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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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sie. „Wenn alles in Ordnung ist, möchte ich die Stute kaufen. Ist Ihnen das recht?“ Sie sah Herrn Krämmer an, und der nickte.
    Auf dem Weg zum Auto wollten die drei noch einmal zu Florentine gehen. Cornelia öffnete die Stalltür und trat leise ein. Nach einigen Schritten aber blieb sie wie angewurzelt stehen: „Um Himmels willen! Schaut euch das nur an!“ Sie deutete auf die Fuchsstute.
    Florentine wiegte sich unaufhörlich von einem Vorderbein auf das andere, sie schaukelte in ihrem engen Ständer hin und her.
    „Sie webt!“, rief Stefan erschrocken.
    Betroffen sah Sabine Florentine an. Sie wusste, dass Weben eine schlimme Angewohnheit ist. Manche Pferde fangen aus Langeweile in der Box oder im Ständer damit an. Auf die Dauer führt die ständige seitliche Belastung zu starken Verschleißerscheinungen der Vorderbeine.
    Florentine hatte ihre Stimmen gehört und versuchte, sich zu ihnen umzudrehen. Aber das erlaubte die kurze Kette nicht. Ein trauriger Anblick.
    „Meinst du, dass ihre Beine schon geschädigt sind?“, fragte Sabine leise.
    „Wer weiß?“ Cornelia seufzte. „Kommt, wir müssen noch einmal zu Herrn Krämmer.“
    Auf der Rückfahrt starrte Sabine aus dem Fenster. Ob Krämmer ihnen die Wahrheit erzählt hatte? „Webte“ Florentine wirklich erst seit einigen Wochen? Oder hatte er das nur gesagt, um Cornelia zu beruhigen?
    „Es ist eine Schande!“, platzte Stefan auf einmal heraus. „Pferde in solchen Ständern zu halten, sollte verboten werden. Vor allem dann, wenn sie nicht einmal regelmäßig auf die Weide kommen. Da braucht man sich doch nicht zu wundern, wenn die Pferde vor lauter Eingesperrtsein krank werden!“
    „Richtig!“, stimmte Cornelia zu. „Pferde sind Bewegungstiere! Man darf sie nicht dauernd einsperren, ohne dass sie Schaden an Leib und Seele nehmen!“
    „Willst du sic nicht trotzdem kaufen?“, fragte Sabine. „Das mit dem Weben, das werden wir schon hinkriegen!“
    „Ich kann es mir nicht leisten, für die Reitschule ein Pferd zu kaufen, das kranke Beine hat. Aber wenn ihre Beine in Ordnung sind, holen wir sie da raus, das verspreche ich euch. Und ich versprecht auch Florentine! Bei uns im Offenstall, mit Pferdegesellschaft, wird sie bestimmt bald nicht mehr weben. Sie wird sich wohl fühlen!“ Sabine war nicht sicher, ob sie Herrn Krämmer glauben konnten. Er hätte sie nämlich unbedingt auf diese Angewohnheit des Pferdes hinweisen müssen! Kaum jemand würde eine Stute mit stark geschädigten Beinen kaufen. Und was sollte dann aus Florentine werden? Offenbar war das ihrer Besitzerin gleichgültig, sonst würde sie doch nicht jemand anderem den Verkauf ihres Pferdes überlassen! Sabine war empört. Wenn sie jemals ein eigenes Pferd haben würde und es aus irgendwelchen Gründen verkaufen müsste, dann würde sie sich die Käufer ganz genau ansehen. Und auch den zukünftigen Platz des Pferdes. Das war man ihm schuldig. Interessierte es Florentines Besitzerin nicht, ob ihr Pferd in gute Hände kam?
    „So eine nette Stute“, murmelte Stefan bedrückt. „Hoffentlich ist sie gesund!“

Immer diese Caroline
    „Cornelia kauft Florentine!“ Mit dieser Neuigkeit empfing Stefan tags darauf Sabine in der Sattelkammer.
    „Wirklich? Hat sie schon das Gutachten vom Tierarzt?“
    Stefan nickte. Der Tierarzt hatte Florentines Beine sogar geröntgt und keine Verschleißerscheinungen oder Schäden feststellen können. Herr Krämmer hatte also doch die Wahrheit gesagt. Nun konnte Cornelia die Stute günstig bekommen, denn das Weben hatte schon so manchen Käufer abgeschreckt. „Viele Leute fürchten, dass ihre Pferde sich das Weben von Florentine angewöhnen können“, erklärte Stefan.
    „Gibt es das wirklich?“, fragte Sabine ungläubig.
    „Es soll Vorkommen. Im Stall ist es den allermeisten Pferden langweilig. Wenn sie den Stallgenossen so herumschaukeln sehen, probieren sie es eben auch mal aus. Manchen macht es Spaß, und das Schaukeln beruhigt sie auch. Ich hab gelesen, dass Affen in Gefangenschaft sich auch so hin und her wiegen, viele andere Tiere auch!“
    „Bald wird’s Florentine gut gehen!“ Sabine war sehr froh, dass Cornelia sich entschlossen hatte, diese zierliche Stute zu kaufen. „Wann holt ihr sie?“
    „Morgen Nachmittag“, erwiderte Stefan.
    „Schade“, Sabine machte ein langes Gesicht. „Da muss ich Mama beim Hausputz helfen. Ich hatte es ihr schon letzte Woche versprochen, und jetzt kann ich sie nicht sitzen lassen. Sie beklagt sich

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