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Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 10 - Der Spuk in der Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pabel
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gelang ihr auch das meiste Schwarz aus den Augenbrauen zu wischen. Ja, so konnte es gehen. Als sie einen letzten Blick in den Spiegel warf, war sie mit sich zufrieden. Sie schlüpfte in ihre schwarzen Knöchelstiefel und zog die gelbe Jacke über ihren Pullover.
    Da klingelte es auch schon an der Haustür. Das konnte nur Stefan sein! Sie nahm zwei Stufen auf einmal, rannte die Treppe hinunter und riss die Haustür auf.
    Stefan sah sie bewundernd an, aber er sagte nichts. Das bedeutete bei ihm mehr als Worte. Sabine wurde rot bis an die Haarwurzeln. Auch das noch! Dass sie immer so unpassend errötete, war wirklich ätzend. „Ich sag schnell meiner Mutter Bescheid“, rief sie und lief in die Wohnung zurück.
    Kurz darauf saß sie hinten auf dem Moped. Sie hatte nicht viel Platz und schmiegte sich dicht an Stefan. Es war viel schöner als Auto fahren. Selbst beim Reiten war sie ihm nicht so nahe. Es war schon fast dunkel, nur der helle Lichtschein des Mopeds durchdrang die Dämmerung. So hätte sie stundenlang fahren können! Der Mond stieg blass und wie eine riesige Scheibe über den dunklen Tannen auf. Es war wirklich Vollmond! Leider dauerte die Fahrt zum Kino gar nicht lange. Schon bald erreichten sie die Kleinstadt.
    Vor dem Kino parkte Stefan das Moped und sie gingen hinein. Sabine kaufte gerade eine Tüte Popcorn und Fruchtgummis, als ein schlankes, dunkelhaariges Mädchen auf Stefan zukam und ihm überschwänglich um den Hals fiel. „He, Stefan! Ist ja super! Ich hab dich schon ewig nicht mehr gesehen!“, flötete sie zuckersüß und sah den Jungen schmelzend an. Sie war gekonnt geschminkt, trug dicksohlige Stiefel und ein schrilles rosa Hemd zu engen schwarzen Hosen. Sie war total durchgestylt, alles nach der letzten Mode.
    Sabine wich unwillkürlich etwas zurück. Was wollte dieses Mädchen von Stefan? Woher er die nur kannte? Ob er sich für sie interessierte?
    Schnell löste Stefan sich aus der Umarmung. „Christina, ich hätte dich fast nicht wiedererkannt“, sagte er mit einem Blick auf ihr schrilles Outfit. „Ich muss los, der Film fängt an. Du kannst mich ja mal anrufen!“ Damit wandte er sich zu Sabine um und steuerte mit ihr das Kino Nummer Vier an, in dem Babe lief.
    Verwirrt ging Sabine mit ihm durch das Gedränge. Als sie sich in die weichen Plüschsessel sinken ließen und die Werbung begann, beugte Sabine sich zu Stefan hinüber: „Wer war denn das?“, fragte sie, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte ihn nicht zu fragen. „Die kenne ich von früher aus der Schule“, antwortete Stefan einsilbig. Mehr sagte er nicht.
    „Sie schien dich ganz gut zu kennen“, bohrte Sabine weiter. Sie hätte sich ohrfeigen können. Warum hielt sie nicht den Mund!
    „So gut auch wieder nicht. Ist doch egal, oder?“ Stefan nahm sich ein paar Fruchtgummis. „Christina ist früher mal geritten. Und gar nicht schlecht!“
    Sabine wusste nicht, was sie sagen sollte. War
    Stefan mal mit dieser schrillen Zicke gegangen? Konnte das seine frühere Freundin sein, von der er einmal erzählt hatte? Offensichtlich fand sie ihn immer noch toll. Und er hatte sie nicht einmal vorgestellt. Sabine drückte sich tiefer in ihren Sessel. So hatte sie sich ihren ersten Kinoabend mit Stefan nicht gewünscht. Warum hatten sie nur diesem Mädchen begegnen müssen, das ihr nur den ganzen Abend vermieste?
    Babe begann. Und obwohl der Film mit dem Schweinchen wirklich gut war, konnte Sabine ihn nicht genießen. Aber an einer besonders spannenden Stelle griff Stefan im Dunkeln nach ihrer Hand.
    Sabine hielt den Atem an. Er mochte sie also doch! Immerhin hatte er ja sie und nicht diese Christina eingeladen.
    Stefan ließ ihre Hand erst wieder los, als der Film zu Ende war und die Lichter angingen.
    „Du, wie war’s im Kino?“, fragte Katrin am nächsten Tag noch vor der Reitstunde, und zwar so laut, dass alle anderen es hörten.
    „War okay. Der Film ist echte Superspitze“, Sabine gab sich betont lässig. „So süße Schweinchen hast du noch nicht gesehen. Wenn ich nicht schon vorher kein Schweinefleisch gegessen hätte, würde ich es jetzt bestimmt nicht mehr tun!“
    „Und wie war dein Stefan? Auch so süß?“, stichelte Marei, die alles mitgehört hatte.
    „Mein Stefan!“ Sabine wurde wieder rot. „Nur weil wir mal im Kino waren! Hört doch schon auf mit dem blöden Gequatsche.“ Sie lief schnell in die Sattelkammer, obwohl sie gar nichts mehr holen musste. Sie wollte nur dem Gerede ihrer Freundinnen entkommen.

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