest, und Wolkenmähne tänzelte unruhig herum. „Fertig“, sagte das Mädchen mit gepresster Stimme.
    „Na, dann gehen wir mal auf den Reitplatz!“ „Ich habe jetzt eine Privatstunde“, sagte Michaela, ohne Sabine anzusehen. „Und da will ich keine fremden Zuschauer.“
    Noch ehe Sabine etwas sagen konnte, ging sie los und zog Wolkenmähne am Zügel hinter sich her. Cornelia warf Sabine schnell einen Blick zu und schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    „So eine eingebildete Ziege!“, schimpfte Sabine, als sie in die Sattelkammer stapfte. Was war nur mit Michaela los? Warum war sie so arrogant? So unfreundlich? Spürte sie denn nicht, dass Wolkenmähne Verständnis brauchte, Ruhe und liebevolle Zuwendung? Sabine begann, verbissen einen Sattel zu putzen. Sie rieb viel zu fest auf dem Leder herum und merkte es gar nicht.
    Sicher war Michaela eine von denen, die nur aus Angabe reiten wollten und deren reicher Vater ihr jetzt eine schicke Islandstute zur Schau gekauft hatte. Sabine tauchte den Lappen noch einmal in die Dose. Nur reiten wollte? Wie hatte ihr Vater gesagt? Sie muss reiten mit dem Rücken ... wollte Michaela vielleicht gar nicht reiten? Musste sie es vielleicht? Manche Eltern waren da überehrgeizig für ihre Kinder. Sabine polierte den Sattel nach. Es war schwer vorstellbar, dass jemand nicht reiten wollte, Pferde nicht liebte, aber das gab es. Sogar Katrin... Katrin kam zwar ab und zu auf den Ponyhof, aber sie ritt trotzdem noch in der Reitschule in der Stadt und mistete nach wie vor nicht gern aus. Es war pure Faulheit, das wusste Sabine.
    Die Steigbügelriemen waren hart, und es dauerte eine Weile, bis Sabine sie wieder geschmeidig gemacht hatte. Dann hörte sie Stimmen im Hof und ging ans Fenster. Michaela kam mit rotem Kopf daher und führte die schweißnasse Wolkenmähne mit sich. Ihr Vater blickte nervös auf die Uhr. „Ich hätte den Termin beim Arzt beinahe vergessen“, hörte Sabine ihn sagen. „Könnten Sie so gut sein und das Pferd wegstellen, Frau Hülsberg? Wir haben es nämlich eilig!“
    Wegstellen! Das klang, als redete er von einem Fahrrad oder einem Paar Ski. Wegstellen. Ein Sportgerät stellte man weg. Bedeutete ihnen Wol-kenmähne nicht mehr? Sabine wartete, bis der Mercedes aus dem Hof fuhr, dann erst kam sie aus dem Stall.
    Cornelia sattelte Wolkenmähne ruhig ab.
    „So was!“, empörte Sabine sich. „Stellt dir einfach ihr Pferd hin und fährt davon!“
    „Sie muss zum Arzt“, sagte Cornelia. „Normalerweise hätte sie selbst abgesattelt, dafür hätte ich schon gesorgt!“
    „Trotzdem“, Sabine schüttelte den Kopf, „ich finde sie furchtbar eingebildet. Sie hatte keinen Grund, so patzig zu mir zu sein. ,Ich habe eine Privatstunde“ 4 , äffte sie Michaela nach.
    „Ich glaube, sie ist einfach unsicher“, sagte Cornelia beschwichtigend.
    „Unsicher? Die und unsicher? Nein, das glaube ich nicht. Die tut doch so, als hätte sie die Weisheit mit Löffeln gefressen!“
    „Sabine! Damit versucht sie nur, ihre Unsicherheit zu überspielen, damit es keiner merkt.“
    „Ich weiß nicht“, Sabine ging zu Wolkenmähne. „Die sollte gar nicht reiten. Sie hat Wolkenmähne nicht verdient!“
    „Versuch mal, Michaela zu verstehen!“ Cornelia gab Sabine eine Bürste. „Du kommst besser mit der Stute zurecht als sie. Vielleicht kannst du Wolkenmähne regelmäßig versorgen. Das wäre doch schön. Außerdem, warum wollte sie nicht, dass du ihr zuschaust? Das Mädchen und die Stute machen sich gegenseitig nervös. Du könntest ihr und Wolkenmähne eine große Hilfe sein, Sabine!“ Cornelia sah sie ernst an. „Ich weiß ja, dass Michaela es dir nicht leicht macht, aber gib dir Mühe. Wenigstens der Stute zuliebe.“
    Sabine legte dem Pferd ihren Arm über den Rücken. „Also dir zuliebe, Wolkenmähne“, flüsterte sie. Dann band sie die Stute los, um sie trockenzuführen.
    Wolkenmähnes Ohren spielten aufmerksam, als der Wind in den Bäumen rauschte. Auf Island gibt es nicht so viele Bäume, hatte Cornelia gesagt. Das starke Rauschen war der Stute also nicht geheuer. Aber Sabine war ganz zuversichtlich. Bestimmt würde Wolkenmähne sich an alles Fremde gewöhnen. Sie legte der Stute die

Weitere Kostenlose Bücher