Ponyhof Kleines Hufeisen - 09 - Wolkenmaehne hat Geburtstag
Krankheit hatte und deshalb nicht mit den anderen Pferden in Berührung kommen durfte. Die meisten Boxen des Ponyhofes waren mit halbhohen Trennwänden versehen, die es den Pferden erlaubten, sich gegenseitig zu beschnuppern und zu sehen. In zwei dieser nebeneinander liegenden Boxen brachten Cornelia und Sabine nun Wolkenmähne und ihr Fohlen.
Im ersten Augenblick wieherte Wolkenmähne schrill, als sie Stella nicht mehr sah. Aber sobald das Fohlen antwortete und den Kopf über die Trennwand steckte, schnaubte die Mutterstute zufrieden und machte sich gierig über das Kraftfutter her, das Cornelia ihr in die Krippe schüttete.
Auch Stella bekam eine Portion, die sie eifrig fraß. Immer wieder aber riss sie den Kopf hoch und sah fragend zu ihrer Mutter hinüber.
Cornelia bat Sabine im Stall zu bleiben; sie mussten sicher sein, dass weder die Mutter noch das Kind plötzlich in Panik gerieten. „Ruf mich, wenn sie gefressen haben und unruhig werden sollten!“ Schon eilte Cornelia hinaus, um dem Hufschmied beim Beschlagen der Haflinger zu helfen.
Wolkenmähne hatte schneller aufgefressen als ihre Tochter. Nun machte sie den Hals lang, um bei Stella mitzufressen, aber der Futtertrog war zu weit entfernt.
Sabine öffnete die Boxtür und ging zu ihrem Pflegepferd. „Keine Angst, du kommst schon nicht zu kurz!“ Sanft strich sie der erdbraunen Stute durch die weiche Mähne und kraulte sie hinter den Ohren.
Das mochte Wolkenmähne. Mit einem tiefen Atemzug ließ sie den Kopf sinken und lehnte das Kinn schwer auf Sabines Schulter.
Sabine liebte diesen Vertrauensbeweis der Islandstute. Am liebsten wäre sie stundenlang stehen geblieben, aber Wolkenmähnes Kopf war schwer und ihre Kieferknochen drückten hart auf Sabines Schulter. Sanft schob sie den Kopf der Stute beiseite.
Inzwischen hatte auch Stella ihr Kraftfutter gefressen und begann nervös in der Box herumzulaufen. Plötzlich stieß sie ein schrilles Wiehern aus. Es wurde Zeit Cornelia zu holen!
Wolkenmähne und Stella waren sehr erleichtert, als sie dann endlich wieder zusammen auf der Weide standen.
„Das machen wir jetzt jeden Tag“, sagte Cornelia. „Am besten bringen wir auch gleich Moritz zu ihnen, damit Stella sich schon daran gewöhnt, ihn später als Gesellschaft in der großen Fohlenbox zu haben. Mit Fee ... das muss ich mir noch überlegen.“ Als sie wieder in den Hof kamen, war der Schmied gerade mit Moritz’ Hufen fertig geworden.
Volker hatte seinen kleinen Hengst gehalten, er war sehr zufrieden mit ihm. Er klopfte seinen Hals und lobte ihn.
„Ein Pfundskerl“, sagte Sigi Holzheimer anerkennend. „Den solltest du jetzt im Herbst ein paar Wochen auf die Alm schicken!“
Volker sah den Schmied überrascht an. „Eine gute Idee!“, sagte er endlich. „Ich wusste gar nicht, dass man die Pferde jetzt noch auf die Alm geben kann!“
Sigi Holzheimer erklärte, dass in der nächsten Woche der Almabtrieb des Viehs sein würde. Danach durften die Jungpferde auf die Alm. Sie konnten nachweiden, was die Kühe übrig gelassen hatten, bis der erste Frost einsetzte und es dort oben zu kalt wurde. „Da werden die Pferde trittsicher!“, sagte Sigi und klopfte Moritz auf die sandfarbene Kruppe. „Später haben sie dann beim Reiten keine Probleme im Gelände. Auf der Alm lernen sie klettern wie die Bergziegen. Pferde, die hier immer nur auf ebenen Weiden stehen, vertreten sich schon mal beim ersten Galoppwechsel den Fuß oder rutschen aus. Ein Haflingerfohlen gehört im Herbst auf die Alm!“
„Das stimmt!“ Man sah Cornelia an, dass ihr der Gedanke gefiel.
„Und ein Islandfohlen?“, fragte Sabine zögernd. Würde es nicht auch Stella gut tun?
„Allen Fohlen tut das gut!“, versicherte Sigi mit Nachdruck. „Auf der Wirtner-Alm kommt im Herbst immer eine ganze Herde Jungpferde zusammen. Meistens sind’s Haflinger, aber auch ein paar andere sind schon mal dabei!“
Ehe der Schmied abfuhr gab er Cornelia die Telefonnummer der Wirtner-Alm. „Rufen Sie gleich an“, riet er. „Die sind immer voll. Aber für Ihre beiden wird schon noch Platz sein. Sagen Sie dem Wirt-ner Sepp einen schönen Gruß von mir!“
„Zuerst müssen wir natürlich die Scherers fragen, ob sie wollen, dass Stella auch auf die Alm kommt!“, sagte Cornelia. „Und wenn sie ja sagen, werden wir das Absetzen gleich noch etwas üben.“
„Aber dann sind Stella und Moritz weg!“, sagte Sabine nachdenklich. „Sie werden mir fehlen!“ „Doch nur für ein paar
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