Ponyhof Kleines Hufeisen - 09 - Wolkenmaehne hat Geburtstag
doch alles lernen“, meinte Cornelia. „Du musst nur trainieren und mit ganz einfachen Sachen anfangen, nicht gleich mit der Wippe. Mit der wäre er natürlich völlig überfordert!“
Während die beiden besprachen, wie man Rotundo an verschiedene Geschicklichkeitsspiele gewöhnen könnte, ging Sabine zu den Pferden.
Stefan hatte seit dem Rennen nicht wieder mit ihr gesprochen. Nun ging er ihr nach und begann die Beine der Pferde zu überprüfen. „Ist Skjoni in Ordnung?“, fragte er beiläufig.
„Glaub schon“, antwortete Sabine kurz. Sie war Stefan noch ein wenig böse. So hätte er sie ja nun auch wieder nicht runterputzen müssen. War das Ganze so schlimm gewesen?
Einen Augenblick standen sie bei Skjoni. Der Schecke stand dösend da. Als das Schweigen drückend wurde, wollte Sabine gehen. Doch da hielt Stefan sie zurück. „Tut mir Leid“, sagte er leise. „Ich war so erschrocken und hab mir Sorgen um dich gemacht. Eigentlich wollte ich euch nachreiten, aber Cornelia hat es nicht erlaubt!“
Sabine sah ihn an. „Da wärst du auf Gustav im Renngalopp hinter uns hergejagt?“, fragte sie ungläubig.
„Natürlich nur um euch zu bremsen“, sagte Stefan schnell.
Sabines Herz hüpfte richtig. Er hatte sich Sorgen gemacht! „Na, dann wollen wir mal“, sagte sie hastig und griff nach dem Putzzeug. Ihre Wangen fingen schon wieder an zu glühen!
Die Nachmittagsstrecke legten die Reiter des Ponyhofes in flottem Tempo zurück. Cornelia wollte noch bei gutem Licht auf ihrem Lagerplatz ankommen. „Zelte mit Taschenlampen aufzubauen macht nämlich keinen Spaß“, erklärte sie. „Es ist schon so nicht ganz einfach.“
„Wir haben doch eine Gebrauchsanweisung“, trompetete Franz. „Wenn wir uns an die halten, kann doch nichts schief gehen!“
„Wollen wir’s hoffen!“ Cornelia sah ihn spöttisch an. Sie kannte Franz.
Irgendwann kamen sie durch ein Dorf und ritten an einer Bäckerei am Marktplatz vorbei, aus der es verlockend nach Brot, Semmeln und frisch gebackenem Kuchen duftete. „Können wir hier mal kurz halten?“, fragte Franz, der Süßem nicht widerstehen konnte.
Niemand wunderte sich, dass ihm seine Schwester Marei diesmal nicht widersprach. „Jetzt eine Schmalznudel!“, sagte sie begeistert. „Kommt!“ „Das lässt sich machen“, sagte Cornelia und sprang aus dem Sattel. Sie gab Marei die Zügel und ging in die Bäckerei.
Wenig später war sie mit einer riesigen Tüte Krapfen wieder bei ihrer Gruppe. Gierig fielen sie über die Krapfen her.
Lauser spitzte die Ohren und schnappte sich in einem unbeobachteten Augenblick den Rest von Franz’ Krapfen. „Na hör mal!“ Franz lachte. „Alter Vielfraß, das war mein Krapfen, nicht deiner!“
„Wie der Herr, so das Gscherr!“ Marei lachte mit vollem Mund. Schnell gab sie ihrem Pferd ein ganz kleines Stück von ihrem Krapfen.
Nach der Pause waren sie bald an ihrem Ziel angelangt. Die Waldwiese war ein idealer Lagerplatz. Wasser für die Pferde gab es im Bach, der leise dahinplätscherte. „Und hier darf man einfach so zelten?“, fragte Franz erstaunt.
„Ich hab natürlich gefragt!“ Cornelia stieg aus dem Sattel. „Diese Wiese haben Freunde von mir gepachtet, die im nächsten Dorf wohnen. Im Sommer weiden hier ihre Jungkühe. Wir bleiben hier auf dieser Seite, damit wir ihnen nicht das ganze Gras zertrampeln.“ Schnell waren die Pferde abgesattelt, sie machten sich gierig über das Gras her. „Wo bleibt nur Volker?“, Cornelia sah besorgt zum Himmel, wo sich schwarze Wolken zusammenballten. „Hoffentlich kommt der Regen nicht, bevor wir die Zelte aufgestellt haben!“
„Vielleicht findet er uns nicht?“, überlegte Katrin. „So mitten im Wald!“
„Ja, dann haben wir keine Zelte und nichts zu essen!“, lachte Franz.
„Unsinn! Wir waren doch schon zusammen hier. Er weiß, wie man hierher kommt!“, protestierte Cornelia.
Und ein paar Minuten später rollte Volkers Wagen auf dem Forstweg an den Rand der Lichtung. Er wurde mit großem Hallo begrüßt. Volker machte sich sofort daran, mit Elektroband eine Weide für die Pferde abzustecken, damit sie nicht die ganze Nacht angebunden werden mussten. Für Rotundo wurde ein eigener Weideplatz abgesteckt. Er kannte die anderen Pferde nicht gut genug, um mit ihnen auf engem Raum über Nacht zu bleiben.
Inzwischen mühten sich Katrin, Sabine und Marei mit ihrem Viererzelt ab. Vor ihnen lag ein Wirrwarr aus Stangen, Pflöcken und Schnüren.
Katrin blätterte
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